Altes Pumpwerk Findorff, Foto: av Das Alte Pumpwerk war bei seiner Inbetriebnahme ein Umbruch in der Stadtentwässerung und findet so seinen Bezug zum Motto des diesjährigen Tages des offenen Denkmals. Foto: av
Offene Denkmäler

Blick ins Denkmal: Vom Eimer zum Kanalsystem

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Bremens Denkmäler öffnen am Sonntag ihre Türen, darunter auch das Alte Pumpwerk an der Salzburger Straße.

Der Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag (8. September 2019) steht in diesem Jahr unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“. Gewürdigt wird damit das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum. Die Eröffnung wird um 11 Uhr in der Bremer Wollkämmerei in Blumenthal gefeiert. Diese ist ursprünglich eine moderne Fabrikanlage, heute ein Denkmal.

Am Sonntag gibt es die Gelegenheit, das ein oder andere Denkmal zu besuchen, dessen Türen sonst selten oder gar nicht geöffnet sind.

Individuelle Denkmal-Route oder per App erstellen

Mithilfe einer App können sich Besucher eine individuelle Route zu den Denkmälern zusammenstellen. Dies geht auch online. Dank eines Filters lassen sich die mehr als 60 Orte in Bremen und Bremerhaven zudem nach Kategorien sortieren oder danach, ob sie barrierefrei sind.

Unter den Filter „Industrie und Technik“ fällt auch das Alte Pumpwerk an der Salzburger Straße 12 in Findorff. In der Regel hat dies einmal im Monat geöffnet. Nun können Besucher das 1915 in Betrieb genommene und noch bis 1995 aktive Pumpwerk ebenfalls am Tag des offenen Denkmals besuchen.

Geschichte der Stadtentwässerung entdecken

Der Verein des Alten Pumpwerks betreibt es in ehrenamtlicher Arbeit als Museum und Veranstaltungsstätte. Unter dem Motto „Vom Goldeimer zur modernen Kanalisation“ laden die Mitglieder ein, die Welt unter der Stadt und die Geschichte der Stadtentwässerung zu entdecken.

Sie führen durch die historische Maschinenhalle und den unterirdischen Abwasserkanal, die seit 1915 original erhalten sind. Dazu gibt es zwischen 11 und 17 Uhr stündlich eine Führung durch die alte Pumpenhalle, die historische Ausstellung und den unterirdischen Kanal.

Einblicke in das Kanalnetz

Währenddessen wird erläutert, welche Fortschritte die Pumpwerke bedeuteten oder vielmehr, welche Gefahren vor der Inbetriebnahme der geregelten Abwasserentsorgung herrschten. Es gibt zudem Einblicke in die Komplexität der heutigen Abwassereinigung und Instandhaltung des Kanalnetzes.

Für Kinder ist ebenfalls ein Programm vorbereitet: Sie erfahren, was mit dem Abwasser geschieht. Dazu gehört eine Reise mit Lampe und Helm in einen Abwasserkanal und den Pumpensumpf. Bastelecke, Abwasserquiz und Gummientenrennen warten ebenfalls auf die jüngsten Besucher.

Info: Das Alte Pumpwerk ist, abgesehen vom Kellergeschoss, barrierefrei. Der Eintritt ist frei, geöffnet von 11 bis 18 Uhr. Weitere Informationen zu den teilnehmenden Denkmälern und interaktive Karte auf tag-des-offenen-denkmals.de, zum ­Alten Pumpwerk auf altespumpwerk.de

Der Tag des offenen Denkmals wird auch in Stuhr und Bremen-Nord angeboten.

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Eine Antwort

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Bremen hat die Kanäle noch lange nicht voll

    Bevor Kanäle vor Überbevölkerung durch Ratten bersten, verlassen Ratten ihre Heimatstätten. Ratten kommen deshalb ebenso gern aus dem Kanalsystem auf Menschen zu und dringen dabei zusehends verstärkt in ihr persönliches Umfeld ein, wie an diesem Wochenende Menschen in das Umfeld und die Lebenswelten der Ratten eindringen können.

    Erst vor vierzehn Tagen zeigte das Bremer Regionalmagazin „butenunbinnen“, wie sich Ratten in Park- und Grünanlagen in ganz Bremen ausbreiten. Sie vermehren sich sehr schnell und entwickeln zusehends Resistenzen gegen im Handel zu erhaltendes Rattengift. Der Kammerjäger, der sich auch um Ratten kümmert, hat die noch wirksamen chemischen Keulen parat. Mal sehen, wie lange noch.

    Insbesondere nach den Torfhafen- und Kanalbaustellen an der Kreuzung Hollerallee, Eickedorfer Straße und Findorffstraße, Findorffallee entlang des Torfkanals und am Torfhafen, in Findorff also am Weidedamm und an der Neukirchstraße sowie an den Straßen die von ihnen abgehen, explodiert die Rattenpopulation schon seit Jahren, weil sie im Zuge der Bau- und Sanierungsmaßnahmen hierhin abgewandert sind. Unter den zahllos schon vor den Abfuhrtagen vor die Tür gestellten, gelben Säcke, raschelt es. Aber das ist in Osterholz-Tenever, der Innenstadt oder in Schwachhausen auch nicht besser. Denn in Schwachhausen sind viele Straßenzüge und das darunter liegende Kanalsystem so marode, dass selbst Ratten sich dort nicht mehr sicher fühlen und aus Angst vor Einstürzen an die Oberfläche kommen.

    Das ist und war im Umfeld des St.-Joseph-Stiftes und während wie nach den Sanierungs- und Erweiterungsbaumaßnahmen dort beispielhaft gut zu sehen. Insbesondere sind hier die Seitenstraßen betroffen, die zum Teil noch Kopfsteinpflaster aufweisen und zur Wachmannstraße führen. Die dahinter gelegenen Straßen, wie beispielsweise die ebenfalls von maroden Kanälen stinkende Fittgerstraße, die allesamt zwischen Stern, Parkallee und Crüsemann- sowie Kuhlenkampfallee gelegen sind, sind Rattenhochburgen.

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