Hart angegangen und früh vom Platz: Werders Torschütze Davie Selke (schwarzes Trikot) Foto: Nordphoto Davie Selke (schwarzes Trikot) wird von Alderete durch ein Foul an der Seitenlinie gestoppt. Der Mann, der offiziell sogar noch der Hertha gehört, sorgte in der Hauptstand für die frühe 1:0-Führung der Grün-Weißen, musste aber bereits nach 34 Minuten verletzt raus. Foto: Nordphoto
Auswärtssieg

Gnadenlos und technisch fein

Von
Extrem effektive Werderaner feiern mit dem 4:1 bei Hertha BSC Berlin ihren höchsten Saisonsieg.

Dieser Sieg war richtig wichtig. Zum Auftakt der Rückrunde gewann Werder Bremen am Samstagabend bei Hertha BSC in einem intensiven Spiel mit 4:1 (2:1). Die Tore erzielten Davie Selke (10./Elfmeter), Ömer Toprak (29.), Leonardo Bittencourt (57.) und Josh Sargent (77.), für Berlin traf Jhon Cordoba (45.+2). Damit darf sich Werder berechtigte Hoffnungen machen, demnächst nicht mehr als Kellerkind deklariert zu werden.
Viele Gründe, die Startformation zu ändern, hatte Werder-Coach Florian Kohfeldt trotz der 0:1-Niederlage gegen Mönchengladbach nicht. Im Sturm bekam „Dauerstarter“ Josh Sargent eine Pause, für ihn begann Selke. Außerdem hatte sich Mittelfeldspieler Kevin Möhwald mit Adduktoren-Problemen abgemeldet. Sein Coach erteilte Leonardo Bittencourt das Mandat für die Startelf.

Durststrecke der Hausherren

Auf Seiten der Berliner war die Laune indes bereits vor der Partie gewaltig im Keller: Kein Sieg in den vergangenen sieben Partien, davon die letzten drei sogar ohne eigenen Treffer. Kein Wunder, dass sich am Nachmittag einige Fans zu einer Demonstration vor dem Olympiastadion eingefunden hatten.
„Wir erwarten Hertha sehr zentrumslastig, daher müssen wir es defensiv schließen und versuchen, offensiv Akzente zu setzen“, sagte Kohfeldt vor dem Anpfiff. Und der Plan schien voll aufzugehen: Nach einer ruhigen Anfangsphase, in der die grün-weiße Abwehr die Berliner gut im Griff hatte, pfiff Schiedsrichter Daniel Schlager Elfmeter für Werder.

Selke sicher, Berlins Cunha kläglich

Romano Schmid hatte versucht, den Ball im Strafraum auf Gebre Selassie zu spielen, als Maximilian Mittelstädt angerauscht kam und Schmid voll auf den Fuß stieg. Selke nahm sich der Sache an und traf sicher in den rechten Winkel zum 1:0 (10.).
Zehn Minuten später der nächste Elfmeter – dieses Mal für die Gastgeber. Matheus Cunha war auf dem Weg Richtung Tor, als ihm Mbom von hinten in die Beine lief. Nach kurzer Überprüfung durch den VAR und gelber Karte gegen den Bremer wollte es der Gefoulte selber machen, scheiterte aber recht kläglich an Jiri Pavlenka.

Herthas Anschlusstreffer hochverdient

Wer nun dachte, Werder würde die Initiative auf dem Platz übernehmen, sah sich getäuscht. Aber das war zunächst auch gar nicht nötig. Berlin versuchte, das Spiel zu machen – und Bremen machte das Tor. Eine Bittencourt-Ecke wuchtete der sträflich freistehende Abwehr-Chef Toprak zum 2:0 unter die Latte (29.). Berlin erhöhte den Druck daraufhin noch einmal deutlich, Werder igelte sich komplett am eigenen Strafraum ein. Das ging ein Viertelstunde lang gut, dann schlug Berlin zu. Cordoba veredelte eine perfekte Flanke von Pekarik zum mittlerweile hochverdienten 1:2-Anschluss (45.+2).

Sargent hämmert aus dem Stand

Nach dem Seitenwechsel machte Hertha direkt weiter Druck. Zu allem Überfluss musste nach Selke (32./Josh Sargent) mit Toprak auch der zweite Bremer Torschütze angeschlagen das Feld verlassen (51.). Moisander übernahm, zudem kam Milot Rasica für Mbom. Was dann geschah, gehörte in die Kategorie „gnadenlos effizient“. Maximilian Eggestein chippte den Ball auf Bittencourt, der technisch ganz fein zum 3:1 traf (57.). Ein Tor, das sich nicht wirklich angedeutet hatte. Bei diesem Ergebnis blieb es zunächst, Rasica (66.) und Cunha (67.) auf der Gegenseite ließen beste Chancen liegen. Dann kam der Auftritt von Sargent: Aus dem Stand hämmerte der US-Amerikaner den Ball zum 4:1 ins Netz (77.), sein erst zweites Saisontor und gleichzeitig die Entscheidung.
Während effiziente Bremer mit drei Punkten die Heimreise antreten konnten, dürften auf Hertha-Coach Bruno Labbadia unangenehme Tage warten.

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