Bremen trägt mit Dutzenden Windkraftanlagen zur Energiewende bei. Foto: Pixabay/Brun-nO
Frische Brise

Bremen setzt auf Ausbau der Windenergie

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Bis 2025 sollen etwa 4.000 Windenergieanlagen zusätzlich an Ost- und Nordsee entstehen.

Die Bundesregierung hat ehrgeizige Ziele, was die Energiewende betrifft. Wesentlicher Motor dafür: die Windkraft. Bremen und Bremerhaven gehören in puncto Windenergie zu prädestinierten Standorten, denn hier sorgt die steife Brise für rotierende Flügel und laufende Windkraft-Motoren. Die bisherige Performance kann sich sehen lassen, denn Ende 2018 gab es bereits 89 Windkraftanlagen am Netz. Bis 2025 sollen zusätzliche 4.000 Anlagen entstehen.

Konnten bisher mehr als 184.000 private Haushalte vom innovativen Windstrom profitieren, werden es künftig viel mehr sein auch, wenn viele Projekte bei den Bürgern nicht ganz unumstritten sind. Kritische Stimmen und der Diskurs sind gewünscht, denn die Region will gemeinsam mit den Bürgern in die innovative und alternative Zukunft der Energiegewinnung starten. Dafür schafft das Bundesland Bremen optimale Voraussetzungen, reagiert beispielsweise mit Wirtschaftsförderung, um die Windenergie zu fördern.

Bremerhaven Teil der Ansiedlungspolitik

Um die Energiewende einzuleiten, sind vor allem logistische Herausforderungen zu meistern. Wichtig dabei: der Transport sowie die Aufstellung der meterhohen Windräder. Eine logistische Meisterleistung, der sich nicht nur die Hafenanlage in Bremerhaven und Bremen stellen, sondern auch spezialisierte Unternehmen für Straßentransporte (möglich u. a. mit einem Eurocompact oder individuell konzipierten Windkrafttransportern der TII Group). Um die einzelnen Bestandteile der Windräder zu verladen, braucht es präzise Handgriffe, logistisches Geschick und versiertes Personal. Bremen ist als Windregion dafür prädestiniert, denn hier sind Kompetenzen von Servicedienstleistung, Zulieferungen, Projektierern und Planungsbüros auf einem Ort vorhanden. Damit empfiehlt sich Bremen als innovativer Standort für die Mission Energiewende.

Von Bremerhaven in die Welt: Windenergie mit logistischer Meisterleistung verschifft

Nicht nur in Deutschland wurde das Potenzial der Windenergiebranche erkannt, sondern weltweit. Bremerhaven bietet auch als logistischer Dreh- und Angelpunkt für das Verschiffen der Windanlage sämtliche Möglichkeiten. Von hier aus lassen sich Fundamente, Maschinenhäuser, Türme, Umspannstationen und Rotorblätter rasch und kostengünstig zu den weltweiten Bestimmungsorten verschiffen. Möglich macht es die smarte Logistik in Bremerhaven auch, die einzelnen Komponenten zu den Windparkbaustellen im Meer zu transportieren.

Dafür wurden eigens Schwerlastkaje im Labradorhafen erbaut oder die Industriegebiete Luneort und Luneplate geschaffen. Mittlerweile gibt es sogar Testanlagen der Offshore-Klasse, um die Wind-Parkanlagen der Zukunft zu planen, zu realisieren und den energieeffizienten Innovationsstandort Nord- und Ostsee noch wettbewerbsfähiger zu machen.

Landkreis Osterholz neue Windräder & setzt auf E-Mobilität

Bis 2030 werden im Landkreis Osterholz gleich Dutzende der bis zu 180 Meter hohen Windkrafträder zu finden sein. Die Region will nicht nur auf alternative Energiegewinnung setzen, sondern auch Teil eines innovativen Gesamtkonzeptes mit nachhaltiger Mobilität sein. Vorbild ist das Projekt aus Schleswig-Holstein „Dörpsmobil“. Künftig soll die gewonnene Energie der Windkraftanlagen auch regional für nachhaltige Mobilität genutzt werden. Dafür wird eine lokale E-Carsharing-Initiative ins Leben gerufen. Die Anschaffung von Elektrofahrzeugen, die mit Strom der lokalen Windräder gespeist werden, soll nachhaltige Mobilität für Mitglieder ermöglichen.

