Nicht nur die Recyclingstation in Obervieland soll zur Grünstation schrumpfen. Foto: Schlie Nicht nur die Recyclingstation in Obervieland soll zur Grünstation schrumpfen. Foto: Schlie
Entsorgung

Streit um Recyclinghöfe

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Der Entwicklungsplan 2024 sieht vor, sieben Recyclingstationen zu verkleinern.

Mit dem „Entwicklungskonzept Recyclingstationen 2024“ sind viele Obervielander nicht zufrieden. Mit einer Petition wollen sie die drohenden Veränderungen verhindern.

Ihre Station soll in eine reine Grünstation umgewandelt werden – mit deutlich eingeschränkten Öffnungszeiten. Das plant die Bremer Stadtreinigung auch für sechs weitere Recyclingstationen.

Moderne Stationen besichtigt

Christian Vater, Abteilungsleiter Deponie und Recyclinghöfe bei der Stadtreinigung, hat das Entwicklungskonzept jüngst dem Obervielander Beirat vorgestellt. „Die Beiräte werden offiziell beteiligt“, versichert Vater.

Für das Konzept hat die Stadtreinigung laut Vater die Entsorgungssysteme in 30 deutschen Großstädten betrachtet und moderne Stationen besichtigt.

Bremen hat die meisten Recyclingstationen

Bremen habe mit seinen 15 Stationen (und einer weiteren in Planung) die meisten in Deutschland, nur Leipzig sei in der Quantität vergleichbar, erklärt Vater.

So kommen in der Hansestadt auf eine Station rund 37.000 Einwohner. Am anderen Ende der Skala stehe etwa Köln, wo nur zwei Stationen für mehr als eine Million Einwohner zur Verfügung stünden.

Fünf Szenarien erarbeitet

Ziel des Konzeptes sei es zum einen, die Servicequalität zu steigern. Zum anderen sollen laut Vater die Betriebskosten und damit die Abfallgebühr stabil gehalten werden sowie der CO2-Ausstoß verringert werden. Zudem stehen auch die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im Fokus.

Erarbeitet wurden fünf Szenarien für Bremen. Nach Prüfung aller Kriterien wie etwa Wirtschaftlichkeit und Kundenfreundlichkeit führe eine Reduzierung auf vier Bremer Stationen zum besten Ergebnis, erläuterte Vater.

Alle Stationen werden erhalten

„Der Verwaltungsrat hat sich aber nicht für die günstigste Lösung entschieden“, sagte Vater. Stattdessen sieht das beschlossene Konzept „Modern + Grün“ den Erhalt aller Stationen vor, allerdings mit Veränderungen.

So sollen die Stationen Hulsberg und Osterholz bis 2024 zu „top-modernen“ Stationen ausgebaut werden. Geplant sind zum Beispiel eine Überdachung, bequemere Möglichkeiten zur Abgabe des Abfalls sowie erweiterte Öffnungszeiten.

Sieben weitere Standorte werden, so die Stadtreinigung, zu „modernen“ Standorten. Dies sind die Stationen im Blockland, in Kirchhuchting, Burglesum, Blumenthal, Hohentor, Oberneuland und Borgfeld. Sie werden teilweise modernisiert, zudem die Öffnungszeiten erweitert.

Reine Grünstationen

Zu Grünstationen für Grünabfälle werden Aumund, Huchting, Hemelingen, Findorff, Obervieland, Horn und Oslebshausen. Auch Container für Kleidung, Glas und Kleinelektro werden dort aufgestellt. Diese Stationen sollen an zwei Werktagen sowie samstags öffnen, aber im Dezember, Januar und Februar geschlossen bleiben.

Die Vorteile für die Bremer beschrieb Vater mit einer höheren Anzahl an Vollsortimentern, zudem müsse keine Station geschlossen werden, die CO2-Belastung könne zusätzlich reduziert werden. Die Kosten des Konzepts „Modern + Grün“ fallen laut Vater geringer aus als die der bisherigen jetzigen Lösung.

Beiräte lehnen Änderungen ab

In Obervieland und anderen Stadtteilen sind die Beiräte nicht vom neuen Konzept überzeugt. Das Obervielander Gremium jedenfalls lehnte die Änderungen einstimmig ab und fordert, notwendige Änderungen sollen nur in abgestimmter Form und nach dem Ende der Bauarbeiten zur A 281 erfolgen.

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