Bei einer Demonstration zeigen die Teilnehmer, dass die Haltestelle Domsheide nicht barrierefrei ist.Foto: Schlie
Umbau Domsheide

Haltestellen zusammenlegen

Von
Der Verein Fuss organisiert eine Demo für Umbau an Domsheide. Die Handelskammer hält die Pläne für falsch.

Die Haltestellen an der Domsheide zusammenlegen – das fordern der Verein Fuss und die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben Deutschland (ISL) auf einer Demonstration. „Wir fordern eine Entscheidung vom Senat, alle Haltestellen zur Post zu verlegen“, sagt Angelika Schlansky, Vorsitzende vom Verein Fuss.

Insbesondere für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Kinderwagen oder Rollator sei der Weg zwischen den Haltestellen zu lang, unübersichtlich und mühsam. „Die Attraktivität des ÖPNV wird dadurch gesteigert, was wichtig für die Verkehrswende ist“, findet Schlansky.

Hürde: Pflasterung

Malte Halim, der ebenfalls an der Demonstration teilnimmt, sitzt im Rollstuhl: „Für mich sind die Hürden an der Domsheide die Pflasterung und die Steigung. Durch eine Zusammenlegung der Haltestellen wären die Umsteigewege kürzer und die Hürden für mich weniger von Bedeutung.“

Auch der Sprecher der Baubehörde, Jens Tittmann, schätzt die Situation momentan als schlecht ein: „Es ist ein erklärter Wille des Ressorts, die Situation nachhaltig zu verbessern, insbesondere die Barrierefreiheit. Zwei Optionen zur Umgestaltung stehen zur Wahl und die Entscheidung wird in absehbarer Zeit gefällt, voraussichtlich in diesem Jahr noch.“

Handelskammer dagegen

Die Handelskammer Bremen hält die aktuellen Planungen zur Umgestaltung der Domsheide für falsch und fordert ein Moratorium, das alle städteplanerischen Überlegungen berücksichtigt. Handelskammer-Präses Janina Marahrens-Hashagen sagt: „Die Zusammenziehung aller Haltestellenanlagen vor der Glocke kann mit Blick auf die Entwicklung der Innenstadt nicht die Lösung sein. Sie wird auch der Bedeutung der Glocke als Konzerthaus nicht gerecht.“

Mit einem Heranrücken der Gleise und Haltestelleninseln an die Glocke verliere die Domsheide endgültig jede städtebauliche Anmutung. Marahrens-Hashagen betont: „Es muss jetzt vor allem darum gehen, die Glocke als international renommiertes Konzerthaus zu betonen und in ihrer städtebaulichen Einordnung zu stärken.“ Beim Umbau der Domsheide könne es nicht allein um eine Optimierung der Haltestellen gehen.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner