Rund 42.000 Zuschauer fasst das Weserstadion. Hier könnten die Fußballer um Gold, Silber und Bronze kämpfen. Für Leichtathleten eignet es sich derzeit allerdings nicht. Foto: Nordphoto
Sportereignis

Die Olympischen Spiele nach Bremen holen

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Norddeutsche Unternehmen fordern die Nordländer auf, sich gemeinsam um Olympia zu bewerben.

Der Vorstoß kommt überraschend: 17 Tage stünde Bremen im Blickpunkt der Welt. Das wäre das Ergebnis einer Initiative norddeutscher Unternehmer. Sie fordern die norddeutschen Länder auf, sich gemeinsam um die Olympischen Spiele 2032 oder 2036 zu bewerben.

62 Prozent der Unternehmer sind dafür, ergab eine Umfrage des Wirtschaftsrates der CDU unter seinen norddeutschen Mitgliedern. Bundesweit gehören dem Wirtschaftsrat rund 12.000 Unternehmer an.

Allein die Bewerbung erzeuge Aufmerksamkeit

„Die Region könnte die Spiele stemmen“, sagt Jörg Müller-Arnecke, der Bremer Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates. „Sie verfügt über Finanzressourcen und geeignete Spielstätten.“

Bisher vergibt das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Spiele zwar jeweils an eine einzelne Stadt. Aber die Zukunft liege in der überregionalen Ausrichtung, meint Anja Osterloh, die niedersächsische Ratsvorsitzende.

Für Müller-Arnecke zählt zudem: „Es wäre ein Novum, wenn die norddeutschen Länder geschlossen aufträten.“ Bremen genösse allein schon durch die Bewerbung eine besondere Aufmerksamkeit, ist der Unternehmer überzeugt.

Stahmann lehnt gemeinsame Olympia-Bewerbung ab

Auch Hamburgs Bewerbung um die Spiel 2024 hatten vorwiegend Unternehmer der Stadt gemeinsam mit der Handelskammer angestoßen. In einer Volksabstimmung hatten sich später allerdings nur 48,4 Prozent der Hamburger Bürger für eine Bewerbung ausgesprochen, 51,6 Prozent stimmten dagegen.

Bremens Sportsenatorin Anja Stahmann kann der Idee nichts abgewinnen. „Angesichts der vielen Probleme, die Bremen zu lösen hat“, sei „derzeit nicht ansatzweise“ daran zu denken, sich an einer Olympia-Bewerbung zu beteiligen. Die Investitionen dafür seien zu hoch.

Region Rhein-Ruhr und Berlin könnten sich bewerben

Andreas Geisel, Sportsenator des nicht gerade reichen Berlins, hegt nicht solche Bedenken. Er sprach sich schon dafür aus, die Spiele 2036 in die Hauptstadt zu holen. Allerdings müsste er sich zunächst gegen den Bonner Unternehmer Michael Mronz durchsetzen.

Der wirbt, unterstützt von Unternehmen wie Daimler, Deutsche Telekom und Evonik dafür, die Spiele in 14 Städten der Region Rhein-Ruhr auszutragen – und zwar schon 2032. Zweimal hintereinander dürfte Deutschland nicht den Zuschlag bekommen, wenn überhaupt. 2024 organisiert Paris die Sommerspiele, 2028 Los Angeles.

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3 Antworten

  1. Jens Wesling sagt:

    Das ist ja schön, die Wirtschaft möchte die Spiele gerne haben und wir sollen zahlen. Wer verdient den daran? Die hohen Herren vom Olympischen Komitee, Werbefirmen, Banken und der Bürger darf doppelt und dreifach zahlen. 1. Über die Steuern die wir Bezahlen. 2. Wir bezahlen für die Werbung. Ja Werbung woher kommt das Geld die die Firmen für Werbung ausgeben? Von uns , bei jedem Einkauf zahlen wir ein Teil für die Werbung. 3. Rundfunkgebühren da werden Unsummen von Geld Geboten um die Spiele übertragen zu dürfen. Schaft es dauerhaft Arbeitsplätze? Nein die Bauarbeiten werden doch von Subunternehmer durchgeführt die dann schreien wir brauchen mehr Geld und der Staat springt ein. Ich möchte gerne Olympische Spiele aber nicht so.

  2. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Problemlösung ist so einfach

    Stahmann sollte sich mit Bremen als Standort für Paralympics-Austragung bewerben.

  3. Hilse Nicole sagt:

    Wenn bei der Bewerbung solche Schnitzer passieren, wie in dem Artikel…
    Michael Mronz ist aus Köln, nicht Bonn!

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