Häufig sind die Grünflächen am Werdersee nach Trinkgelagen von zerbrochenen Flaschen übersät. Die Bremer Stadtreinigung kommt gerade an Wochenenden kaum mit den Aufräumarbeiten hinterher, sodass zum Teil Privatpersonen den Müll aufsammeln. Foto: privat
Müll-Vandalismus

Scherbenhaufen am Werdersee

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Was gegen die Müllberge und zerbrochenen Flaschen auf den Wiesenflächen am Werdersee getan wird.

Wer sich derzeit an den Werdersee begibt, sollte Vorsicht walten lassen: Oftmals sind die Wiesen mit Müll und zerbrochenen Flaschen übersät.

Bevor die Rasenflächen barfuß betreten werden, ist also erstmal ein genauer Blick auf den Boden ratsam. Dazu kommen häufig Probleme mit zerstörten Mülleimern oder Hundekot auf den Flächen.

Anleger werden zweckentfremdet

Ein anderes Problem, das ebenfalls auf rücksichtslose Besucher zurückzuführen ist, beschreibt Klaus Michael, Vorsitzender des Ruder-Clubs Hansa.

„Immer häufiger sonnen sich Badegäste auf den Anlegern der Vereine und lassen manchmal sogar Abfall dort zurück. Da gab es schon so einige Diskussionen zwischen den Wassersportlern und den Besuchern“, sagt er.

Stadtreinigung hat aufgerüstet

Den für die Müllentsorgung zuständigen Behörden sind die Probleme bekannt. „Wir können das leider nur bestätigen. Am Werdersee und auch am Osterdeich ist die Bereitschaft besonders hoch, Abfallbehälter zu beschädigen, Flaschen zu zerbrechen und Abfall einfach liegen zu lassen. Teilweise liegen die Scherben dort auch viel auf den Fahrradwegen. Dies verursacht einen Mehraufwand – auch finanziell“, bedauert Lena Endelmann, Sprecherin der Bremer Stadtreinigung (DBS).

In diesem Jahr habe es daher bereits einige Maßnahmen gegeben. „Wir haben bereits nachgerüstet und so viele Saisongefäße wie nie zuvor aufgestellt. In den Grünanlagen und an Badeseen sorgen 94 zusätzliche Abfallbehälter mit einem Fassungsvermögen von je 120 Liter für genügend Entsorgungsmöglichkeiten. Hinzu kommen an den Badeseen acht Großcontainer mit einem Fassungsvermögen von je zehn Kubikmetern“, erklärt Endelmann.

Runder Tisch besteht nicht mehr

Die Leerung aller Behälter erfolgt laut DBS nach Bedarf. „Das heißt, sie werden von DBS so oft geleert wie nötig, auch wenn das bedeutet, dass sie mehrmals täglich angefahren werden. Im Zeitraum von Anfang Mai bis Ende Oktober sind zusätzliche Kapazitäten für Flächenreinigungsdurchgänge geschaffen worden“, so die Sprecherin. Zudem seien Polizei und Ordnungsamt regelmäßig am Werdersee im Einsatz.

Nicht mehr besteht dagegen der Runde Tisch Werdersee, der früher beim Umweltressort angesiedelt war. Auch der Verein „Dein Werdersee“, der die Flächen regelmäßig im Sommer gereinigt hatte, musste aufgrund von mangelnder Hilfe durch Ehrenamtliche den Betrieb aufgeben.

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