Türklingel Plötzlich klingelt es und ein Unbekannter steht vor der Tür. Symbolbild: Pixabay/meineresterampe
Haustürgeschäfte

Überraschender Besuch

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Die Verbraucherzentrale Bremen warnt bei Haustürgeschäften vor Unterschriften auf Tablets.

Unerwartet schrillt die Klingel, vor der Haustür steht ein fremder Mann. Er sei von der Telekom, sagt er. Es gehe um schnelleres Internet. Eine Neustädterin, die ihren Namen nicht in der Zeitung veröffentlicht wissen möchte, schickte den Mann verunsichert wieder weg.

„Selbst wenn Corona kein Thema wäre, hätte ich ihn nicht hinein gelassen. Mir kam das komisch vor, so ohne vorherige Ankündigung“, sagt sie.

Auch andere Bremer verunsichert

Weitere Neustädter berichten in sozialen Netzwerken von einem vermeintlichen Telekom-Mitarbeiter, der sie zu Hause aufsuchte und warnen andere vor sogenannten Haustürgeschäften.

In einem Fall konnte der Mann auf Nachfrage seinen Ausweis nicht zeigen. Er habe ihn im Auto vergessen, behauptet er. In einem anderen Fall existierte überhaupt kein Internet- oder Festnetzanschluss. Das macht misstrauisch.

Telekom bestätigt

Die Deutsche Telekom bestätigt, dass in ihrem Auftrag Mitarbeiter der Firma Ranger Marketing & Vertriebs GmbH in Bremen unterwegs seien. Die Nachfrage der Bürger, zu Hause beraten zu werden, sei nach wie vor groß, sagt Telekom-Sprecherin Katja Werz.

Die Mitarbeiter würden Neu- und Bestandskunden zu Breitband-Anschlüssen und TV-Produkten der Telekom beraten.

Mitarbeiter müssen sich ausweisen

Bremern, die misstrauisch seien, rät Werz, die kostenfreie Auskunftsnummer der Deutschen Telekom (0800-826 63 47) anzurufen und sich dort bestätigen zu lassen, dass die Person vor der Haustür im Auftrag des Unternehmens agiere.

„Die Mitarbeiter tragen Telekom-Kleidung, haben einen Lichtbildausweis dauerhaft und sichtbar in Brusthöhe angebracht sowie ein Original-Schreiben der Telekom, also keine Fotokopie, zur Authentifizierung dabei“, sagt die Sprecherin.

Widerrufsrecht nutzen

Gerrit Cegielka, Jurist bei der Verbraucherzentrale, empfiehlt: „Ich kann nur dazu raten, die Leute niemals in die Wohnung zu lassen, es sei denn, man hat selber einen Termin verabredet.

„Wer im Nachhinein unsicher ist, sollte das Recht nutzen, den Auftrag zu widerrufen“, sagt der Fachmann.

Nicht auf Tablets unterschreiben

Zudem sei es inzwischen üblich, dass Außendienstler mit Tablets oder Laptops vor der Haustür stünden. Kunden sollen dann darauf unterschreiben.

„Ich rate dringend davon ab, auf Tablets etwas zu unterschreiben. Der Kunde hat selber gar nichts in der Hand und kann das Unterschriebene nicht mehr nachkontrollieren.“

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