Seit 2003 kümmert sich Günter Bolte um den Nachlass von Gerhard Rohlfs im Heimatmusem Schloss Schönebeck. Auf dem Foto sitzt er im Gerhard-Rohlfs-Zimmer des Museums. Foto: Klaus Gawelczyk
Buchpräsentation

Neue Erkenntnisse über Gerhard Rohlfs

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Günter Bolte hat ein Buch über Gerhard Rohlfs veröffentlicht und viel Neues herausgefunden.

In Vegesack und auch darüber hinaus ist der Name Gerhard Rohlfs (1831– 1896) kein unbekannter. Eine Straße und eine Schule sind nach ihm benannt, sein Denkmal steht in der Schulkenstraße. Als Afrikaforscher ist er bekannt, doch welche Höhen und Tiefen er durchlebte, ist vielen vielleicht nicht ganz so geläufig.

So ist Rohlfs in einer gutbürgerlichen Arztfamilie aufgewachsen, brach Schule und Studium ab, desertierte zwei Mal bei der Armee und landete bei der Fremdenlegion. Dann war da aber eben noch die andere Seite an Gerhard Rohlfs, die des Abenteurers und Reisenden.

5.000 Briefe analysiert

Er reiste durch die nordafrikanischen Länder, besuchte Äthiopien und war auch in Niger. Zurück in Deutschland hielt er Vorträge und schrieb Bücher sowie Berichte für Zeitungen und Zeitschriften und machte sich so einen Namen. Nach mehreren Anläufen wurde Rohlfs Generalkonsuls auf Sansibar – ein großer Wunsch wurde wahr. Aber nach einem halben Jahr wurde er wieder entlassen.

Es gibt noch viele Geschichten über Gerhard Rohlfs zu erzählen. Günter Bolte ist diesen anhand von fast 5.000 Briefen auf die Spur gegangen. Am Ende stand das Buch „Gerhard Rohlfs – Anmerkungen zu einem bewegten Leben“. Dabei stellte sich heraus, dass vor allem die älteren biografischen Daten über Rohlfs unvollständig bis falsch sind. „Rohlfs war ein Aussteiger und Aussteiger haben etwas zu verbergen“, sagt Bolte, dem es ein Anliegen war, die Lebensdaten von Gerhard Rohlfs auszuwerten.

Buch-Präsentation am 7. November

Bisher sei nicht sorgfältig recherchiert worden und viele Biografen hätten falsche Angaben übernommen. Bolte veröffentlicht mit seiner Recherche nun neue Erkenntisse. „Die Briefe zeigen auch, dass die Meinung, die Rolhfs in Zeitungen vertritt, nicht unbedingt seine eigene Meinung war“, sagt Bolte. Dies werde zum Beispiel bei dem Schriftverkehr mit Georg Schweinfurth deutlich, der ebenfalls Afrikaforscher war.

Günter Bolte ist im Bremer Norden geboren und aufgewachsen, ging selbst auf die Gerhard-Rohls-Oberschule und wollte schon immer mehr über den Namensgeber der Einrichtung erfahren. Seit 2003 kümmert sich Bolte um den Nachlass von Rohlfs, den das Heimatmuseum Schloss Schönebeck verwahrt. Er transkribierte Briefe, tauschte sich mit anderen Rohlfs-Kennern weltweit aus und reiste sogar in nahezu alle Länder, die auch Rohlfs einst besuchte.

Günter Bolte wird sein Buch am Donnerstag, 7. November, um 18.30 Uhr, im Schloss Schönebeck, Im Dorfe 3-5, vorstellen. Das Buch ist in der Edition Falkenberg erschienen und kostet 29,90 Euro.

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