Andrea Birr und Mark Christiansen setzen sich dafür ein, dass ein Grundstück für eine Tiny House-Gemeinschaft gefunden wird. Foto: Paar Andrea Birr und Mark Christiansen setzen sich dafür ein, dass ein Grundstück für eine Tiny House-Gemeinschaft gefunden wird. Foto: Paar
Tiny Houses

Kleines Haus – großes Glück

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Wie die Tiny-House-Bewegung in Bremen versucht, ihren Traum zu erfüllen und was ihnen dafür noch im Weg steht.

Manche träumen von einem Schloss, Andrea Birr wünscht sie ein klitzekleines Haus, ein Tiny House. „Es geht aber nicht nur darum, ein Tiny House zu haben, sondern um Tiny Living, also klein zu wohnen“, erklärt Andrea Birr. Solch ein Projekt planen sie und und Mark Christiansen für Bremen.

Es gibt keine offizielle Definition, wie winzig ein Tiny House sein muss. Für die Beiden ist wichtig: „Man sammelt so viele unnötige Dinge an. In einem Tiny House hat man dafür keinen Platz. Es ist ein Prozess, gesund zu schrumpfen und sich von Dingen zu befreien, die man nicht wirklich braucht“, erklärt Christiansen.

Gemeinschaftlich Leben

Die Beiden wollen generationsübergreifend eine Gemeinschaft aus 15 bis 30 Leuten gründen, die in Tiny-Häusern leben wollen. „Wir sind eine kleine Gruppe, die daran arbeitet, unser Projekt umzusetzen“, sagt Christiansen. Sie haben eine zweistellige Warteliste von Leuten, die Interesse an dem Projekt zeigen. „Es geht nicht nur um Reduzierung, sondern auch um ein gemeinschaftliches Leben“, findet Birr. „Wir haben fast 70 Prozent Anfragen von Frauen, die im Alter nicht alleine sein wollen.“ Deswegen sind auch ein Gemeinschaftshaus, Car- und Bikesharing, eine Werkstatt und ein Gemeinschaftsgarten geplant.

„Ein weiterer Aspekt ist der finanzielle“, sagt Birr. Viele fänden die geringe finanzielle Belastung eines Tiny House spannend. „Es ist eine überschaubare Investition und trotzdem schafft man für sich einen Raum und hat weniger finanzielle Belastung im Alter“, sagt Birr. Ein komplett ausgestattetes Haus fange bei 60.000 Euro an. Auch junge Familien oder Studierende interessierten sich für das Projekt.

Grundstück in Woltmershausen

Momentan haben die Initiatoren ein Grundstück in Woltmershausen in Aussicht. „Die Herausforderung ist, dass es keine rechtliche Baugrundlage für Tiny Houses gibt, weil sie noch so neu sind“, erklärt Christiansen. „Wir bräuchten jemanden im Bauamt, der das Thema mehr pusht.“
Bremen könne Vorreiter im Tiny-Trend werden und so auch das Wohnen in der Stadt attraktiver machen, sagt Christiansen. „Das Bauamt unterstützt die Tiny-House-Initiative, um ein passendes Grundstück zu finden“, sagt Ressortsprecher Jens Tittmann. Tiny Häuser seien wichtig, da sie klimafreundlich seien, allerdings habe der Bau bezahlbarer Wohnungen Vorrang.

Bebauungsplan ändern

„Das Grundstück in Woltmershausen hat das Bauamt für die Tiny-House-Initiative gefunden“, sagt Tittman. Trotzdem können die Tiny-Iniatoren nicht loslegen. „Das Problem ist, dass es einen Bebauungsplan gibt, der in einem langwierigen Verfahren geändert werden muss“, erklärt Tittmann. Das Bauamt selbst könne den Plan nicht ändern und deshalb den Prozess nicht beschleunigen.

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