Sergej Filatov (l), Dana-Melike Dierks und Daniel Fuhr haben eine ungewöhnliche Abiturarbeit abgegeben. Foto: Neeland
Reiseführer

Eine Maus in Bremen

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Drei Abiturienten entdecken Bremen auf eine besondere Weise.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte schwante es: „Geahnt habe ich es schon, kurz nachdem ich im Sommer 2019 ins Bremer Rathaus eingezogen bin: Da muss es ein kleines, umtriebiges Wesen geben, dass sich hier auskennt“, schreibt er im Vorwort des Buches „Die Rathausmaus trifft auf…“.

Fredericke heißt die Maus, die im Rathaus wohnt. Die Leser des Buches führt sie nicht nur durch das Rathaus, sondern zeigt ihnen auch die Stadt. Die Idee stammt von den drei Abiturienten Sergej Filatov, Dana-Melike Dierks und Daniel Fuhr.

Abitur-Projekt

„Wir haben von unseren Lehrkräften die Aufgabe erhalten, ein Abiturprojekt in Form einer Mappe zu erstelle“, erklärt Dierks. „Alle Vorgängerjahrgänge hatten die Möglichkeit, sich die Arbeiten der Vorgänger anzusehen. Pandemie-bedingt war das für uns nicht möglich. Wir mussten also zu einem Projekt kommen.“ Da kam die Idee zu einem Reiseführer, durch den die Maus Fredericke als Leitfigur führen soll.

„Wir wollen einerseits den Bremern zeigen, dass sie vielleicht noch nicht alles über ihre Heimat wissen, und andererseits den Touristen helfen, die Stadt zu erkunden“, sagt Sergej Filatov. Er hat die Figur gezeichnet. „Ich habe mehrere Mäuse gemalt, bis ich dachte: Das ist eine Fredericke.“ Inspiration holte er sich von anderen Zeichentrickfiguren wie Tom und Jerry oder Micky Maus.

Unsterbliche Maus

Dana-Malieke Dierks schrieb den Text, Daniel Fuhr schoss die Fotos. „Extra aus der Maus-Perspektive, als hätte Fredericke die Fotos gemacht“, erklärt Fuhr. Fredericke ist unsterblich und kann so die Leser mitnehmen durch die Geschichte der Hansestadt.

„Wir haben uns darauf konzentriert, Bremens bekannte und unbekannte Seiten zu zeigen“, sagt Dierks. Die Maus mit dem grünen Werderschal um den Hals führt die Leser an den Marktplatz, die Schlachte, ins Parkhotel und ins Weserstadion. Auch viele Museen und Künstler stellt Fredericke auf ihrer Reise vor.

Vier Monate Arbeit

„Ich wohne schon mein ganzes Leben in Bremen und kannte auch nicht alle Geschichten, die wir im Buch erzählen“, sagt Filatov. Insgesamt vier Monate haben die Schüler der Wilhelm-Wagenfeld-Schule in Huchting für die Recherche und Entwicklung gebraucht. Dabei haben sie auch einige Prominente kontaktiert. Schauspieler Ben Becker und Musiker Piet Klocke hinterließen Grüße im Buch. Peter Maffay lud Fredericke sogar zu seinem nächsten Konzert ein.

Momentan gibt es nur eine Auflage von 50 Büchern. „ Interessierte können für 12 Euro das Buch unter utedana@hotmail.com erwerben“, sagt Dierks. Die Schüler hoffen, einen Verlag oder Unterstützer zu finden, der mit ihnen das Buch dann auch in einer größeren Auflage herausbringen möchte.

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