Joel Pohjanpalo (rotes Trikot) wurde mit drei Toren zum Man of the Match. Leider spielt der Finne aber nicht für Werder, sondern Union Berlin. Foto: Nordphoto Wenn Unions Joel Pohjanpalo (re.) vor dem Bremer Tor auftauchte, wurde es gefährlich. In dieser Szene geht es zwar gerade noch gut, doch der Finne traf danach drei Mal. Foto: Nordphoto
Neuer Negativrekord

Absturz geht weiter

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Werder kassiert im Abstiegskampf bei Union Berlin eine deprimierende 1:3-Pleite.

Joel Pohjanpalo – den Namen hat man als Bundesligaberichterstatter natürlich schon mal gehört, aber wie man ihn schreibt, da muss man sicherheitshalber dann doch mal nachschauen im Spielbericht. Dass er den Werder-Spielern in der Nacht zu Sonntag Alpträume bescheren könnte, das hätten sie an der Weser vor dem Auswärtsspiel bei Union wahrscheinlich auch nicht erwartet. Doch spätesten in der 67. Minute war der finnische Nationalspieler zum Schreckgespenst für die Grün-Weißen geworden.
Mit einem lupenreinen Hattrick (50., 53., 67.) hatte der 26-Jährige Werders Hoffnungen auf zumindest einen kleinen Befreiungsschlag im Abstiegskampf ausgeknipst. Schlimmer noch: Das 1:3 (0:0) bedeutete für die Bremer, dass sich die Lage im Kampf um den Klassenerhalt weiter verschlechtert hat. Dazu kommt, dass die siebte Pleite in Serie gleich der nächste historische Negativrekord in der langen Bundesligageschichte des Clubs ist.

Friedl blockt mit allem was er hat

Im Vergleich zu der Heimschlappe gegen Mainz hatte Werder-Trainer Florian Kohfeldt lediglich auf einer Position gewechselt und Christian Groß für den verletzten Milos Veljkovic (Nasenbeinbruch) gebracht. Die Geschichte der ersten Halbzeit ist schnell erzählt. Realistisch betrachtet gab es zwei richtige Torchancen. Und zwar einmal, als Unions Robert Andrich gleich zweimal aus dem Hintergrund abzog und sich Werders Marco Friedl beide Male schmerzhaft mit dem Körper dazwischenwarf. Auf der anderen Seite versuchte es Milot Rashica mit einem Schuss aufs kurze Eck, der jedoch zu schwach war, um Berlins Keeper Andreas Luthe vor Probleme zu stellen.

Keine Zeit zum Sortieren

Torlos und beidseitig harmlos ging es also in die Kabine. Ein Punkt wäre für Werder gegen ein Team mit Europapokalambitionen nicht so schlecht gewesen, aber eine Qualität, die den Vorjahresaufsteiger so stark macht, die demonstrierten die Berliner dann fünf Minuten nach Wiederbeginn: gut geschossene Standards: Nach einer Ecke von rechts wurde Werders Niclas Füllkrug dabei unglücklich angeköpft und von ihm sprang das Leder dem am langen Pfosten völlig freistehenden Joel Pohjanpalo vor die Füße, der kaum Mühe hatte zum 1:0 einzunetzen.
Die Bremer hätten sich jetzt eigentlich gerne sortiert, doch da fingen sie sich auch schon den nächsten Treffer. Der für den angeschlagenen Max Kruse eingewechselte Petar Musa leistete die Vorarbeit und war dann auch noch der Passgeber vor dem vorentscheidenden 3:0.

Späte Chancen reichen nicht

Werder war so gut wie erledigt, konnte sich bei Keeper Jiri Pavlenka bedanken, dass es nicht noch heftiger kam. Was von den Bremern kam, kam spät. Nach dem Anschlusstreffer durch Theo Gebre Selassie (82.) hatten der eingewechselte Eren Dinkci (87.) und Milot Rashica (88.) zwei passable Gelegenheiten, aber mehr auch nicht.
Durch den Kölner 3:2-Sieg am Freitagabend beim FC Augsburg sind die Teams im Tabellenkeller noch enger zusammengerückt. Nachdem die abgeschlagenen Schalker bereits abgestiegen sind, kommen für den zweiten Direktabstiegsplatz und den Relegationsplatz noch alle Mannschaften ab Platz 11 – also sechs bis sieben Teams in Frage. Und von denen haben die Bremer nicht gerade die besten Karten.

Freitag im DFB-Pokal gegen Leipzig

Für Werder geht es am kommenden Freitag mit dem DFB-Pokal-Halbfinale gegen Leipzig weiter. Das nächste Bundesligamatch steht erst am übernächsten Wochenende gegen Leverkusen (6.) an. Danach geht es noch nach Augsburg (13.) und zuhause gegen Mönchengladbach (8.).

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