Die Blutspenden des Deutschen Roten Kreuzes erfolgen derzeit unter besonderen Hygienemaßnahmen. Foto: Holz
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Großes Interesse an Blutspende

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In der Coronakrise nahmen mehr Bremer die Termine wahr. Teilweise waren bis zu 50 Prozent mehr Spender dabei.

Während in einigen Regionen in Deutschland in diesen Wochen die Reserven von Blutkonserven knapp werden, gibt es in Bremen keine Not. „Die Bremerinnen und Bremer verhalten sich sehr vorbildlich und haben die Termine verstärkt wahrgenommen“, sagt Lübbo Roewer, Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Bremen, und lobt die Solidarität der Hansestädter.

Der hiesige Blutspendedienst deckt Bremen, Niedersachsen und Thüringen ab. „Laut der Zentrale wurde in den vergangenen Wochen nirgendwo so viel gespendet wie in Bremen“, ergänzt Roewer.

So kamen allein in dieser Woche 30 Prozent mehr Spender zu einem Blutspendetermin im Bürgerhaus Vahr als sonst üblich. Ende April waren es bei einem Termin in Findorff sogar 50 Prozent mehr Spender. „Darunter sind sehr viele Erstspender, was uns sehr freut“, sagt Roewer.

Bedarf an Blutkonserven steigt wieder an

Berücksichtigt werden muss allerdings, dass der Bedarf an Blutkonserven durch verschobene Operationen in den Krankenhäusern um 30 Prozent gesunken ist. „Durch unsere zwar weniger, aber gut besuchten Termine konnte so der tatsächliche Bedarf abgedeckt werden“ sagt Roewer. Mehr noch: Mit den Bremer Spenden konnte anderen Regionen mit Blutkonserven geholfen werden. „Jetzt fahren die Kliniken wieder hoch, und wir sind verstärkt auf Blutspenden angewiesen.“

Auch beim stadteigenen Klinikverbund Gesundheit Nord (Geno) gibt es keinen Engpass. Zudem verfüge man immer über eine gewisse Reserve, sagt Geno-Sprecher Timo Sczuplinski. Hilfreich sei auch, dass die vier zum Verbund gehörenden Krankenhäuser mit der maschinellen Autotransfusion arbeiten.

Hygienemaßnahmen bei Blutspende

Dabei kann zum Beispiel bei Operationen Wundblut des Patienten aufgefangen und mit einem besonderen Gerät direkt neben dem Patienten zentrifugiert, aufbereitet, gefiltert und dem Patienten direkt wieder zurückgegeben werden.

„Es reduziert je nach Blutverlust die benötigte Menge an Fremdblut so sehr, dass pro Eingriff eine bis drei Einheiten weniger benötigt werden oder wir in solchen Fällen sogar mitunter ganz ohne Fremdblut auskommen“, so Sczuplinski.

Die Blutspendetermine des DRK finden derzeit unter besonderen Maßnahmen statt. Schon beim Betreten des Blutspendelokals wird die Temperatur jedes Blutspenders gemessen, am Eingang stehen Desinfektionsstationen für die Hände bereit, und ein reduziertes Imbissangebot soll dazu beitragen, die Aufenthaltszeit der Spender auf dem Termin so gering wie möglich zu halten.

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