Seinen Rentieren ist es wohl zu warm in Ligurien. Deshalb weicht der Weihnachtsmann, der in Italien Babbo Natale heißt, auch mal auf ein knallrotes Boot aus. Foto: Agenzia Regionale In Liguria Seinen Rentieren ist es wohl zu warm in Ligurien. Deshalb weicht der Weihnachtsmann, der in Italien Babbo Natale heißt, auch mal auf ein knallrotes Boot aus. Foto: Agenzia Regionale In Liguria
Weihnachtsbrauch

Das Weihnachtsfest „fällt ins Wasser“

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In Ligurien findet an Weihnachten ein Unterwasser-Krippenspiel statt und der Weihnachtsmann zieht nach Rapallo

Überall auf der Welt würden die Menschen wohl ein langes Gesicht machen, wenn Weihnachten ins Wasser fallen würde.

Nicht so an der Bucht von La Spezia in Ligurien, hoch im Nordwesten Italiens gelegen. Dort fällt schon seit fast einem halben Jahrhundert das Fest der Liebe alljährlich ins Wasser und „Schuld“ hat der erste Mann im Vatikan. Doch bevor es noch zu Missverständnissen kommt, auf zu einer kleinen Zeitreise in die Vergangenheit.

Unterwasser-Weihnacht in Ligurien

Die Bucht von La Spezia ist seit 1970 alljährlich am 25. Dezember Schauplatz der traditionellen Unterwasser-Weihnacht, welche die Geburt Christi imposant nachstellt. Im kleinen Hafen von Tellaro steigt eine Gruppe von Tauchern mit einer Statue des Jesuskindes aus dem Wasser. Auf einer Muschel wird die Figur, die einst von Papst Johannes Paul II. gestiftet wurde, aus dem Meer geborgen.

Das Jesuskind kommt auf einer Muschel daher.Foto: Agenzia Regionale In Liguria

Das Jesuskind kommt auf einer Muschel daher.Foto: Agenzia Regionale In Liguria

Das Jesuskind wird im Anschluss in die Hände des Pfarrers übergeben, von der Gemeinde feierlich besungen und danach in einer Prozession zur Weihnachtsmesse getragen. Die von Tausenden Lichtern erhellten Felsen und Gassen von Tellaro liefern eine ehrwürdige Kulisse.

Die eingesetzten Kerzen werden in Handarbeit hergestellt und am Vorabend in jedem Winkel des Dorfes und auf den Klippen gegenüber der Kirche von San Giorgio aufgestellt. Jeder Einwohner ist Teil der magischen Atmosphäre, die Gläubige und Neugierige in ihren Bann zieht.

Berühmte Seebäder und Winterresidenz des Weihnachtsmanns

Ligurien mit seinen pittoresten Fischerdörfern, den mondänen Orten und berühmten Seebädern – auch „Golf der Poeten“ genannt – inspirierte schon Anfang des 19. Jahrhunderts englische Dichter zu romantischen Ergüssen.

Die Traumkulisse aus Meer und Berg zieht nicht nur Touristen und Schriftsteller an – auch Babbo Natale, wie die Italiener ihren Weihnachtsmann nennen, weiß die Ferienregion zu schätzen. Von Ende November bis zum 6. Januar hört sich der Mann in Rot große und kleine Wünsche in seiner Sommerresidenz in Rapallo an.

In seinem Arbeitszimmer in dem kleinen Schloss direkt an der Riviera di Levante beantwortet der weißbärtige Beschenker die vielen Briefe und empfängt aufgeregte Kinder.

Weitere Informationen auf lamialiguria.it/en im Internet.

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