Simon Radke, Brian Sommer, Jannis Kück und Lisa Kück (von links) vom Jugendparlament Grasberg nahmen beim Bruthaus die Baby-Forellen in Empfang und wilderten sie am Oberlauf der Wörpe aus. Foto: Böhme
Wanderfischprojekt

Miniforellen am Oberlauf ausgewildert

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Der Fischerei- und Gewässerschutzverein Lilienthal und Umgebung sorgt für schuppige Kinderstube in der Wörpe.

Grasberg „Der Fisch hat keine Lobby“, bedauert Fabian Warnken. Zusammen mit seinen Kollegen vom „Fischerei- und Gewässerschutz-Verein Lilienthal und Umgebung“ engagiert er sich für die nasse Artenvielfalt, etwa an der Wörpe. Auf der Agenda der Naturschützer und Sportfischer steht auch die Sicherung des Bestands der Meerforelle. Die Fische stehen auf der „Roten Liste“ der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Sie wandern im Alter von ein bis zwei Jahren in die Nordsee, kehren aber zum Laichen in ihr angestammtes Gewässer zurück.

Vorsitzender ist der „Forellenpapst“

Im Bruthaus neben der Grasberger Kläranlage kümmern sich Ehrenamtliche seit gut 25 Jahren um die Nachzucht des Wanderfisches Forelle. Auch die durch stark umstrittene Fangaktionen von Glasaalen im Atlantik verursachte Gefährdung des Aals ist den Gewässerschützern ein Dorn im Auge. Regelmäßig organisieren sie den Einsatz vom Babyaalen in heimischen Gewässern.

Seine Vereinskollegen nennen den Vorsitzenden Martin Schüppel liebevoll  „Forellenpapst“. Mit seiner Begeisterung für die Fische und seiner Umweltbildung für Kinder konnte er auch Unterstützer bei den Lions Clubs Lilienthal und Worpswede gewinnen (wir berichteten). Neben Patenschaften für das Projekt und handfester Mitarbeit halfen ihre Fördervereine finanziell. Auch Abgeordnete des Grasberger Jugendparlaments liegt die Zukunft der Wanderfische und ihres Ökosystems am Herzen. Die vier Parlamentsmitglieder Simon Radke, Brian Sommer, Lisa Kück und Jannis Kück packten bei der Auswilderung der im Bruthaus aufgepäppelten Fische mit an.

Von der Brutwiege in die Wörpe

Die gut drei Zentimeter großen Winzlinge wurden im Bruthaus aus ihren „Brutwiegen“ vorsichtig in Eimer umgeladen. Mit diesen machten sich die Wörpe-Pächter, Mitglieder des Gewässerschutzvereins, des Jugendparlaments und der Lions auf zum Oberlauf der Wörpe. Dort entließen sie die Tiere in die Freiheit. Und hoffen, dass sie wohlbehalten in ihr Stammflüsschen zurückkehren.

„Wir meinen, dass Naturschutz vor Ort anfängt“, sagt der Lilienthaler Lions-Präsident Jörg Plöger. „Das Thema Wasser wird immer wichtiger.“ Er lobt die Nachwuchsarbeit der Fischfreunde. Kinder und Jugendliche für Gewässerschutz zu sensibilisieren, sei wcihtig. „Wasser ist ein rares Gut und nicht selbstverständlich.“

Lebensraum Wasser wird unterschätzt

Fabian Warnken hofft, dass das nasse Element deutlicher ins Bewusstsein der Bürger rückt. „Vielen ist gar nicht bewusst und bekannt, das Wasser ein wichtiger Lebensraum für Tiere ist.“ Vielen sei auch nicht bekannt, dass in der vermeintlich lütschen Wörpe auch große Fische zuhause seien. Im Zuge der Corona-Pandemie haben die Fischereivereine  laut Schüppel übrigens einen großen Mitgliederzuwachs. Dank des großen Andrangs habe der Lilienthaler Verein sogar schon seine Beiträge gesenkt.

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