Wer keine langen Stoffbahnen besitzt, um Bänder an den Mundschutz zu nähen (wie links im Bild), der kann alternativ auch ­textile Gummibänder in die Seiten einnähen.Foto: Hausärzteverband Niedersachsen/Privat
Coronavirus

Selbst gemachter Schutz in Zeiten von Corona

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Wie man Mundmasken selber nähen und so die Ansteckungsgefahr verringern kann.

Er gehört längst zum Straßenbild: der Mundschutz. Denn er verringert eine Übertragung von Coronaviren, die man beim Husten, Niesen oder beim Sprechen in die Umwelt abgibt. In Tschechien, der Slowakei und Österreich sowie in Jena gibt es deshalb eine Mundschutz-Pflicht etwa im öffentlichen Nahverkehr oder in Supermärkten.

Masken, die für medizinische Zwecke bestimmt sind, sollten den Kliniken vorbehalten bleiben. Eine gute Alternative sind Do-it-yourself-Masken, die eine Tröpchenabgabe an die Umwelt zumindest verringern können. „Auch eine selbstgebastelte Maske ist besser als gar keine Maske“, sagt Virologe Martin Stürmer.

Masken abends auskochen

Pro Person und Tag sollten zwei Masken eingeplant werden, die abends ausgekocht, am nächsten Tag wiederverwendbar sind. Grundsätzlich gilt: Man sollte sie nur so lange tragen, bis sie anfangen, feucht zu werden. Dann verlieren sie ihre Schutzfunktion und lassen Tröpfchen schneller durch.

So hat etwa der niedersächsische Verband der Hausärzte eine Nähanleitung für einen Behelf-Mund-Nasen-Schutz herausgegeben, die zwar weder geprüft oder zertifiziert ist, aber wenigstens hilft, die Gefahr der Ansteckung zu verringern.

Anleitung: Behelf-Mund-Nasen-Schutz

Benötigtes Material: atmungsdurchlässiger Baumwollstoff (wie Geschirrtuch, Bettlaken oder T-Shirt ohne Elasthan) und dünner, biegsamer Draht (Bastel-, Garten-, Klemmdraht von Gefrierbeuteln). Als Faustregel gilt: Den Stoff doppelt legen, dicht um Mund und Nase schließen. Wenn das Ein- und Ausatmen gut möglich ist, eignet sich das Material.

Erstens: Ein 20 mal 20 Zentimeter großes Stofftuch anzeichnen und ausschneiden. Zwei gegenüber liegende Seiten umnähen, an einer Seite den Draht mit einnähen.

Zweitens: Das Textilstück mit der Außenseite auflegen, in vier gleiche Teile nach innen falten (Buchfaltung), Falten öffnen, jeweils an die äußere Falte legen und bügeln, auffalten, äußere Falte nach innen legen und bügeln.

Drittens: Das gefaltete Tuch mit Stecknadeln fixieren.

Viertens: Zwei Streifen Schrägband aus Baumwollstoff, 90 Zentimeter lang und 2 Zentimeter breit, halbieren, das Textilstück in die Falte legen und festnähen – fertig.

Anleitung für Einweg-Mundschutz

Für einen Einweg-Mundschutz benötigt man 30 mal 30 Zentimeter großen atmungsdurchlässigen Baumwollstoff oder Einwegmaterial (festes Putztuch), zwei Haushaltsgummis und einen Bürotacker.

Zuerst das Textilstück als Ziehharmonika falten, abwechselnd Berg- und Talfalte. Dann den Rand umknicken, das Gummi hineinlegen und mit dem Tacker befestigen.

Mehr Infos unter hausaerzteverband-niedersachsen.de

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