Hai Dang Do kocht im Hanoi Deli.Foto: Schlie
Gastrotest

Aufwertung für den Standort

Von
Hanoi Deli: Schmackhafter Bratreis und ein etwas mutloser Buddha.

Ambiente

Was für ein angenehmer Unterschied zu dem Asia-Imbiss, der zuvor an dem Standort ansässig war. Das Lokal ist kaum wiederzuerkennen. Schicker Holzfußboden, stimmiges Interieur, angenehmes Licht, bequeme Stühle. Das laut Homepage der in Hamburg beheimateten Restaurantkette angestrebte Gefühl einer Straßenküche Vietnams mochte sich bei unserem Besuch zwar nicht einstellen, aber das war uns ziemlich egal. Wir fühlten uns vom ersten Augenblick an wohl. Im Obergeschoss gibt es einen zweiten Gastraum, der wie die im Keller befindlichen Toi­letten über eine Wendeltreppe zu erreichen ist – nichts für Gäste mit eingeschränkter Mobilität. Der Sanitärbereich war bei unserem Besuch picobello sauber.

Essen

Mein Kollege wählte Com Rang mit Hähnchen aus dem Wok. (Preis: 7,90 Euro). Der Bratreis mit Ei war auf den Punkt zubereitet, enthielt knackige Bambussprossen, grüne Zwiebeln und fein geraspelte Möhren. Die Hähnchenfiletstückchen waren von außen goldgelb gebraten und von innen butterweich. Der liebevoll angerichtete Teller war mit einer handvoll buntem Salat dekoriert. Über den äußerst schmackhaften Bratreis waren aromatische Röstzwiebeln gestreut.

Ich entschied mich für Bun Dau alias Buddha on the Street für 7,50 Euro. Hinter diesem Titel verbarg sich eine Portion Reisnudeln auf die ein frischer Salatmix und gebratener Tofu drapiert waren, ganz oben drauf streute die Küche noch eine Mischung aus Röstzwiebeln und Nüssen. Das Auge war damit schon mal zufrieden. Der Gaumen hätte sich den Tofu mit dem knusprigen Rand etwas mutiger gewürzt gewünscht. Auch den Reisnudeln hätte etwas mehr Pepp in Form einer richtigen Soße gut getan. Was vom Salatdressing durchgesickert war, kam etwas wässrig daher. Mit der bereitstehenden Chili- oder Sojasoße kann man zwar nachhelfen, doch wirklich feine Ergebnisse wird man damit kaum erreichen.
Die Größe der Portionen war gut bemessen. Kleiner hätten sie nicht sein dürfen, größer aber auch nicht sein müssen.

Service

Messer, Gabeln, Löffel, Stäbchen und Servietten findet der Gast in Besteckkästen auf dem Tisch. Daneben Soßen und die Karte. Die freundliche Bedienung war flott zur Stelle und reichte ungefragt eine zweite Karte, als sie erkannte, dass wir uns gerne individuell auf die Suche nach dem Wunschgericht machen wollten – sehr aufmerksam. Sowohl Getränke als auch Speisen kamen fix an den Tisch – so wünscht man sich das in der Mittagspause.

Preise

Die Preise für die Gerichte gehen absolut in Ordnung. Softdrinks oder Wasser (0,2 l) kosten 2,20 Euro, Bier (0,33 l) gibt es ab 2,90 Euro und Wein (0,2  l) steht für 4,50 Euro in der Karte. Da kann man auch nicht meckern.

Fazit

Eine deutliche Aufwertung für den Standort. Solide asia­tische Küche an den ­europäischen Gaumen angepasst. Kann man ohne Prügel essen.

Infos:

Hanoi Deli
Bahnhofstraße 25
Montags bis samstags
von 11 bis 22 Uhr, sonntags und feiertags 15 bis 22 Uhr
0421 / 44 96 73 27
hanoideli.de

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