Im Schloss und im Prinzenpalais werden die derzeitigen Strahler gegen moderne LED-Leuchten getauscht. Foto: Konczak
Kunst in Oldenburg

Museumsjahr beginnt und endet mit Fotografien

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Ab Frühjahr erstrahlt die Kunst im Oldenburger Schloss und im Prinzenpalais in neuen Licht.

„Mit 75.871 Besucherinnen und Besuchern im Schloss, im Prinzenpalais und im Augusteum war 2019 das zweitstärkste Besucherjahr in der Geschichte des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg“, verkündet Museumsdirektor Dr. Rainer Stamm. Einer der Publikumsmagnete mit 19.000 Besuchern war die World Press Photo.

In diesem Jahr sind die preisgekrönten Aufnahmen von Pressefotografen vom 15. Februar bis 8. März im Schloss ausgestellt. „Die Ausstellung wird bereits vom neuen Licht-Konzept profitieren. Momentan sind wir dabei 660 Strahler gegen LED-Leuchten auszutauschen. Die Umstellung spart jährlich 40 Tonnen Kohlendioxid ein“, erklärt Michael Langer, betriebswirtschaftlicher Leiter.

Musum will Kohlendioxid einsparen

Durch die neuen Linsenwattfluter kommen die Werke noch besser zur Geltung, so dass auch die Besucher einen Mehrwert von der Investition haben“, ergänzt Stamm. Die Maßname wird durch EU-Fördermittel, die Stiftung Niedersachsen sowie das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur ermöglicht.

Anlässlich des 125. Geburtstags des Malers Franz Radziwill beleuchtet das Museum ab dem 21. März dessen Lebenswerk mit einer Retrospektive: Von dem ersten bekannten Gemälde aus dem Jahr 1915 über die Hinwendung Radziwills zur „Magie der Wirklichkeit“ bis zu seinen letzten Bildern, die Anfang der 1970er entstanden, bevor der Künstler aufgrund eines Augenleidens die Malerei aufgab. „Ich bin der erste Museumsdirektor in Oldenburg der Radziwill nicht mehr persönlich kennengelernt hat“, sagt Stamm.

Retrospektive über Franz Radziwill

Eine Kabinettschau fasst ab Mai die Darstellung von Wolken in der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts ins Auge. „Es werden neben klassischen Wolkenbildern auch viele Studien zu sehen sein“, verrät Stamm.

Marieke Ringel, Gewinnerin des Preises „Neue Keramik“ präsentiert ihre Arbeiten ab 1. August im Oldenburger Schloss. „Die Jury hat sich bewusst für diese außergewöhnliche Keramikerin entschieden, die kraftvolle und zugleich zarte Tierplastiken erschafft, die geborgen in Schachteln zu Wandobjekten werden oder als Einzelstücke frei im Raum stehen“, betont Dr. Anna Heinze.

Die vier Unvergesslichen

Sowohl aus kunst- und kulturgeschichtlichen Gründen als auch mit Blick auf die politischen und verwandschaftlichen Verwicklungen interessant dürfte im Herbst die Ausstellung „Die vier Unvergesslichen“ werden. Die Sonderschau beleuchtet anhand von Peter I. Friedrich Ludwig von Oldenburg, seiner Frau Friederike von Württemberg sowie dessen Schwester Maria Fjodorowna und deren Ehemann, Zar Paul I. die Beziehungen zwischen dem russischen Zarenhaus und dem Oldenburger Hof.

Die Ausstellung wird um zwei Künstler ergänzt, die enge Beziehungen zu den Vieren pflegten. „Das ist der Oldenburger Hofmaler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und der Aufklärer und Hauptvertreter der Physiognomik Johann Caspar Lavater. Es werden mehrere seiner Foliobände mit physiognomischen Studien gezeigt, die sich damals großer Beliebtheit erfreuten“, sagt Heinze.

Winter der Fotografie

Den Abschluss des Ausstellungsjahres bildet ein Winter der Fotografie mit der „Schupmann Collection – Fotografie in Westdeutschland 1945–1990“ (13. November 2020 bis 14. Februar 2021) die nahtlos von der World Press Photo abgelöst wird.

Nähere Informationen zu den Ausstellungen samt Rahmenprogramm findet man online unter.

 

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