Die rund 100 Container des „Roten Dorfes“ stehen momentan leer und werden bald eingelagert. Ein Projektteam versucht nun, die Container als Studentenwohnheim auf einem Grundstück an der Ladestraße nutzbar zu machen. Foto: Schlie Die rund 100 Container des „Roten Dorfes“ stehen momentan leer und werden bald eingelagert. Ein Projektteam versucht nun, die Container als Studentenwohnheim auf einem Grundstück an der Ladestraße nutzbar zu machen. Foto: Schlie
Wohnraum

Studenten in Wohn-Container

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Ein Projekt der Hochschule Bremen plant den Einzug von Studenten in ehemalige Flüchtlingsunterkünfte.

Die Tage des roten Containerdorfs in Walle sind gezählt, die rund 200 Flüchtlinge, die hier lebten, sind ausgezogen, und in den kommenden Jahren soll auf dem Grundstück eine Schule gebaut werden. Ginge es nach Studenten der Hochschule Bremen, ist für die rund 100 Container bereits eine Lösung gefunden: Sie sollen künftig als Wohnheim für Studenten und Obdachlose dienen, auf einem städtischen Grundstück an der Ladestraße in Woltmershausen.

„Die Studenten sollten schauen, was man mit den Containern machen könnte und wo noch günstiger Wohnraum für Studenten in Bremen geschaffen werden könnte“, erklärt Ulrike Mansfeld, Dekanin für Architektur, Bau und Umwelt an der Hochschule Bremen.

Zusätzlicher Wohnraum in günstiger Lage

Laut der Initiatorin des Projekts hatten die Studenten noch andere Standorte im Blick, das direkt an der Weser gelegene Grundstück an der Ladestraße erwies sich aber als am besten geeignet. Aus wirtschaftlicher Sicht würde sich das Projekt durchaus lohnen, findet Mansfeld.

„Es sind 100 intakte Wohnungen, die Wohnpreise wären niedrig und für die Studenten der Hochschule würde zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden“, sagt die Dekanin. Die Hochschule sei von dem Grundstück aus gut und schnell zu erreichen, zudem sei das Stadtteilzentrum von Woltmershausen nicht weit entfernt. Ferner sei der Bau neuer Studentenwohnheime deutlich kostspieliger als der Umzug des Containerdorfes, so Mansfeld.

Nach den Berechnungen der Studenten würden die Gesamtkosten für das Projekt zwischen 3,5 und 4,5 Millionen Euro liegen.

Entscheidung erst nach eingehender Prüfung 

Ob der Plan der Hochschulstudenten aufgehen kann, prüft nun das Ressort für Wissenschaft und Häfen. Entscheidende Faktoren sind laut Sprecher Sebastian Rösener die Lärmsituation, die Kosten und der Mittelbedarf. Zudem hängt die Bewertung von Schall-, Wärme- und Brandschutzfaktoren sowie von Maßnahmen zur Herrichtung und Erschließung des Grundstücks an der Ladestraße ab, so der Sprecher.

Wann die Prüfungen abgeschlossen sind und das Projekt starten könnte, ist noch unklar. „Wir befinden uns mitten in den Haushaltsberatungen 2020/21. Vor Abschluss der Beratungen kann und darf keine Entscheidung getroffen werden“, erklärt Rösener.

Fest steht jedoch: Die Container werden aktuell von Immobilien Bremen für den Abbau und Transport vorbereitet – bis Ende 2020 ist nach Angaben des Ressorts zunächst eine Einlagerung auf einem Grundstück in der Überseestadt vorgesehen.


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