Von der Bienenkönigin zur Prinzessin Arschloch degradiert. Mit ihrem dritten Bühnenprogramm kommt Nicole Jäger nach Bremen. Foto: pv
Interview

Prinzessin Arschloch: Nicole Jäger kommt ins Fritz

Von
Im Interview verrät die Komikerin, was die Besucher ihrer Show im Fritz Theater erwarten können.

Das Interview führte Regina Conradi
 
Weser Report: Frau Jäger, raten Sie Frauen eher dazu eine Prinzessin oder ein Arschloch zu sein?
 
Nicole Jäger: Unbedingt beides. Nur eins der beiden ist nicht von Vorteil, denn die richtige Mischung macht eine Frau aus.
 
Sind Sie eine Prinzessin oder ein Arschloch?
 
Nach außen gebe ich mich als Prinzessin, aber im Inneren bin ich eigentlich ein Arschloch. Darum geht es bei mir auf der Bühne. Als Frau lernt man die Rolle der Prinzessin zu verinnerlichen, man muss sich zurückhalten und immer nett sein. Jedoch kenne ich keine Frau, die nie innerlich explodiert.
 
Was heißt das für die Show?
 
In der Show sage ich frei heraus, was ich denke. Ich bin gar nicht witzig, sondern sehr ehrlich. Dass das Publikum über mein Gesagtes lacht, sagt mehr über die Besucher selber aus als über mich. Am Anfang sage ich, dass jeder Mensch ein Arschloch ist, und im Laufe des Abends beweise ich es dann.
 
Wie kommt man auf den Namen „Prinzessin Arschloch“?
 
Der Name kommt aus meinem langjährigen Freundeskreis. Früher war ich die erste, die auszog, daher wurde die Zeit oftmals in meiner Wohnung verbracht. Einer meiner besten Freunde nannte mich deswegen Bienenkönigin, worauf ein anderer meinte, dass Prinzessin Arschloch auch passen würde. Während eines Brainstormings schlug ich den Namen spontan vor. Er passt einfach.
 
Welche offensichtlichen Dinge benennen Sie, die angeblich nie angesprochen werden?
 
Es geht mir um Tiefpunkte des Lebens. Viele hören mit dem Lachen auf, wenn etwas Tragisches geschieht, sogar ich als Comedian. Dabei müsste man gerade dort das Lachen hintragen. Man hat gelernt, betroffen zu sein und Mitgefühl zu zeigen. Aber oft hilft das den Menschen nicht, sie müssen lachen.
 
Hätten Sie je gedacht, dass aus ihren Buchlesungen eine Karriere als Stand-Up-Comedian entsteht?
 
Natürlich nicht. Ich habe eigentlich nur ein Buch mit einer peppigen Idee geschrieben. Nun gehe ich seit ein paar Jahren auf Tour und kann es nicht glauben. Über meinen Erfolg bin ich sehr dankbar.
 
Wie bereiten Sie sich auf die Show vor?
 
Im Team haben wir eine lange Vorbereitungszeit. Wir sprechen gemeinsam das Programm durch und hoffen dann auf Rock ’n‘ Roll.
 
Wie wird aus Nicole Jäger Prinzessin Arschloch?
 
Auf der Bühne spiele ich keine Rolle. Alle Texte schreibe ich selbst. Dadurch bin ich authentisch. Natürlich gibt es eine private Nicole, jedoch bringe ich die nicht auf die Bühne, weil sie langweilig ist.
 
Waren Sie schon einmal in Bremen?
 
Natürlich, ich bin Hamburgerin und da ist man häufiger in der hanseatischen Nachbarstadt. Ich war auch schon mal mit einem Freund in Bremen, für den die Stadt fußballbedingt als verbotenes Land gilt. Lustigerweise ärgerte es ihn total, dass Bremen so schön ist.
 
Gibt es etwas, dass Sie immer wieder gerne in Bremen tun?
 
Ja, Auftreten. Das Hamburger Publikum ist bekanntlich schwer, und auch die Bremer haben diesen Ruf, jedoch kann ich das nicht bestätigen. In Bremen sind meine Auftritte immer laut.
 
Konzert:
Mit ihrem dritten Bühnenprogramm unter dem Titel Prinzessin Arschloch kommt die Hamburgerin Nicole Jäger am Sonntag, 15. März, 19.30 Uhr, ins Fritz.Tickets bei eventim.de

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