Über 80 Prozent der Einbrecher dringen durch die ungesicherte Haustür oder Fenster ins Haus ein. Foto: Konczak Über 80 Prozent der Einbrecher dringen durch die ungesicherte Haustür oder Fenster ins Haus ein. Foto: Konczak
Wohnungseinbrüche

Es geschah am hellichten Tag…

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Routinierte Einbrecher hebeln konventionelle Fenster- und Türensicherungen in zehn Sekunden auf.

Sie kamen am hellichten Tag, hebelten die Tür auf und klauten Elektrowerkzeuge. Der entstandene Gesamtschaden wurde von der Polizei auf rund 1.400 Euro geschätzt.

„Wohnungseinbruchdiebstähle sind für die Betroffenen besonders schlimm, weil in ihre Privatsphäre eingedrungen wird,“ sagt Polizeirat Andre Wächter, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes bei der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch.

In Niedersachsen sind die Zahlen der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr deutlich gesunken – das zeigen die Statistiken des Landeskriminalamtes. Auf Nachfrage wollte die hiesige Polizeiinspektion noch keine Zahlen für 2020 nennen, verweist aber auf die positive Entwicklung bei diesen Delikten in der Stadt Delmenhorst in den vergangenen Jahren.

Home-Office schreckt Einbrecher ab

Ein Grund für die rückläufigen Wohnungseinbrüche liegt vermutlich an dem gestiegenen Home-Office-Anteil aufgrund der Corona-Krise. Wenn sich die Bürozeiten wieder normalisieren, wird ein Anstieg der Zahlen vermutet. Ein wirkungsvoller Einbruchschutz kann hier vorsorgen.

Die Delmenhorster Polizei setzt schon seit Jahren auf Präventionsarbeit als Säule der Kriminalitätsbekämpfung. „Wir sind davon überzeugt, dass unsere Beratung dazu beiträgt, dass viele Menschen ihre Häuser und Wohnungen sicherer und es so Einbrechern schwerer gemacht haben,“ betont Wächter. Das fängt damit an, dass man immer alle Türen und Fenster verschließt, wenn man das Haus verlässt. Denn auch gekippte Fenster sind offene Fenster. Des Weiteren sollte man Leitern oder andere potenzielle Einstiegshilfen niemals griffbereit herumstehen lassen.

Fenster und Türen sind die Schwachstellen am Haus

Viele Tischler haben sich auf den Einbau von einbruchhemmender Technik spezialisiert und wissen, wo die Schwachstellen am Haus liegen: Über 80 Prozent der Einbrecher in Einfamilienhäuser nutzen Fenster beziehungsweise Terrassen- und Balkontüren, um in ein Haus einzudringen, denn konventionelle Fenster- und Türensicherungen sind kein großes Hindernis. „Routinierte Täter hebeln sie bei fehlendem Einbruchschutz in zehn Sekunden auf und sind daher auch nicht auf den Schutz der Dunkelheit angewiesen“, erklärt Carsten Wichmann, Obermeister der Tischler-Innung Delmenhorst/Oldenburg-Land.

Die meisten Einbrecher schlagen tagsüber zu, wenn berufstätige Wohnungsinhaber nicht zu Hause sind. Ein mechanischer Widerstand kostet den Einbrecher dagegen Kraft und vor allem Zeit. Das erhöht für ihn die Gefahr, entdeckt zu werden.

Mechanik vor Elektrik

„Das bedeutet, dass bei der Planung von Einbruchschutzmaßnahmen die mechanischen Sicherungen an oberster Stelle stehen sollten“, betont Wichmann. Die reichen von Mehrfachverriegelungen für Türen bis hin zu abschließbaren Fenstergriffen sowie Pilzzapfenverriegelungen und Zusatzschlössern für Fenster. „Einen optimalen Einbruchschutz erreicht man, wenn man mechanische Sicherungstechnik mit einer Alarmanlage kombiniert und seine Nachbarschaft sensibilisiert“, sagt Polizeirat Andre Wächter.

Weitere Infos bekommt man online von der Polizei

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