Die ersten Touristen streifen vorsichtig durch Bremen. Mit einer Kampagne will das Land Bremen wieder mehr Reisende anlocken. Die Mühle in der City bleibt eines der beliebtesten Fotomotive. Foto: Holz
Tourismus

Anders reisen, anders speisen

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Wie Bremen in diesem Sommer trotz Corona Touristen locken will

Mit den Lockerungen für Hotels, Restaurants und Gaststätten kann auch die Tourismusbranche Zug um Zug wieder aufleben. Noch allerdings reagieren Unternehmer und Touristen zurückhaltend. „Wir gehen nicht davon aus, in den nächsten vier Wochen wieder Zahlen wie aus dem Vorjahr zu erreichen“, sagt Maike Bialek, Tourismus-Sprecherin der Wirtschaftsförderung Bremen (WfB).

Mit Kampagnen, teilweise gemeinsam mit den anderen Bundesländern, macht Bremen jetzt auf sich aufmerksam. Darin sollen die klassischen Ziele eines Städtetrips wie etwa Museen beworben werden, „aber wir setzen dabei auch verstärkt auf Aktivitäten unter freiem Himmel und zeigen, dass wir in Bremen tolle Grünflächen und Parks haben“, erklärt Bialek.

In der Tourist-Informationen seien schon die ersten Anfragen eingegangen, meist aus Deutschland. „Die Menschen sind aber noch vorsichtig“, sagt Bialek.

Abstandsregeln auf Stadttouren

Die Erfahrung macht auch Andreas Calcic von StattReisen. Der Verein organisiert verschiedene Touren durch Bremen. Seit dieser Woche darf er die unter Auflagen wieder anbieten. „Es gibt in der Verordnung zwar keine Angabe zu Teilnehmerzahlen, aber wir haben uns freiwillig dazu entschieden, eine Maximalgröße zu setzen, um die Abstandsregeln besser einhalten zu können“, sagt Calcic.

Eine Tour durch Bremen ist nun auf 20 Personen begrenzt, eine Führung durch die Unterwelten auf 15. Einige Veranstaltungen müssen komplett entfallen, darunter das Krimi-Dinner und kulinarische Städtetouren, bei denen es kurz in Restaurants geht.

Hotels setzen Hygienekonzepte um

Auch die eine oder andere Station einer Städteführung fällt weg. „Im Schnoor ist es eh schon eng. Ganz besonders in der Wüstestätte. Die Station nehmen wir erstmal aus dem Programm und ersetzen sie durch eine andere.“

Das Prizeotel ist vom 1. Juni an wieder geöffnet. „Die ersten Buchungen sind schon eingegangen“, freut sich Michael Nemecek, Chefcontroller der Hotelkette. Bevor es losgehen kann, erarbeiten die Hotels Hygienekonzepte: Zimmer desinfizieren, Desinfektionsmittel an vielen Stellen bereitstellen und Essen à la carte anbieten, all das gehört zum Beispiel dazu.

Studien zu Reiseverhalten

Für das Atlantic Grand Hotel in der Bremer Altstadt ist das schon länger Alltag. Das Hotel hatte in den vergangenen Wochen für Geschäftsreisende geöffnet. Nun dürfen auch wieder Touristen übernachten. „Dort ist die Nachfrage aber noch sehr verhalten“, sagt Direktor Clemens Hieber. Die Situation bezeichnet er als „neue Normalität“: „Das Essen gehen mit Maske ist anders, die Anreise im Hotel ist anders und damit müssen wir uns alle auseinandersetzen.“

Wie genau sich Touristen mit einer Reise beschäftigen, treibt auch die Wirtschaftsförderung um. Sie ist an mehreren Netzwerken beteiligt, die in Studien das Verhalten von Privat- und Geschäftsreisenden untersuchen. „Es geht darum zu sehen, ob die Menschen länger vorsichtig sein werden oder ob sie wieder Lust haben, sich Städte anzusehen und etwas zu unternehmen“, erklärt Bialek.

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Eine Antwort

  1. 21. Mai 2020

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