Die Geno steckt tief in den roten Zahlen. Foto: WR
Geno

Kommentar: In Bredouille gebracht

Von
WR-Redakteur Henrik Schuhmacher zum Thema Geno.

Die Geno versinkt in den roten Zahlen. 17,7 Millionen Euro Verlust statt die bisher veranschlagten 5,5 Millionen – die Diskrepanz von 12,2 Millionen Euro zwischen Schätzung und Realität zeigt, dass beim Klinikverbund zurzeit einiges grund­legend falsch läuft.

Verzögerungen beim Einzug in das ­Klinikum Mitte sind da nur die Spitze des Eisbergs. Denn auch wenn Probleme wie Fachkräftemangel und zunehmende ­Ausfallzeiten bundesweit zu Buche schlagen, kann sich die ­Geno nicht von Schuld frei sprechen.

Wer noch zwei Jahre, nachdem der Trend zu mehr ambulanten Behandlungen ­erkannt wurde, von den Folgen überrascht ist, hat etwas grundlegend falsch eingeschätzt.

Nun ist es an der Zeit, noch größere Verluste zu verhindern. Keine leichte Aufgabe für den Verbund sowie die neue Gesundheitssenatorin, die schon früh in ihrer Amtszeit von Hiobs­botschaften seitens der Geno in die Bredouille gebracht wird.

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Zum Thema: Geno-Krise spitzt sich zu

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2 Antworten

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Die grundlegend fehlgeleitete Selbstwahrnehmung von Medizinern nicht zu vergessen

    Was für einen Quatsch sich Mediziner ausdenken, um ihre Pfründe zu sichern, hat man nicht nur im vergangenen Jahr gesehen. Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung in Bremen war Anstoßgeber für die durch ihn und seinen niedersächsischen Kollegen im Juni in die Medien gebrachten Vorschlag, Patienten, die zur Notaufnahme gehen, ohne aufgenommen zu werden, mit einer Gebühr zu belegen. Diese gerade für Bremer Verhältnisse hirnrissige Idee – im November 2018 beklagte der KV-Chef von Bremen die mangelnde Qualität schon bei der Ausbildung am medizinischen Standort Bremen und seiner Vertreter dann selbst, und machte seine Kritik, dass keine Ärzte sich in Bremen neu niederlassen wollen auch daran fest, dass es keine universitäre Fakultät und somit keine Aus- und Weiterbildungsangebote für Mediziner an Bremens Uni gibt – griff der Bundesvertreter der Kassenärzte auf. Erst am vergangenen Wochenende forderte ein Verbandsvertreter schlecht ausgebildete Ärzte schon wieder, dass Patienten, die mit den Leistungen der niedergelassenen Ärzte und der Organisation von Praxen nicht zufrieden sind und deshalb „Ärzte-Hopping“ betreiben und insbesondere Notaufnahmen aufsuchen, weil Arztpraxen am Wochenende nicht besetzt sind, mit höheren Kassenbeiträgen zu belangen. Hierbei wurden boshafte Unterstellungen, Beleidigungen und Beschimpfungen vom vermeintlich mit ach so guten Manieren ausgestattetem Chef der Kassenärzte gegen Patienten formuliert, die ihn als Akademiker untragbar machen.

    Ärzte sind im Übel des Berufsstandes mit Ehrencodex gefangen und ihnen als Vertreter zusehends nicht gewachsen. Erfahrene Patienten empfehlen deshalb, häufiger wegen ärztlicher Fehlleistungen zu klagen. Denn schon vor über zehn Jahren mahnte der Wissenschaftsrat, dass die Ärzteausbildung in Deutschland im internationalen Vergleich nicht mithalten kann.

    Niedergelassene Ärzte sind zudem nicht dazu ausgebildet, als Vorgesetzte eine Praxis zu leiten. Entsprechend schlecht ist die Qualität bei der Patientenverwaltung zu beurteilen. Mangelnde Sozialkompetenz bei Medizinern kann zu schlimmen Folgen für Patienten führen. Besonders Betroffen sind mehrfach chronisch Erkrankte und Schwerbehinderte, die in allen Fachbereichen auf Ärzte treffen, die nicht gelernt haben, über den Tellerrand ihrer Fachdisziplin zu schauen. Keinerlei Unterstützung von Seiten des Gesetzgebers und die hiermit zusammenhängende Bürokratie, machen dieser Patientengruppe das Leben besonders schwer.

