Gegen Düsseldorf kassierte Werder eine Pleite - gegen Ausgburg soll jetzt ein Dreier her. Foto: Nordphoto Im ersten Heimspiel gegen Düsseldorf ließen die Bremer – hier Neuzugang Niclas Füllkrug – zu viele Chancen aus. Das soll sich nun gegen Augsburg ändern. Der dritte Spieltag könnte schon richtungsweisend sein für die Grün-Weißen: Krisenstimmung oder allgemeine Beruhigung? Foto: Nordphoto
Heimspiel Augsburg

Entschlossen gegen Frustration

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Werder will heute zu Hause gegen Augsburg endlich die ersten Punkte einfahren.

Einmal gegen Fortuna Düsseldorf, zweimal gegen 1899 Hoffenheim – und nun etwa dreimal gegen den FC Augsburg? Bei Werder Bremen geht vor dem Heimspiel (Sonntag, 15.30 Uhr, Weserstadion) ein bisschen die Angst vor Standards um. Die Grün-Weißen haben in den ersten beiden Spielen schon drei Gegentore nach Ecken bekommen.
Doch Trainer Florian Kohfeldt hat diese Fälle gemeinsam mit der Mannschaft analysiert und geht davon aus, „dass es sich so nicht wiederholt“. Bei zwei Gegentoren habe es Probleme bei der Übergabe gegeben, einmal sei Kapitän Niklas Moisander nicht richtig zum Absprung gekommen.

Wettkampfsituation kaum simulierbar

Klingt eigentlich ganz einfach, aber irgendwie auch danach, als würde Kohfeldt dieser ganzen Geschichte ganz bewusst nicht zu viel Beachtung schenken. Doch der Eindruck täuscht. „Das ist kein Tabuthema für uns nach dem Motto: Bloß nicht drüber reden, dann passiert das auch nicht“, stellt der Coach klar: „Die Jungs sind da am selbstkritischsten.“ Aber es sei nun einmal auch nicht so einfach, defensive Standards zu trainieren.
„Du kannst die Wettkampfsituation kaum simulieren, weil bei Standards sehr viel Mut und Entschlossenheit gefragt ist. Wenn der Trainingspartner das dann nicht wie im Spiel macht, ist das keine realistische Situation mehr“, erklärt Kohfeldt. Deswegen sei über die Probleme bei Ecken mehr gesprochen worden, damit die Übergabe gegen Augsburg besser klappt.

Zuletzt drei Siege gegen den FCA

Ein Klub, der fast schon als Angstgegner bezeichnet werden darf – vor allem im Weserstadion. Vier Siege landeten die Fuggerstädter dort bei zwei Remis und vier Niederlagen in allen Wettbewerben. Auf die Bundesliga bezogen spricht alles für den FCA: Vier Erfolge in den Meisterschaftsspielen bei einem Unentschieden und nur drei Niederlagen. Aber: in den letzten drei Aufeinandertreffen hatte jeweils Werder die Nase vorn: 4:0 im Februar zu Hause, 3:2 im September beim Auswärtsspiel sowie ein 3:1 im März 2018 in Augsburg.
Aber genug der schnöden Statistik – wie soll das Ziel schon aussehen im heutigen Sonntagsspiel? Nach zwei Niederlagen zum Start in die neue Saison gibt es für die Grün-Weißen gegen den FCA nur eines: gewinnen. Unbedingt. Und sollte dieses Unterfangen erneut in die Hose gehen?

„Die Null nervt einfach“

Dann würde Trainer Florian Kohfeldt zwar auch nicht in Panik geraten, behauptet er, aber natürlich will er mit Werder auch nicht den nächsten Tiefschlag kassieren. Vor allem mag er es nicht, dass ihm aus der Tabelle diese vermaledeite Zahl anguckt. „Die Null nervt einfach“, grummelt Kohfeldt mit Blick auf das Bremer Punktekonto und gibt zu: „Da ist eine gewisse Frustration dabei.“
Einerseits will der Coach den Fehlstart nicht überbewerten, demonstriert Gelassenheit und Glauben an das Team und die eigene Stärke. Aber andererseits zählen nur die Zähler. „Es geht darum, diese Null da wegzukriegen“, meint Florian Kohfeldt und erklärt die Partie gegen Augsburg als „sehr wichtig für die innere Grundstimmung eines jeden einzelnen.“

Krisenstimmung oder allgemeine Beruhigung?

Das kann man so sagen. Man kann auch sagen, dass am Sonntag für Werder die Weichen gestellt werden: Krisenstimmung und Unruhe im Umfeld oder allgemeine Beruhigung? Kohfeldts Team ist schon am dritten Spieltag über das normale Maß hinaus gefordert.
Die Besonderheit der Situation lässt sich auch an Kohfeldts Appell an die Fans festmachen. Nach dem 2:3 in Hoffenheim hatte er alle Grün-Weißen aufgefordert, gegen Augsburg hinter der Mannschaft zu stehen. Was wie ein Notruf wirkte, sollte aber gar nicht so drastisch gemeint sein, korrigiert sich Florian Kohfeldt nun:
„Es hat niemand zu einem Busempfang aufgerufen – oder dazu, die Stadt grün-weiß zu schmücken. Außerdem beschwören wir ja keine außergewöhnliche Situation herauf. Volle Unterstützung durch die Fans – das ist in Bremen ja der Normalfall. Diesen Faktor wollen wir für uns nutzen.“

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Eine Antwort

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Neues Spiel, neues Glück. Bremer drücken Augsburg die Daumen zum Auswärtssieg.

    Augsburg, mit der schwarzen 1 in der Punktetabelle, wird hoffentlich für Frust bei Werder sorgen und in dieser Saison heute endlich seinen ersten Sieg von hier mit nach Hause nehmen. Zumindest wird Werder nicht so hoch verlieren, wie Mainz gestern gegen die Bayern. Ein kleiner Trost, sieht man heute Abend vom dann in wünschenswerter Weise manifestierten zweitletzten Tabellen- und somit Absteigerplatz, auf die höher platzierten Leistungsträger, die in den höchsten Sphären des Profibolzsports in Deutschland, in denen Werder einfach nichts zu suchen hat, um die Teilnahmen an internationalen Wettbewerben buhlen.

    Eine Aussicht für einen Tabellenplatz, der zu Hoffnungen für eine Teilnahme an europäischen Wettbewerben berechtigte, stünde also für Werder zum Glück und selbst bei einem Sieg am heutigen Spieltag noch in weiter Ferne. Die Spreu hat sich auch in dieser Saison diesbezüglich schon jetzt vom Weizen getrennt. Grün-weiße Fans die teuer Eintrittsgeld bezahlen, kann man nur dazu ermuntern, sich selbstverständlich als solche das Recht zu nehmen, ihre Heimmannschaft auszupfeifen und -buhen, liefert die weiterhin so schlechte Leistungen für das sauer erarbeitete Geld der Fans, die nicht wissen, etwas sinnvolleres damit anzufangen.

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