Trotz der großen Nachfrage braucht Yusuf Gezgin ein oder zwei Jahre, um den Verlust wegen des Lockdowns aufzufangen, sagt er. Foto: 90 Grad Friseur Bremen „Wir wollen unbedingt noch unser neues Gelände testen, aber da der jetztige Lockdown noch weiter verlängert wurde, kann das Findorffer Winterdorf in diesem Winter nicht mehr stattfinden“, sagt Organisator Oliver Trey. „Deswegen arbeiten wir bereits an einer Idee für eine Sommervariante.“ Die neuen Buden seien schließlich bereits gebaut und das Grundprinzip des Winterdorfes, nämlich mit Freunden und Familie für ein paar gemütliche Stunden beisammen kommen, beschränke sich nicht nur auf den Winter, sagt Trey. „Dann gibt es eben Wein statt Glühwein. Und wir wollen uns noch ein paar Besonderheiten einfallen lassen, um uns von normalen Biergärten abzuheben.“ Auch die Hygienekonzepte aus der Planung des Winterdorfes liegen vor. Dieselbe Herausforderung hat die Veranstaltung Lichter der Neustadt. „Wir haben die ganze Zeit den Markt verschoben, aber jetzt wird er diesen Winter nicht mehr stattfinden. Wir blicken aber optimistisch auf den nächsten Winter“, sagt Veranstalter Victor Frei. Die Förderung von 6.000 Euro, welche die Veranstaltung vom Neustädter Beirat bekommen hat, kann dann trotzdem noch verwendet werden. „Das Problem ist die Planungsunsicherheit“, erklärt der Gastronom. „Wir fordern einen Stufenplan, an dem wir uns entlang hangeln können. So würden wir wissen, wenn dieser Inzidenzwert erreicht ist, gelten jene Regeln. Wenn uns erst im Juli gesagt wird, dass wir loslegen können, ist es für die Planung zu spät“, erklärt der Organisator. Die Bremer Gastro-Gemeinschaft, dessen erster Vorsitzender Trey ist, fordert die Einführung eines solchen Stufenplans. Dabei gehe es um Planbarkeit, Verlässlichkeit und Perspektive für Gastronomen und für Veranstalter. Trey kritisiert, dass es aktuell nur spontane Entscheidungen gebe. „Es muss zumindest eine Richtung geben, in die wir unsere Möglichkeiten ableiten können. Sonst können alle Planungen für Veranstaltungen für 2021 jetzt schon eingestellt werden.“ Wein statt Glühwein Findorffer Winterdorf plant Verlegung in den Sommer Im September 2020 hat Oliver Trey noch an den Hygienekonzepten für das Winterdorf gearbeitet. Foto: Schlie Sonntag, 28. Februar Ostertor-Apotheke Ostertorsteinweg 4 - 5 ‡ 785 45 Weinberg-Apotheke Oslebshauser Heerstr. 118 b ‡ 64 01 20 Montag, 1. März Knochenhauer Apotheke Knochenhauer Str. 48 ‡ 16 38 86 00 Roland-Apotheke Hemmstraße 231 ‡ 35 19 55 Apotheke Vahrer-Str. (im Real) Vahrer Str. 197 ‡ 43 62 60 Dienstag, 2. März Apo. i.d. Huchtinger Heerstr. Huchtinger Heerstr. 26-28 ‡ 58 10 23 Osterholzer-Apotheke Osterholzer Landstr. 47 ‡ 42 11 25 Spitzweg-Apotheke Vegesacker Str. 13 ‡ 380 83 11 APOTHEKEN-NOTDIENSTE Mittwoch, 3. März Horner-Apotheke Horner Heerstr. 35 ‡ 203 66 10 Apotheke im Schüsselkorb Schüsselkorb 19 ‡ 32 13 55 Bismarck-Apotheke Stader Str. 83 ‡ 43 46 61 Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: apotheken.de und aponet.de Gefahr für die Aktienmärkte? SA S C H A OT TO Leiter Wertpapiermanagement b
Friseursalons

Ansturm auf die Salons

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Heute dürfen die Friseure wieder arbeiten: Wie sie sich darauf vorbereitet haben.

Ab heute darf Yusuf Gezgin wieder arbeiten – zum ersten Mal seit mehr als zehn Wochen. Am 16. Dezember musste der Inhaber des Friseursalons 90 Grad seinen Salon an der Contrescarpe wegen des Corona-Lockdowns schließen. „Momentan sind wir die kompletten ersten vier Wochen ausgebucht“, sagt Gezgin. „Ich könnte 24 Stunden pro Tag am Telefon sein.“

Pausenlos rufen Kunden an, um einen Termin zu vereinbaren. Wegen des Ansturms öffnet er sein Geschäft morgens früher als gewöhnlich und hört abends später auf.
Rund 60.000 bis 65.000 Euro Umsatz erwirtschaftet er normalerweise im Monat. Von der Bundesregierung habe er an Hilfe 10.000 Euro für die gesamten zehn Wochen
Schließung erhalten. „Das ist ein Witz. Am Tag vor dem Lockdown habe ich fast 8.000 Euro Umsatz gemacht“, beklagt Gezgin. So schnell kann er die fehlenden Einnahmen
nicht ausgleichen. „Das wird ein, zwei Jahre dauern, bis sich die Finanzen wieder ausgleichen“, sagt der Friseurmeister.

Sechs Tage die Woche arbeiten

Das Studio 21 ist für die nächsten 14 Tage komplett ausgebucht. Die beiden Inhaber werden von morgen sechs Tage die Woche arbeiten, um den vielen Anfragen gerecht
zu werden. „Wir haben Vorkehrungen getroffen, ein Luftreinigungsgerät besorgt und komplett wie vorgeschrieben auf medizinische Masken umgestellt,“ sagt Inhaberin Barbara Sledz.
Friseur Kay Schneider hat sogar zwei neue Mitarbeiter eingestellt. „So können wir den ganzen Anfragen gerecht werden. Zudem habe ich sehr viel Farbe bestellt, um den
ganzen grauen Haaren entgegenzuwirken“, sagt Schneider. Während des Lockdowns hat er sein Geschäft renoviert – und zu Hause Blumen gepflanzt.

„An dem Tag, als die Wiedereröffnung bekannt gegeben wurde, hatten wir schon 60 Mails mit Terminanfragen“, berichtet Sascha Drüppel-Regendorp von Hair & Beauty by
Mesa. „Dieses Mal haben wir pro Besuch einen Corona-Zuschlag von 3,50 Euro eingeführt. Wir haben dafür für unsere Kunden beispielsweise FFP2-Masken und OP-Masken gekauft“, sagt der Friseurmeister. Die Preise erhöht er in seinem Salon nicht.

Dringend notwendige Öffnung

Heiko Klumker, Obermeister der Bremer Friseur-Innung, sagt: „Einige Kunden haben gefragt, ob sie nicht eher einen Termin bekommen können, aber das geht
nicht. Der Ansturm ist riesig.“ Bis jetzt hat Klumker von den versprochenen Staatshilfen noch keinen Cent erhalten. Schon deshalb sei die Öffnung sehr dringend notwendig.
Alle Bremer Innungen, ob Maler, Bäcker oder Maurer, haben die Friseure unterstützt. „Jedes Mitglied der Friseurinnung hat 1000 Euro erhalten. Das war sehr solidarisch von den anderen Innungen“, sagt Klumker. Er hätte sich allerdings gewünscht, dass auch Kosmetikstudios öffnen dürfen. „Die haben dort gute Hygienekonzepte und einen hohen Schutz.“

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