    Der amtierende Bundesgesundheitsminister unterstützt hierbei bislang lieber Vertreter des Berufsstandes des akademisierten „Fachidiotentums“ mit weiteren finanziellen Zuwendungen, anstatt den Patienten, die häufig mehr Kompetenz im Umgang mit ihren individuellen Krankheitsbildern aufweisen, mehr Kostenübernahmen durch Krankenversicherungen für sinnvolle Behandlungsabläufe einzuräumen. Die endgültige Entscheidungskompetenz dabei, beispielsweise an Amtsärzte oder Beauftragte des medizinischen Dienstes der Krankenversicherungen zu übertragen, ist dabei kontraproduktiv für Patienten. Diese „Götter in Weiß“ können, wie Allgemeinmediziner, nicht das Wissen aufbringen, dass sie benötigen, um die Vielzahl der möglichen Erkrankungen von Patienten und ihr Zusammenspiel zu durchschauen. Zumal, da der Patient selbst in die Entscheidungsfindung nicht eingebunden wird, obwohl er im Mittelpunkt des Entscheids steht und auf in Deutschland schlecht ausgebildete, so genannte „Fachkräfte“ trifft.

    Die Komplexität individueller Krankheitsbilder von chronisch-mehrfach Erkrankter, überfordert die meisten Ärzte von ihrer Auffassungsgabe her. Die Fallpauschalen setzen Arzt und Patienten noch zusätzlich unter finanziellen Druck. Die Folgen sind dabei immer zum Nachteil des hilfesuchenden Patienten. Sie schlagen sich in falscher Dokumentation von AU-Zeiten, Medikationen oder Befunden aus, die inhaltlich falsch ausfallen oder nur die Hälfte der Vorbefunde und individuelle Angaben des Arztes und Patienten, die in dem Gespräch unter vier Augen, das im Behandlungszimmer geführt worden ist, nicht oder nur teilweise enthalten.

    Hinzu kommt die Unsitte von Medizinern, die Schuld ihres Versagens oder des von ihnen begangenen Behandlungsfehlers beim Patienten zu suchen. Oft werden fordernde Patienten als psychisch bedenklich von solchen „Quacksalbern“ eingestuft, die selbst zu wenig gelernt und sich fortgebildet haben und deshalb in der Praxis überfordert sind. Hierbei zählt, dass es aus Sicht erfahrener Patienten, auch zur Entlastung der gesetzlichen Krankenversicherungen und der Solidargemeinschaft besser ist, dass sich der Arzt in entsprechende Behandlung begibt, die er seinen Patienten empfiehlt, denen er vom Wissensstand zu ihren individuellen Erkrankungen nicht gewachsen oder ihren Behandlungserfordernissen entsprechend ausgestattet ist.

    In noch von der Anzahl leider zu wenigen, bekannten Fällen wurde bislang immer deutlich, dass die allenthalben zu bemerkende Bereitschaft von Vertretern dieses Berufsstandes, im Falle von Fehlbehandlungen, den auf ganzer weißer Linie gefahrenen Ehrencodex, sich berufsstandesgemäß interdisziplinär hieran – an der Vertuschung eines Fehlers eines Kollegen – zu beteiligen und diesbezügliche Hinweise von Seiten des Patienten geflissentlich zu ignorieren. Betroffenen, zum Teil schwer verletzte und beeinträchtigte Patienten, wird zusätzlich der dornige Weg der Beweislast, die bei ihnen liegt, und der Klage auferlegt. Wobei auch von Seiten der Richter nicht hart genug gegen Ärzte vorgegangen wird. Maximal Vergleiche – die bekanntermaßen hinken – sind hier die Regel.

    Hierzu einen geeigneten Anwalt zu finden, der ausreichend Sozialkompetenz mitbringt, Betroffenen als Patientenanwalt zu helfen und dabei nicht nur daran denkt, die eigenen Pfründe zu sichern, den Mandanten abzukassieren und fallen zu lassen, ist für mehrfach an chronischen Erkrankungen leidenden Patienten allein eine enorm belastende Tortur, sofern sie zudem noch ausgesprochen seltene Erkrankungen aufweisen. Von den Gerichts- und Gutachterkosten einmal abgesehen, die man mit kompetenter Rechtsvertretung erstattet bekommt – eine ausreichend hohe Deckungssumme bei der Rechtsschutzversicherung ist hierbei ein unbedingtes Muss.

    Die jährliche „Hitliste“ der am meisten verklagten Ärzte, weist in seltsamer Weise von ihrem eigenen Bild, das Vertreter dieses Berufsstandes von ihm und ihren Leistungen haben, ab. Dass ihr selbstverherrlichender Ehrenkodex dabei ihren Horizont bei einem nüchternen Blick auf die Realität oft erheblich einschränkt, zeigt die Tatsache, dass die Vertreter der Fachkräfte in der hiesigen Medizin, unter den ersten vier Plätzen zu finden sind und außerdem die Mediziner sind, die auf die längsten Ausbildungszeiten unter ihresgleichen zurückblicken. Die chirurgisch tätigen Orthopäden und Zahnmediziner sind so immer vorne mit dabei verklagt zu werden, geht es um fehlerhafte Behandlungen. Im vergangenen Betrachtungszeitraum waren es Allgemeinmediziner, die an erster Stelle dieser Tabelle standen.

