Wer den Osterfeuerberger Ring in Richtung Findorff befährt, verlässt Bremen – den Schildern nach. Foto: Schlie Wer den Osterfeuerberger Ring in Richtung Findorff befährt, verlässt Bremen – den Schildern nach. Foto: Schlie
Beschilderung

Warum Bremen in Bremen endet

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Eine Änderung der Straßenverkehrsordnung verursacht Verwirrung im Bremer Stadtgebiet.

Wer auf der Kurfürstenallee stadtauswärts fährt, verlässt Bremen. Aber nicht wie man vermuten würde, an der Stadtgrenze, sondern mitten im Stadtteil Vahr. Wenn die Kurfürstenallee in die Richard-Boljahn-Allee übergeht, ist man laut Ortsschild allerdings wieder in Bremen, mit dem Zusatz: Stadtteil Vahr. Kurz darauf verlässt man laut Schild erneut den Stadtteil.

Ähnlich kompliziert ist die Beschilderung auf der Gegenspur, stadteinwärts. Entlang der Kurfürstenallee fährt man laut Schild aus Bremen heraus, nur um wenig später wieder in den Stadtteil Schwachhausen hineinzufahren.

Rund 60 zusätzliche Schilder

Schuld an der Verwirrung, von der Bremer Bürger berichten, ist laut dem Amt für Straßen und Verkehr (ASV) eine Novellierung der Straßenverkehrsordnung (StVO) aus dem Jahr 2014. „Seitdem sah die StVO vor, Ortstafeln nicht wie bisher an den Ortsgrenzen aufzustellen, sondern dort, wo Bebauung sichtbar beginnt oder endet“, erklärt ASV-Sprecher Martin Stellmann.

Damals seien rund 60 zusätzliche Schilder aufgestellt worden. „Es handelte sich um eine Rechtsgrundlage, die damals im Vergleich zum Bundesgebiet sehr schnell umgesetzt werden musste“, sagt Stellmann.

Grund dafür sei die Klage eines Bremer Bürgers gewesen, der auf eine schnellere Umsetzung der neuen Beschilderung gepocht hatte. Daraufhin hatte das ASV monatelang mögliche Standorte für die neuen Schilder geprüft, die schließlich für insgesamt 18.000 Euro aufgestellt worden waren.

Normalerweise Tempo 100 erlaubt

Seitdem verwirrt der Schilderwald die Verkehrsteilnehmer in Bremen auch an anderen Stellen, etwa in Obervieland oder Bremen-Mitte. Auch am Osterfeuerberger Ring in Walle etwa verlässt man Bremen in Richtung Findorff. Kommt man jedoch von der anderen Seite, fährt man laut Beschilderung in Bremen – Stadtteil Walle ein.

Auch das hat laut ASV einen bestimmten Grund: Die zusätzlichen Schilder haben demnach nichts mit den Grenzen von Stadtteilen zu tun.

Teilweise haben die Ortsausgangsschilder aber noch andere Folgen – denn nach einem solchen Schild gilt normalerweise ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde. Da man sich aber weiter innerhalb der Stadtgrenzen befindet, sollen die in kurzem Abstand folgenden nächsten Schilder wieder auf das im vorigen Streckenabschnitt geltende Tempolimit hinweisen.

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