Die Bremer Jugendherberge beherbergt momentan schutzbedürftige Geflüchtete. Der Senat hat beschlossen, auch Hotels dafür anzumieten.Foto: Schlie
Stornierungen

Storno-Sorgen bei Jugendherberge

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Klassen und Gruppen sagen der Bremer Jugendherberge für 2021 ab.

„Nicht nur in Niedersachen, auch in der Jugendherberge Bremen gibt es vermehrt Stornierungen von niedersächsischen Schulklassen und Gruppen“, sagt Sprecherin Gesa Hauschild, Sprecherin der Jugendherbergen im Nordwesten.

„Die Buchungslage ändert sich täglich. Man kann sagen, dass wir bis Ende März 2021 in der Jugendherberge Bremen kaum Belegung haben und im April, Mai und Juni auch schon größere Stornierungen vorliegen. Stadtstandorte sind besonders von dem allgemeinen Nachfragerückgang betroffen. Uns fehlen jedoch Schulklassen und Gruppen über das gesamte Jahr“, erklärt Hauschild. Die Stornierungen für das Jahr 2021 würden aktuell insbesondere für das erste Halbjahr wieder stark zunehmen.

Prekäre finanzielle Situation

Sollte sich dieser Trend fortsetzen, werde die wirtschaftliche Situation für die Jugendherberge immer prekärer. Das bedeute, dass auch für das Jahr 2021 ein Rettungsschirm für die Jugendherberge Bremen und die 26 weiteren Jugendherbergen im Nordwesten notwendig werde. „Die Jugendherberge Bremen hätte ohne die Alternativbelegung als Unterkunft für Geflüchtete in 2020 mindestens 70 Prozent weniger Übernachtungen verzeichnet. In 2019 waren es 45.906“, so die Sprecherin.

Um Klassenfahrten auch während Corona sicher zu gestalten, hat die Jugendherberge beispielsweise umfangreiche Hygienekonzepte entwickelt, schult seine Mitarbeiter und bietet angepasste pädagogische Programme mit kontaktlosen Teamtrainings in festen Gruppen an der frischen Luft. Mehr Infos dazu gibt es unter djhnw.de/klassenfahrten-hygienekonzept.

Klassenfahrten wichtig für Schüler

„Klassenfahrten haben auch während und nach der Pandemie einen wichtigen Stellenwert für das soziale Miteinander“, findet Hauschild. Ab 2021 fängt der Preis bei 31, 50 Euro an, für eine Übernachtung für Einzelreisende, die zwischen 14 und 26 Jahre alt sind.

Die Jugendherberge Bremen wird bis Ende Februar 2021 als alternative Unterkunft für besonders schutzbedürftige Geflüchtete genutzt. Dadurch konnte ein Teil der Einnahmeausfälle in 2020 kompensiert werden, anders als bei anderen Jugendherbergen wie in Bad Bentheim oder Esens, die seit März geschlossen sind.

Hotels als Unterkunft für Geflüchtete

Der Senat hat beschlossen, zur Unterbringung von Geflüchteten übergangsweise unter anderem auch ein komplettes Hotel anzumieten, da die Jugendherberge dann nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Derzeit würden Gespräche mit Betreibern von Hotelketten geführt. Das Hotel müsse mindestens 80 Zimmer verschiedener Größe haben und für mindestens drei Monate zur Verfügung stehen. Auch das Zollamt im Bremer Westen soll wieder in Betrieb genommen werden, da die Erstaufnahme-Einrichtungen aktuell mehr Menschen unterbringen als politisch vorgesehen ist.

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