Das „Dörpsmobil“-Projekt machte es vor: Auf Vereinsbasis konnte jedes der Mitglieder für 3,50 €/Stunde oder 35 €/Tag die E-Fahrzeuge nutzen. Die Gemeinde selbst machte davon ebenfalls Gebrauch und stellte die Fahrzeuge ehrenamtlichen Fahrer zur Verfügung. Ein Projekt, das im Landkreis Osterholz Schule macht und Elektromobilität in der Region attraktiver machen soll.

Der Aufbau der Windräder ist eine logistische Meisterleistung: mit Fachpersonal und Spezialmaschinen kein Problem. Foto: Pixabay/Photoholiday

Windenergie als Job-Motor für die Region Weser

Der Ausbau der Windenergie-Anlagen bringt nicht nur Chancen für Unternehmungen und alternative Energien. Auch der Arbeitsmarkt profitiert davon. Wesentlicher Baustein: die Qualifizierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die es unmittelbar in der Region Weser gibt. Hier haben Arbeitgeber die Chance, Hochschulabgänger mit Spezialwissen direkt anzuwerben oder ihre Mitarbeiter fortwährend aus- und weiterzubilden.

An den Universitäten und Hochschulen in Bremen und Bremerhaven können künftige Ingenieure und Mitarbeiter der Windenergie-Branche zahlreiche Fachrichtungen studieren und sich im Ausbildungszentrum Windenergie in Bremerhaven weiterbilden lassen. Hinzu kommen zahlreiche Aus- und Weiterbildungsoptionen im Bereich der Sicherheit, denn die Offshore-Windenergieanlagen müssen regelmäßig gewartet werden. Bremerhaven bietet mit den maritimen Spezialtrainings die Möglichkeit, in luftigen Höhen einzelne Wartungshandgriffe zu üben und zu perfektionieren.

Bislang sind mehr als 150.000 Beschäftigte im Bereich der Windenergie zu finden, Tendenz steigend. Allein in den letzten zehn Jahren wurden zusätzlich Tausende Arbeitsplätze durch die Offshore-Branche geschaffen und Fachkräfte dafür qualifiziert.

Netzwerken im Bereich der Windenergie: Bremen ist die Schnittstelle

Um Synergieeffekte zu nutzen und Erfahrungsaustausch zu betreiben, braucht es ein Branchennetzwerk, das aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft besteht. In Bremerhaven ist dies gelungen, denn die Windenergieagentur WAB hat hier ihren Sitz, verfügt über mehr als 300 Mitglieder. Gemeinsam geht es darum, den Erfolg in der Energiewende herbeizuführen und sich als Windenergie-Standort Deutschlands zu etablieren.

Chance für Bremer Unternehmen

Damit die Energiewende gelingt, sind starke Industrie- und Servicepartner gefragt. Damit im Windpark BARD Offshore 1 alles reibungslos läuft, muss die Technik regelmäßig gewartet werden. Bremer Unternehmen tragen dazu bei. Eines davon ist REETEC als erfahrener Servicedienstleister in der Windkraftbranche. Das Unternehmen schaffte mit einem eigenen Engineering-Team und starken Partner-Unternehmungen sogar eine Steigerung der Anlageneffizienz.

OBE, OWS und REETEC – drei Experten für Wind-Parkanlagen, die durch das Engagement der lokalen auf Offshore-Windanlagen sogar strategisch expandieren konnten. REETEC übernahm beispielsweise 2017 den Bremer Servicedienstleister OWS und die 180 Mitarbeiter. Mittlerweile wurde die Mitarbeiteranzahl sogar ausgebaut.

Förderangebote für klein- und mittelständische Unternehmen

Bremen stärkt seinen Unternehmern den Rücken und hält speziell für kleine und mittelständische Unternehmen einige Förderangebote bereit. Unterstützt werden beispielsweise Unternehmenserweiterungen oder Unternehmensgründungen. Dafür stehen verschiedene Programme der Bremer Aufbau-Bank zur Verfügung. Außerdem werden bei der Vermittlung Kooperationen aus Wissenschaft und Wirtschaft unterstützt.

Innovative Projekte werden in Bremen besonders gefördert. Antragsteller erhalten vergünstigte Darlehen oder Zuschüsse bei Kooperationsprojekten. Unternehmen, die beispielsweise in Investitionsvorhaben rund um die Windenergie anstreben, kommen durch das Landesinvestitionsprogramm und die Förderprogramme „Forschung und Entwicklung“ sowie „Umweltförderung“ Unterstützung bei der Kreditfinanzierung, Bürgschaften oder Wagniskapital.

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