Im November bezog die Sparkasse ihre neue Zentrale nahe der Universität. Doch fast alle Beschäftigten arbeiten derzeit zu Hause.Foto: Schlie
Niedrige Zinsen

Starkes Interesse an Immobilien

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Die Sparkasse vergibt mehr Kredite. Aktuell gibt es keine Negativzinsen bei Privatkunden.

Das Interesse am Kauf einer Wohnung oder eines Hauses ist in Bremen ungebrochen hoch. Das ergibt sich aus den Zahlen der Sparkasse Bremen. Ihr Kundenkreditgeschäft legte im vergangenen Jahr um 541 Millionen auf 10,2 Milliarden Euro zu, davon entfallen rund 3 Milliarden auf Kredite an private Kunden. Treiber des Anstiegs war die Finanzierung von Immobilien, wie Sparkassen-Vorstandschef Tim Nesemann sagt. Auch die gewerblichen Kreditnehmer liehen sich häufig Geld für den Kauf von Immobilien.

Grund dafür sind die niedrigen Zinsen. Und die dürften weiterhin unten bleiben, prognostiziert Nesemann. „In den nächsten zehn Jahren werden wir relevante Zinssteigerungen nicht erleben“, vermutet der Vorstandsvorsitzende.

Zinsenüberschuss

Trotz der niedrigen Zinsen konnte die Sparkasse einen Zinsüberschuss von 206,7 Millionen Euro erzielen, 28,9 Millionen Euro mehr als 2019. Das zeigt, wie gut das Kreditgeschäft läuft.
Noch müssen private Kunden keine Negativzinsen für ihre Einlagen bei der Sparkasse zahlen. „Bei Privatkunden wollen wir so lange wie möglich daran festhalten“, sagt Nesemann. Er könne aber nicht ausschließlich, dass sich das einmal ändern werde.

Wegen der Corona-Krise erwartet der Vorstandschef in diesem und im nächsten Jahr „eine ganze Reihe von Unternehmensinsolvenzen“. Bedroht seien insbesondere Gastronomen, Hoteliers, Veranstalter, Künstler und Einzelhändler. Die Sparkasse verstärkte deshalb ihre Risikovorsorge „in einer ausgesprochen hohen Größenordnung mit fast 60 Millionen Euro“, wie Nesemann sagte.

 

Mit dem abgelaufenen Jahr 2020 ist er „ganz zufrieden“, obwohl der Jahresüberschuss niedriger ausfiel als ein Jahr zuvor. 2019 lag er noch bei 33,7 Millionen Euro, 2020 bei 21,4 Millionen Euro.
Der außerordentliche Ertrag fiel auf 27,4 Millionen Euro, er stammt aus dem Verkauf der alten Zentrale Am Brill. Tatsächlich lag der Preis höher, Nesemann wollte ihn aber nicht beziffern. 2019 hatte die Sparkassen noch einen außerordentlichen Ertrag von 211,6 Millionen Euro eingenommen. Grund war der Verkauf der Anteile am Wohnungsunternehmen Brebau.
In den Bau und die Ausstattung der neuen Zentrale investierte die Sparkasse rund 80 Millionen Euro.

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