Die ersten Mieter ziehen in den Creative Hub: (v. l.) Michael Sanguineti (Urban Farming Bremen), Marc Fucke (Visionskultur), Linn Sanguineti (Urban Farming Bremen), Valeska Gerull (Gewoba), Marc Krug, Jörg Miedza (Solar School of Lightart) und Hachem Gharbi (Visionskultur). Foto: Gewoba Die ersten Mieter ziehen in den Creative Hub: (v. l.) Michael Sanguineti (Urban Farming Bremen), Marc Fucke (Visionskultur), Linn Sanguineti (Urban Farming Bremen), Valeska Gerull (Gewoba), Marc Krug, Jörg Miedza (Solar School of Lightart) und Hachem Gharbi (Visionskultur). Foto: Gewoba
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Start-ups ziehen endlich ein

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Das ehemalige Bundeswehrhochhaus wird zum Ort der Zwischennutzung.

Es kommt Bewegung in das ehemalige Bundeswehrhochhaus an der Falkenstraße. Nachdem dort erst das Kreiswehrersatzamt und zuletzt eine Flüchtlingsunterkunft beheimatet waren, hat die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Gewoba das Gebäude am Findorff-Tunnel Anfang des Jahres erworben.

Erste Mieter ziehen ein

Dort sollen 180 Wohnungen entstehen. Doch bis es so weit ist, stellt die Gewoba die Räume kostenlos zur Zwischennutzung für ein Jahr zur Verfügung – als sogenannten Creative Hub für Projekte, Start-ups, Initiativen, Vereine und Künstler.

Nun ziehen die ersten von insgesamt 78 Mietern in den Creative Hub, der sich über sechs Etagen erstreckt. „In Bremen passiert einiges“, sagt Hachem Gharbi von Visionskultur, der gemeinsam mit Marc Fucke von der Gewoba mit der Umsetzung des Creative Hubs beauftragt wurde. „Damit möchten wir die Attraktivität und Kreativität der Stadt zeigen.“

Chatbots als digitale Assistenten

Eines der Projekte ist IDA Chatbot: Dahinter stecken die beiden Bremer Wissenschaftler Nina und Dirk Wenig, die eine selbstlernende Chatbot-Technologie entwickelt haben. Ein Chatbot ist ein System, das mithilfe von künstlicher Intelligenz mit dem Nutzer über einen Chat kommuniziert. Das kann beispielsweise ein Kunde eines Unternehmens oder Vereins sein. „Die Menschen lieben es zu chatten“, sagt Nina Wenig, die derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen arbeitet.

Den Einsatz ihres digitalen Assistenten erforschen die beiden Wissenschaftler aktuell im Bremer Bürgerservice: Häufig gestellte Fragen von Bürgern – wie die Ausstellung eines Personalausweises – können über die Chatmöglichkeit der Website oder App vom Chatbot automatisch beantwortet werden.

Mit der Technologie sollen Unternehmen, Vereine oder Kommunen auch ohne Informatikkenntnisse auf Grundlage ihrer eigenen Daten langfristig einen intelligenten Chatbot erstellen. „Wir freuen uns, für unsere weitere Forschung die Infrastruktur im Creative Hub nutzen zu können“, sagt Nina Wenig.

Keimlinge aus der Region

Auch Linn und Michael Sanguineti möchten im Creative Hub mit ihrem Projekt Urban Farming Bremen durchstarten. Seitdem Linn Sanguineti an einer Autoimmunerkrankung leidet, beschäftigt sich die Wissenschaftlerin viel mit dem Thema Ernährung – auch die Ursache für ihre Krankheit liege darin, ist Sanguineti überzeugt.

Ihre Idee: Essbare Pflanzen in der Region anbauen und so für möglichst frische Lebensmitteln auf dem Teller sorgen. Dabei konzentrieren sich die Gründer auf Gemüsepflanzen, die kurz nach der Entwicklung der Keimblattblätter geerntet werden. „Wir möchten die Menschen mit unserem Projekt zu besserer Ernährung inspirieren“, sagt Linn Sanguineti.

Malen mit Licht – darin liegt für den Gründer und Nachtfotografen Jörg Miedza eine besondere Faszination. Dabei werden durch lange Belichtungszeiten Lichtspuren in das Foto gemalt. „Es gibt unheimlich viele Möglichkeiten, Licht zu erzeugen“, sagt Miedza, der die Leidenschaft für Lichtfotografie mit seiner Solar School of Lightart nun auch an andere Fotografiebegeisterte weitergeben möchte.

von Insa Lohmann


Zum Ressort Wirtschaft

Eine Antwort

  1. 15. Januar 2020

    […] Das Unternehmen will in dem betonmodernen Ungetüm, Jahrgang 1968, der wachsenden Hansestadtbevölkerung 126 Wohnungen bauen für 168 Menschen, darunter 110 öffentlich geförderte Ein- bis Zwei-Zimmer-Apartments. Fürs Erdgeschoss sind Einzelhandelsflächen vorgesehen, zur Falkenstraße ein begrünter öffentlicher Platz mit Café und sonstigen Vitalisierungseinrichtungen. Als Zwischennutzer ist der „Creative Hub Bremen“ derzeit im Haus aktiv. […]

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