Die Innere Mission kann Kleiderspenden über ein Ausgabefenster verteilen. Diese Möglichkeit haben aber längst nicht alle sozialen Träger.Foto: Schlie Die Innere Mission kann Kleiderspenden über ein Ausgabefenster verteilen. Diese Möglichkeit haben aber längst nicht alle sozialen Träger. Foto: Schlie
Kleiderspenden

Die Lager sind voll

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Warum trotz großen Bedarfs keine Kleiderspenden angenommen werden.

Den Schrank ausgemistet und einen Berg Kleidung, Handtücher und nicht mehr geliebtes Spielzeug der Kinder angehäuft? Wohin damit? In diesem Winter ist eine Sach- oder Kleiderspende schwierig.

„Unsere Lager sind voll“, sagt etwa Peter Valtink, Geschäftsführer der Bremer Suppenengel. Sie versorgen Wohnungslose und Bedürftige nicht nur mit heißen Getränken und Speisen, sondern normalerweise auch mit warmer Kleidung und Alltagsgegenständen.

Bedarf weiterhin da

„Wir können wegen Corona die Kleiderkammer nicht öffnen“, sagt Valtink. Bestimmte Dinge können die Suppenengel aber auch jetzt noch annehmen, darunter Zelte, Gaskocher und Winterkleidung für Männer.

Ähnliches berichtet Lübbo Roewer, Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Bremen: „Seit dem ersten Lockdown ist unsere Kleiderkammer geschlossen, entsprechend können wir keine Kleiderspenden mehr annehmen.“

Der Bedarf sei aber natürlich weiterhin da, sagt Roewer. „Wir sehen keine Möglichkeit, wie wir unter Einhaltung der Hygienevorschriften eine Ausgabe oder Spenden­annahme organisieren können“, erklärt Roewer.

Möglichkeiten gefunden

Wie können vor allem Wohnungslose und Bedürftige trotzdem noch mit Kleidung versorgt werden? Einen Weg hat die Innere Mission gefunden. Ihr Sozial-Kleiderladen Anziehugspunkt ist zwar auch bis zum 14. Februar geschlossen, allerdings stellen die Mitarbeiter für Sozialträger, Krankenhäuser oder für das Gefängnis nach Bedarf Kleiderpakete zusammen.

Zudem können Wohnungslose sich freitags an einem Ausgabefenster unter Einhaltung der Hygienevorschriften Kleidung abholen. Und weil die Lager sich so auch leeren, bietet die Innere Mission für Spender individuelle Abgabetermine an, die telefonisch oder per Mail vereinbart werden können.

Einzeltermine für Eltern

Ähnlich verfährt das SOS- Kinderdorf-Zentrum mit seinem Secondhand-Kinderladen Klamöttchen. „Vor Weihnachten hatten wir die Spendenannahme eingestellt. Kinder hören aber auch in Pandemiezeiten nicht auf zu wachsen und nicht alle Eltern können es sich leisten, teure Keidung zu bestellen. Im Klamöttchen vergeben wir jetzt Einzeltermine für diejenigen, die etwas kaufen möchten“, sagt Sylvia Schikker, Sprecherin des SOS-Kinderdorf-Zentrum.

Nur spenden, was noch gut ist

Spenden abgeben kann man im Klamöttchen von montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr unter Einhaltung der Vorschriften. Nicht angenommen werden aus hygienischen Gründen Kuscheltiere, zudem sollten alle Dinge heile sein.

Grundsätzlich gilt für Kleiderspenden: „Spende nur, was Du auch selber noch kaufen würdest“, sagt Peter Valtink.

Container sind offen

Eine weitere Möglichkeit, die aussortierten Kleidung abzugeben, ist die Altkleiderverwertung der Bremer Stadtreinigung (DBS). Ihre Container stehen in allen Stadtteilen.

„Ab dem 1. Februar sollen die Recyclinghöfe wieder regulär öffnen, dann sind auch alle Container wieder zugänglich“, sagt DBS-Sprecherin Antje von Horn. Die dort eingeworfenen Altkleider werden an eine verwertende Firma weitergegeben.

„Es wird dann geguckt, um welches Material es sich handelt und was noch brauchbar ist. Leider sind die Materialien über die Jahre immer schlechter geworden“, sagt von Horn. Hochwertige Materialien werden aussortiert und weiter verwendet.

Kleidung zu Hause lagern

Wer seine aussortierte Kleidung und andere Dinge aber lieber einer bestimmten Organisation spenden möchte, sollte die Dinge zu Hause aufbewahren und erst spenden, wenn dies wieder möglich ist.

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