Früher waren die Wanderfalken vor allem im Mittelgebirge zu finden. Mittlerweile kommen sie auch mit unserer Kulturlandschaft zurecht. Foto: Hartmut-Mletzko/NABU Früher waren die Wanderfalken vor allem im Mittelgebirge zu finden. Mittlerweile kommen sie auch mit unserer Kulturlandschaft zurecht. Foto: Hartmut-Mletzko/NABU
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Er ist ein Superflieger mit Backenbart und „Zahn“

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DELME REPORT-Serie: Wilde Tiere in Delmenhorst und Umgebung / Teil 9: Der Wanderfalke

Wanderfalken gehören zu den schnellsten Tieren des Planeten. Sie können eine Geschwindigkeit von rund 340 Stundenkilometern im Sturzflug erreichen. Da die Superflieger in erster Linie in Felsmulden brüten, sind sie vor allem im Gebirge und an Steilküsten zu sehen. „Mittlerweile haben die Vögel gelernt, auch hier im Flachland die Kulturlandschaft anzunehmen“, sagt der Biologe Uwe Handke vom Naturschutzbund (NABU).

Positiv habe sich der Bestand an Wanderfalken unter anderem am Waller-Fernsehturm entwickelt. Auch in Delmenhorst bei der Post im Turm sei ein Falkenkasten und man könne die Tiere dort beobachten.

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Der Wanderfalke ist ein ausgezeichneter Luftjäger, der insbesondere kleine und mittelgroße Vögel, wie Tauben jagt – im Gegensatz zum Turmfalken: Der bevorzugt Mäuse. Seine Beute erlegt der Wanderfalke mit einem Stoß aus der Höhe. Die Beute wird häufig allein durch den Aufprall getötet, falls sie nur verletzt ist, tötet der Falke sie dann mit einem Biss ins Genick. „Dafür nutzt er seinen Falkenzahn. Diesen stößt er in den Nacken seiner Beute, um die Wirbel zu durchtrennen“, sagt Heike Kroll, Naturschutzbeauftragte vom Hegering in Delmenhorst.

Auch von der Größe her unterscheidet sich der Wanderfalke vom Turmfalken, der nämlich etwas kleiner ist und einen braunen Rücken hat. Der Wanderfalke indes ist am Rücken dunkelblaugrau. Kennzeichnend für ihn ist auch der schwarze Backenbart.

„Die Wanderfalken fangen relativ früh an zu brüten“, weiß Handke. „Sie bauen keine Nester, sondern scharren nur Kuhlen an ihrem Nistplatz oder in Kästen. Ihre Paarung ist bereits im Februar und je nach Beuteangebot brüten sie vier bis fünf Jungtiere aus“, erklärt er. „Diese haben verkotete Füße, um sich nicht zu verletzen“, ergänzt Heike Kroll.

Außerhalb der Brutzeit haben die Wanderfalken mit ihrem Neststandorten nicht mehr viel zu tun. „Allerdings ziehen sie auch nicht sehr weit weg, sondern bleiben das ganze Jahr bei uns“, sagt Handke.

Eine weitere Folge der Reihe…

Heike Kroll, Naturschutzbeauftragte im Hegering Delmenhorst und der Biologe Uwe Handke vom NABU informieren in Zusammenarbeit mit dem DELME REPORT über einige wilden Tiere in unserer Region.Foto: Konczak

Heike Kroll, Naturschutzbeauftragte im Hegering Delmenhorst und der Biologe Uwe Handke vom NABU informieren in Zusammenarbeit mit dem DELME REPORT über einige wilden Tiere in unserer Region. Foto: Konczak

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