Die Baustelle an der Straße Tiefer ist für Fußgänger und Radfahrer aufgrund von Rissen im Mauerwerk seit Jahren abgesperrt. Auch die Promenade über den Torbögen darf nicht mehr betreten werden. Foto: Barth
Baustelle

Stillstand an den Weser-Arkaden

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Seit drei Jahren ist die Promenade gesperrt - im Sommer wird die Sanierung dann frühestens fortgesetzt.

Den Besuchern der Weser-Arkaden an der Straße Tiefer bietet sich zurzeit ein trauriges Bild: Zugemüllt mit Resten aus der Silvesternacht, für Fußgänger abgesperrt, bröckelt das Mauerwerk vor sich hin. Auch unterhalb der Torbögen darf die Fläche nicht betreten werden. Das geht nun schon seit mehr als drei Jahren so. Und es könnte noch länger dauern: Nach Angaben des Amtes für Straßen und Verkehr (ASV) können die Bauarbeiten frühestens im dritten Quartal 2020 beginnen.

Eigentlich sollten die Arkaden bereits im vergangenen Jahr saniert werden, erklärt ASV-Sprecher Martin Stellmann. Daraus wurde jedoch nichts, da immer mehr Risse in den Mauern hinzukamen, wodurch die Hochwasserschutzwand freigegraben und Beton-Pfähle eingesetzt werden müssen. Der Grund für die Maßnahmen: die Holzpfähle unter der 500 Jahre alten Schutzwand sind weggefault, wodurch die Mauern instabil geworden sind.

2006 kamen die ersten Risse

Erste Risse waren schon 2006 an den Arkaden entdeckt worden. Erst zehn Jahre später habe sich der Eindruck verstärkt, weshalb der Untergrund der Hochwasserschutzwand geöffnet wurde. Mit dem Ergebnis, dass die Konstruktion komplett saniert werden muss. Sowohl das ASV als auch Geoinformation kontrollieren seitdem regelmäßig, ob sich etwas an den Rissen im Sandstein ändert oder ob weitere Schäden hinzugekommen sind.

Der nächste Schritt besteht laut Stellmann darin, dass die Pfähle gestützt und mit Seilankern unter der Straße Tiefer gesichert werden, wodurch sie vor dem weiteren Absinken bewahrt werden sollen. „Die Gesamtkosten belaufen sich nach aktuellem Stand auf 1,2 Millionen Euro“, sagt der Sprecher. Da es sich um ein Hochwasserschutzprojekt handelt, wird die Sanierung aus Bundesmitteln finanziert. Die Ausschreibungen hierfür sind bereits beantragt.

Arkaden unter Denkmalschutz

Seit kurzem sind die Arkaden zudem vom Landesamt für Denkmalpflege unter Denkmalschutz gestellt worden. „Da wir mit den Baumaßnahmen die Arkaden erhalten werden, ist der Denkmalschutz hier aber nicht berührt“, sagt Stellmann.

Die Mauer an der Tiefer schützt Bremen seit Jahrhunderten vor Hochwasser. Früher diente sie als Anlegestelle für Schiffe, 1857 bauten die Hansestädter die Arkaden davor. Auf ihnen verliefen Gleise, auf denen die Waren der Schiffe abtransportiert wurden.

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