„Die jüngere Generation fehlt uns im Laden“, sagt Martina Petry, Geschäftsführerin des Schuhhaus Meineke. Foto: Barth „Die jüngere Generation fehlt uns im Laden“, sagt Martina Petry, Geschäftsführerin des Schuhhaus Meineke. Foto: Barth
Unterstützung

Hilfe bei der Digitalisierung

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Schuhhaus Meineke setzt bei Social Media auf Unterstützung des neuen Digital-Lotsen.

Noch immer liegt der Handel im Vergleich zu anderen Branchen in Sachen Digitalisierung unter dem Durchschnitt, vor allem kleine Unternehmen tun sich schwer – das geht aus dem „Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/ 2020“ der Deutschen Telekom hervor, für den rund 2.100 kleine und mittelständische Unternehmen über den aktuellen Stand ihrer digitalen Transformation befragt wurden.

In Bremen gibt es seit Kurzem ein neues Angebot für Einzelhändler, Gastronomen und Hoteliers, die Hilfe bei der Digitalisierung suchen. Malte Breford, der die Funktion des Digital-Lotsen übernimmt, ist selbst Einzelhändler und begleitet bei der Wirtschaftsförderung Bremen nun kleine und mittelständische Unternehmen dabei, ihre Firmen digital aufzustellen.

Häufig fehlen Basics

„Bargeldloses Bezahlen, eine veraltete Homepage und ein fehlender Brancheneintrag bei Google – das sind die häufigsten Themen“, berichtet Malte Breford, der im Steintor ein Textilgeschäft leitet und nun als Digital-Lotse in den Stadtteilen unterwegs ist.

Dabei fällt ihm auf: „Oft hapert es schon bei den Basics.“ Dabei gebe es inzwischen schon sehr günstige und einfache Möglichkeiten, mit der Digitalisierung zu starten. „Es kommt immer auf das Zielpublikum an“, betont Breford, der auch direkt auf Gastronomen, Hoteliers und Einzelhändler zugeht – so wie bei Martina Petry, die als Geschäftsführerin in fünfter Generation das Schuhhaus Meineke in der Sögestraße leitet.

„Wir sind schon sehr gut aufgestellt in Sachen Digitalisierung“, sagt die Unternehmerin. Onlineshop, bargeldloses Bezahlen, 360-Grad-Bilder ihres Geschäfts – alles vorhanden. Was ihr allerdings fehlte: Expertise in Social Media. Konkret ging es Petry um den Onlinedienst Instagram, der das Teilen von Fotos und Videos ermöglicht und zum Facebook-Konzern gehört. „Um auch jüngere Leute zu erreichen“, sagt die Geschäftsführerin. „Unsere Kundschaft ist aufgrund der Preisstruktur eher etwas älter, die jüngere Generation fehlt uns im Laden.“

In Workshops lernen

Dass sie dabei Hilfe benötigte, war schnell klar: „Bisher ist schnell mal ein halber Tag vergangen, bis ich ein Foto erstellt habe“, gibt Martina Petry zu. „Aber das muss nebenbei mitlaufen.“ Im Rahmen eines Workshops zeigte Malte Breford deshalb Petry und weiteren Teilnehmern verschiedene Werkzeuge, die die Erstellung der Inhalte und die Bedienung der App erleichtern sollten.

„Für mich sind diese Workshops wichtig“, sagt Martina Petry. Schnell habe sie auch ältere Mitarbeiter des Schuhhauses dafür gewinnen können. „Der Chef muss dahinterstehen“, ist sie überzeugt. Das sieht auch Digital-Lotse Malte Breford so – und setzt bei seiner Arbeit auf maßgeschneiderte Angebote: „Man muss immer überlegen, welches Instrument sich am meisten anbietet. Klar ist jedoch, dass sich die Kundenerwartungen verändern und die Unternehmen sich bewegen müssen.“

Interessierte, die sich Unterstützung bei der Digitalisierung wünschen, erreichen Digital-Lotse Malte Breford unter der Telefonnummer 0421 96 / 00 357 oder per Mail unter malte.breford@wfb-bremen.de

von Insa Lohmann


Zum Ressort Wirtschaft

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