Noch gedeiht der Spargel von Hajo Kaemena unter Folien. Er rechnet in den nächsten zwei Wochen mit dem Erntebeginn.Foto: Schlie
Spargelernte

Erntehilfe ungewiss

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Wie sich Spargelbauer Hajo Kaemena auf die neue Spargelsaison vorbereitet.

Kommen sie oder kommen sie nicht? Spargelbauer Hajo Kaemena aus Oberneuland gibt sich vorsichtig optimistisch. „Noch sind die Grenzen zu Polen offen. Ich hoffe, dass das trotz steigender Coronazahlen so bleibt, damit wir unsere jährlichen Erntehelfer wieder rechtzeitig begrüßen können“, sagt er.

Den Beginn der Ernte vermutet er in ein bis zwei Wochen. „Vor Ostern sah es kurzzeitig so aus, als würden wir schon anfangen können. Dann sind die Temperaturen aber wieder stark gesunken und wir mussten weiter Geduld beweisen“, sagt Kaemena, der mit seiner Frau Bea den Hof Kaemena betreibt, nach eigenen Angaben der einzige Spargelhof Bremens.
Derzeit bereiten sie auf seinem Hof alles für die Ernte vor – und auf die besonderen Umstände in der Pandemie.

Voraussetzung: Negativer Test

„Voraussetzung für die Arbeit auf unserem Hof ist nun ein negativer Corona-Test. Außerdem werden die Helfer nur noch einzeln Container beziehen, es sei denn, es handelt sich um ein Paar“, erklärt der Spargelbauer. Zudem seien Sanitärcontainer auf dem Gelände verteilt worden. Die Unterkunft darf von den Arbeitern in den ersten zehn Tagen nach der Ankunft nur für die Arbeit auf dem Feld verlassen werden. Kontakte außerhalb des Betriebes sind nicht erlaubt.
Käme es in diesem Jahr wieder dazu, dass die Erntehelfer nicht einreisen dürften, seien wieder Bremer Helfer für einen Notfallplan gefragt, sagt er. 2020 waren ihm mehrere Ortsansässige, vor allem aus dem Gastrogewerbe, zur Hand gegangen.

Eine davon ist Susanne Pinkenburg. Die Restaurantleiterin hat bereits im vergangen­en Jahr beim Schälen und Sortieren der Spargelstangen geholfen. In diesem Jahr ist sie zunächst als Verkäuferin für den Spargelstand Kaemena in Schwachhausen eingeplant. „Wenn Not am Mann ist, kann ich aber auch wieder sortieren oder bei der Ernte helfen. Das ist eine tolle Arbeit und gerade in diesen Zeiten auch eine willkommene Abwechslung für mich“, sagt sie. Sie selbst wuchs auf einem Obst- und Gemüsehof auf, kennt also die langen Arbeitstage in der ­Saison. „Man ist eben fertig, wenn man fertig ist“, sagt sie.

Geringer Betrag in 2021?

In diesem Jahr rechnet Kaemena mit einem geringeren Ertrag. Die ständige Dürre in den letzten Jahren habe negative Folgen, erklärt er. „Das Grundwasser ist abgesunken, ich hoffe dass wir in diesem Jahr etwas mehr Glück mit dem Klima haben und es wenigstens ab und zu mal regnet“, sagt er. Gestochen wird traditionell bis zum 24. Juni, dem Johannistag.

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