Maximilian Eggestein (links) kann sowohl Dampf nach vorne, als auch nach hinten machen. Foto: Nordphoto Maximilian Eggestein (links) ist in Bremen als offensiver Halbspieler in die Bundesliga gestürmt – durch seine Vielseitigkeit bietet er sich aber auch für andere Positionen an. Foto: Nordphoto
Eggestein Zukunft

Mann für überragendes Niveau

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Florian Kohfeldt strahlt Zufriedenheit aus wenn er die Transferperiode für Werder als Erfolg bezeichnet.

„Sehr ausgewogen“ sei der Kader nun, urteilt der Chefcoach und schmeißt zum wiederholten Mal mit Komplimenten für Sportchef Frank Baumann um sich. Baumann habe „angesichts unserer Möglichkeiten überragende Arbeit“ geleistet. Ömer Toprak sei „ein Top-Innenverteidiger“, Michael Lang und Marco Friedl lösen Probleme auf den Außenverteidiger-Positionen, Niclas Füllkrug und Leonardo Bittencourt seien zwei Offensive, „die schon bewiesen haben, dass sie Spiele entscheiden können“, meint Kohfeldt über die Sommerneuzugänge von Werder Bremen. Aber: Wo ist eigentlich der neue Sechser?

„Schuh drückt nicht auf der Sechs“

Obwohl die Personallage im defensiven Mittelfeld wegen der nicht einzugrenzenden Zwangspause für Philipp Bargfrede durchaus als dünn bezeichnet werden kann, wurde nicht gehandelt. Das mag damit zusammenhängen, dass gute Sechser nicht mal eben so zu beschaffen sind. Oder damit, dass Kohfeldt mit den Möglichkeiten im defensiven Mittelfeld auch ohne Neuzugang zufrieden ist.

„Ich habe nicht das Gefühl, dass dort der Schuh drückt“, sagt der Coach. Er sieht Nuri Sahin als gute Besetzung an, er setzt auf die Bargfrede-Rückkehr und er bildet sich in Maximilian Eggestein (21) einen weiteren Kandidaten selbst aus. „Maxi kann jederzeit auf der Sechs spielen. Das Profil hat er schon immer gehabt“, argumentiert Kohfeldt.

Alternativen im Mittelfeld

Natürlich hat Maxi Eggestein die Rolle schon gespielt, natürlich hat er bei der U21-EM im Juni auf der Position überzeugend agiert. Bei Werder Bremen erscheint er auf der Acht – also der offensiveren Halbposition im Mittelfeld – besser aufgehoben. Bis jetzt. In Leonardo Bittencourt hat sich Werder nun eine weitere Alternative für diese Planstelle dazu geholt. Weshalb eine Verschiebung Eggesteins vor die Abwehr mittlerweile leichter fallen würde.
„Die Sechs ist eine extrem anspruchsvolle Position – erst recht wenn man, wie wir, meistens nur mit einer Sechs spielt. Maxi Eggestein kann das aber auf einem überragenden Niveau“, sagt Kohfeldt, für den Philipp Bargfrede jedoch immer noch die Top-Besetzung wäre: „Er spielt das fast perfekt. Das können nicht viele.“

Qualität für Nationalteam

Allerdings ist weiterhin unklar, wann Bargfrede nach seiner im Mai vorgenommenen Knie-OP in den Spielbetrieb zurückkehren wird. Noch trainiert der 30-Jährige individuell, mittlerweile immerhin schon mit Ball.
So lange Bargfrede noch fehlt, wird sich Maximilian Eggestein sicherlich das ein oder andere Mal als „6“ beweisen können. Aktuell wird er von Kohfeldt aber geschont. Kein Training während dieser Woche, und auch beim unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindenden Testspiel bei Hannover 96 am Donnerstag wird Eggestein fehlen. Als Trost für die nicht erfolgte Nationalmannschaftsnominierung geht die Trainingspause aber nicht durch. Lieber hätte Florian Kohfeldt einen seiner Besten im Kreis der DFB-Auswahl gesehen als in Bremen. Seine Überzeugung: „Auf Dauer wird Maxi in diesen Bereich vorstoßen – weil er die Qualität dafür hat.“

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