Mirco Blum macht eine Ausbildung im Bio-Einzelhandel und präsentiert in Ganderkesee, wie das Einkaufen mit weniger Plastikmüll funktioniert. Foto: Meyer
Ganderkesee / Hude

Gurke ohne Plastikhaut

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Immer mehr Unverpackt-Läden öffnen, auch in Ganderkesee und Hude gibt es Angebote.

Das Konzept von Unverpackt-Läden wird immer beliebter und zieht auch lokal immer weitere Kreise. So hat der Kornkraft Bioladen in Ganderkesee, Bergedorfer Straße 1, seit Anfang Oktober unverpackte Waren im Angebot. Das Sortiment in diese Richtung noch zu erweitern, wäre durchaus interessant, so Hilke Willmer vom Bioladen. Schon jetzt zeichne jedoch durchaus ab, dass das Unverpackt-Sortiment Anklang beim Klientel findet. Auch die Kornkraft-Filiale in Hude, Parkstraße 61, hat unverpackte Waren im Angebot. Melanie Denker arbeitet dort und auch sie sagt: „Wir versuchen, Unverpackt immer weiter auszubauen und auf Kundenideen einzugehen.“

Das Konzept der Unverpackt-Läden, wie es sie heute gibt, ist noch gar nicht so alt. Seit zirka 2010 eröffnen entsprechende Läden. Ziel ist es, Abfall zu minimieren, indem weitestgehend auf Verpackungen verzichtet wird. Unverpackt-Läden kaufen daher zum Beispiel größere Mengen Kaffeebohnen lose ein, füllen diese in Abfüllbehälter im Laden und ermöglichen den Kunden so, mitgebrachte oder ladeneigene wiederverwendbare Gefäße zum Einkauf zu nutzen. Viele Läden achten auch beim Kauf von Obst und Gemüse auf Regionalität und Saisonalität.

Das Angebot von Verpackungsalternativen

Sabine Möller-Schritt ist Geschäftsführerin bei der Kornkraft Naturkost GmbH und weist darauf hin, dass die Kornkraft Bioläden den Kunden viele Verpackungsalternativen anbieten. Statt einer Plastikfolie um jede einzelne Gurke reicht so etwa ein Gemüsebeutel. Körner, Reis, Dinkel oder Müsli finden gut in Dosen oder Gläsern Platz. Kunden können ihre eigenen Behälter mitbringen, aber auch vor Ort welche kaufen oder leihen. Vor dem Einkauf werden Behältnisse gewogen, sodass Kunden wirklich nur für die Ware bezahlen. „Die Nachfrage nach Unverpackt ist sehr im Kommen“, prognostiziert Möller-Schritt. Selbst Zahnpasta kann man in unverpackter Form kaufen. Statt einer Creme kommt unverpackte Zahnpasta in Form von Tabletten. Diese löst sich im Mund schnell auf und verwandelt sich dort in Schaum.

Unverpackt zum Teil günstiger

Susanne Güttler arbeitet auch im Kornkraft-Laden in Ganderkesee und kocht dort die Mittagsangebote. Wenn sie im Urlaub ist, kommt das Essen frisch aus Huntlosen, verrät sie. Sie weist auch darauf hin, dass viele Produkte unverpackt sogar günstiger zu haben sind als ihre Pendants aus den klassischeren Regalen. So führt sie den Cashewbruch auf, sie selbst isst auch gerne Müsli, Reis oder Linsen aus dem unverpackten Sortiment. Seit Oktober kämen mehr junge Leute zum Einkaufen in den Laden, wie Güttler beobachtet hat.

Diesem Resümee schließt sich auch Denker aus dem Huder Laden an. Es laufe sehr gut, wo möglich versuche man auch auf besondere Wünsche von Kunden einzugehen. „Das Thema Unverpackt wird bei uns definitiv nicht ad acta gelegt“, sagt sie. Die Resonanz bestimme auch das weitere Vorgehen beim Hauptunternehmen, so Möller-Schritt. Als nächste Verpackungsalternative plane man ein 5-Liter-Gebinde, mit dem sich gegenüber üblichen Verpackungen zirka 90 Prozent an Plastikmüll einsparen ließen.

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