Für einen Corona-Schnelltest muss ein Abstrich genommen werden, der dann mit einer Flüssigkeit vermischt wird. Nach 15 Minuten zeigt ein Teststreifen den Befund an. Foto: Gesundheit Nord
Coronavirus

Schnelltests noch umstritten

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Die Geno-Kliniken lehnen die neue Methode noch ab - die Bremer Pflegeheime haben sie dagegen schon bestellt.

Die ersten Bremer Kliniken setzen schon Corona-Schnelltests ein. Auch die Pflegeheime wollen ihre Mitarbeiter und die Besucher solchen Schnell-Tests unterziehen. Gemeinsam mit der Gesundheitsbehörde entwickeln die Pflegeeinrichtungen dafür ein Konzept.

Doch ausgerechnet die stadteigenen Kliniken des Geno-Verbundes sehen bisher von solchen Tests ab.

Geno wartet auf neue Studien zu Schnelltests

„Noch sind uns die Ergebnisse der Schnelltests nicht verlässlich genug, da fehlt es noch an aussagekräftigen Studien“, begründet Sprecher Rolf Schlüter die Entscheidung. Denn nicht alle Schnelltests lieferten einen verlässlichen Befund, jeder Schnelltest ziehe bisher noch einen sogenannten PCR-Test nach sich.

Auch das Diako-Krankenhaus lehnt Schnelltests für eingehende Patienten bisher ab. Für das Gesundheitsressort ist die Einführung der Schnelltests aber nur eine Frage der Zeit. „Die Kliniken sind noch in der Ausarbeitung ihrer Konzepte, wir gehen davon aus, dass dann auch alle Kliniken die Schnelltests einsetzen werden“, sagt Lukas Fuhrmann, Sprecher des Gesundheitsressorts.

RKK und SJS testen schnell

Im Roten Kreuz Krankenhaus (RKK) ist das bereits geschehen. „Im Moment setzen wir die Schnelltests immer dann ein, wenn wir für die Behandlung von Patienten ohne Corona-Symptome bzw. -verdacht ein schnelles Testergebnis benötigen.

Dies ist täglich bei etwa 20 bis 25 Patienten der Fall“, sagt RKK-Sprecherin Dorothee Weihe. Über eine Ausweitung der Strategie werde derzeit noch beraten. Auch das St.-Joseph-Stift setzt auf die neue Methode. „Wer starke Symptome aufweist, bekommt auch sofort einen Schnelltest“, sagt Sprecher Maurice Scharmer.

Pflegeheime legen Testkonzepte vor

Die Pflege- und Altenheime sowie Einrichtungen für Behinderte haben dem Gesundheitsamt bereits ein Konzept für die Einführung von Schnelltests vorgelegt. Sie können bald die ersten Abstriche nehmen.

Die Spitzenverbände warten nur noch auf eine Bestätigung ihrer Konzepte durch das Gesundheitsamt.

Personal wird geschult

Sie können dann selbstständig Antigen-Tests bestellen und durch geschultes Fachpersonal einsetzen. „Ich hoffe, dass so schnell wie möglich alle Einrichtungen da mitziehen“, sagt Arnold Knigge, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege Bremen.

Er hält Schnelltests für eine wichtige Möglichkeit, um das Infektionsrisiko in Pflegeeinrichtungen zu begrenzen. „Außerdem wollen wir nicht erneut über Besuchsverbote nachdenken müssen“, sagt er.

Kontingent muss aufgeteilt werden

Die Verordnung des Bundes sieht ein Kontingent von 20 Tests pro Bewohner pro Monat vor. Dieses Kontingent muss dann durch die Einrichtungen auf die Bewohner, Besucher und Beschäftigten verteilt werden.

„Bewohner und Beschäftigte stehen im Vordergrund“, sagt Knigge.

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