    Deutschland hat also insbesondere in diesem Berufsfeld Fachkräftebedarf. Pateinten benötigen keine Maßregelungen von niedergelassenen Medizinern, sondern lediglich kompetente, den Patienten unterstützende Hilfe. An vielen Kliniken in Stadt und Land sind deshalb in den Aufnahmen und Notfallaufnahmen sowie in den Operationssälen bereits besser ausgebildete Ärzte aus der ganzen Welt tätig. Jedoch besteht hier leider häufig immer noch ein akutes Sprachdefizit auf Seiten der zugewanderten Fachkräfte. Das hat für Patienten unter Umständen dieselben Folgen bei der Dokumentation, wie sie von schlecht ausgebildeten deutschen Fachkräften bekannt sind.
    Und Vorsicht. Denn wer möchte schon von einem an Hunger leidenden, wegen der Fastenzeit, vor Ostern oder zu Ramadan, geschwächten und unkonzentrierten Arzt operiert werden, der gerade dabei ist seinen Geist religiös zu reinigen und dazu nicht seinen Urlaub zum Wohle des Patienten verwendet?

    Ein außerdem auch aus Sicht von Ernährungsmedizinern bedenkliches Verhalten von manchen hiesigen und zugewanderten Ärzten ist hierbei darin zu sehen, dass manch religiöser Fastenmodus, dem auch noch so gut ausgebildete Mediziner anhängen können, es nur zulässt, erst nach Sonnenuntergang Nahrung zu sich zu nehmen. Also hierzulande weit nach 19 Uhr. Das ist jedoch die Uhrzeit, von denen Ernährungsmediziner wissen, das bis dahin die feste Nahrung zu sich genommen sein sollte. Wer also erst nach neunzehn Uhr beginnt, den Tagesbedarf an Nahrung zu sich zu nehmen, braucht allein dafür einige Zeit, kann nur schlecht und zu spät einschlafen, belastet seinen Körper zur Nacht und schläft schlecht, obwohl er in der Nacht entspannt schlafen soll, um sich für den Arbeitsbeginn am nächsten Morgen auszuruhen. Das kann fatale Folgen für Patienten haben.

    In den vergangenen Jahren wuchsen die Rücklagen der Krankenversicherung auf Knapp 30 Milliarden Euro an. Allein der Gesundheitsfonds, aus dem sich alle Kasse bedienen können, die in geschäftliche Schieflage geraten oder nicht so hohe Mitgliederzahlen aufweisen und trotzdem „teure“ Patienten individuell zu versorgen haben, dürfte mittlerweile auf gut 10 Milliarden Euro angewachsen sein. Im September 2018 – als vor genau einem Jahr – ließ der Bundesgesundheitsminister deswegen verlauten, dass die gesetzlichen Krankenversicherungen sich nicht weiterhin auf Kosten der Patienten zu bereichern, sondern die Mittel für eine bessere Versorgung von Krankenversicherten verwenden sollten.

    Gesetze, die insbesondere Schwerbehinderte mit mehrfach chronischen Erkrankungen durch Entbürokratisierung und finanzielle Unterstützung (Befreiung von Zuzahlungen und Fahrtkostenübernahme zu Behandlungen bei Spezialisten) zu entlasten helfen und ihnen somit die Möglichkeit gibt, arbeitsfähig zu genesen, um in dem ersten Arbeitsmarkt auf Vollzeitstellen integriert werden zu können, ist immer noch nicht auf den Weg gebracht. Den betroffenen Patienten, insbesondere die, die noch dazu ohne Familie und Verwandtschaft auf der Welt leben, werden bei diesem Vorhaben in der frauen- und familienfreundlichen Gesellschaft besonders gern Barrieren von Ärzten und Krankenversicherungen in den Weg gelegt.

  2. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Wir schaffen das. Bremen ist überflüssig als Bundesland.
    Bremer im Exil freuen sich mit der oppositionellen CDU-Bremen, dass in ihrer Heimatstadt wenigstens die Weiter-so-Direktive der Bundesregierung eingehalten wird. Die CDU in Bremen taugt mehrfach erprobt nichts. Die Bremen-Direktive kann daher nur lauten: Je schneller Bremen handlungsunfähig ist, je schneller kommt für Bremer und ihre Heimatstadt die Erlösung von zugewanderten RGR-Politikern.

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