Marlo Kockerols (l.) und Federico Krader haben Che Wow im Februar 2019 gegründet, um etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Foto: Neeland
Ersatzprodukte

Fleisch aus Bohnen und Insekten

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Das Bremer Unternehmen CheWow stellt alternative Fleischprodukte her.

„Eine der größten Ursachen für den Klimawandel ist der Fleisch-Konsum“, sagt Marlo Kockerols. Zusammen mit Federico Krader hat sie „CheWow“ gegründet, ein Bremer Unternehmen mit Sitz in Horn-Lehe, das sich auf veganen Fleischersatz spezialisiert hat. „Eigentlich kommen wir beide aus der Finanzbranche, aber wir wollten etwas verändern. Wir müssen uns aus dem Klimawandel selbst wieder rausheben.“

Die Zielgruppe von CheWow sollen nicht nur Vegetarier und Veganer sein. „Wir haben den Anspruch, dass es jedem schmeckt. Ohne die Masse können wir nichts bewegen und die Prozentzahl von Vegetariern und Veganern ist einfach zu klein“, sagt Kockerols. Ihr Unternehmen haben die beiden im Februar 2019 gegründet. „Gründen ist ein Schritt ins Unbekannte und erfordert Mut“, sagt Krader. Am Anfang haben sie finanzielle Hilfe von Freunden und Verwandten erhalten, um ihre ersten Ideen zu finanzieren. „Mittlerweile konnten wir es ihnen aber zurückzahlen“, sagt Kockerols. „Trotzdem schreiben wir noch keine schwarzen, sondern rote Zahlen.“ Mittlerweile sei aber ein Investor mit an Bord, der finanziell unterstützt, aber dafür auch fast ein Viertel des Unternehmens besitze.

Nuggets und Gyros

Im Sortiment von CheWow gibt es Nuggets aus Ackerbohnen für 2,99 Euro und Gyros aus Kürbiskernmehl für 3,99 Euro, beides Tiefkühlprodukte. „Es ist ein spannender Prozess, Zutaten zu suchen, zu experimentieren. Und es ist auch echt cool, immer wieder neues Essen zu probieren“, findet Krader. „Wir könnten unsere Produkte nicht verkaufen, wenn sie uns selbst nicht schmecken.“ Die Ideen für die Rezepte kämen aus dem Team, ein spezieller Koch helfe bei der Umsetzung für die Großproduktion.

Auch die Vielfalt der Zutaten sei CheWow wichtig: „Wir wollen nicht alle unsere Produkte aus der gleichen Zutat herstellen“, sagt Kockerols. Die Ackerbohne beispielsweise passt gut in das Konzept von CheWow, weil sie regional wachse, kaum Ressourcen verbrauche und auch noch schmecke.

Insekten als Proteinquelle

Aber nicht nur vegane Produkte stehen bei dem Bremer Start-Up mit acht Mitarbeitern auf dem Speiseplan. Es gibt auch zwei Burgerpattys aus Insektenproteinen. „Wir glauben, dass Insekten neben Fleisch aus der Petrischale oder veganen Alternativen die Eiweißquelle der Zukunft sind“, sagt Kockerols. Mittlerweile gibt es schon einige Anbieter, die vegane Fleischprodukte herstellen. „Wir sehen das nicht als Wettbewerb im klassischen Sinne“, sagt Krader. Schließlich habe man die gleiche Vision und sollte sich deshalb unterstützen.

Mittlerweile ist Che Wow seit einigen Tagen im Supermarkt zu finden. „Wir sind momentan erst in einigen Rewe-Märkten vertreten“, sagt Kockerols. Auf der Internetseite chewow.de könne eingesehen werden, wo der nächste Laden zu finden ist. Demnächst soll CheWow auch in anderen Städten zu kaufen sein. Krader sagt: „Für die Zukunft wollen wir erreichen, dass Fleisch-Alternativen in die Frischfleischtheke im Supermarkt neben den Fleischprodukten zu finden sind.“

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