Trotz Niedrigzinsen gibt es bessere Anlageformen als das Horten von Bargeld. Foto: Gerd Altmann/Pixabay
Niedrigzinsen

Welche Geldanlage ist die beste?

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150 Milliarden Euro horten die Deutschen als Bargeld. Dabei könnten Münzen und Scheine auch Rendite bringen.

Die Frage ist nur: Wie finde ich die Anlageform, die zu meinen Zielen, meiner persönlichen Lebenssituation und zu meinen finanziellen Möglichkeiten passt? Erster Tipp: Vermeiden Sie „Schnellschüsse“. Informieren Sie sich gründlich und lassen Sie sich gegebenenfalls beraten. „Es gibt eine Vielzahl von Investmentmöglichkeiten, die auf jeden Anleger individuell zugeschnitten sein müssen“, erklären Finanz-Profis des Dienstleisters tecis. Auch staatliche Institutionen wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) halten Info-Material bereit. Die BaFin-Experten empfehlen, sich zunächst einen genauen Überblick zu verschaffen, welche Summe überhaupt zum Anlegen zur Verfügung steht. Dazu gehört die aktuelle Vermögenssituation ebenso wie eine Auflistung der monatlichen Einkünfte und Ausgaben.

Aktien: So reduzieren Sie das Kursrisiko

Als Erstes sollten Sie jedoch eventuell vorhandene Kredite tilgen. „Schulden zurückzuzahlen ist die beste Form der Geldanlage“, bringt es die Plattform finanztip.de auf den Punkt. Der Grund: Kreditzinsen sind fast immer höher als die zu erwartenden Erträge aus einem Investment.

Wenn nach allen Abwägungen feststeht, wie viel Geld zum Anlegen vorhanden ist, stellt sich die Frage: Wie viel Risiko wollen Sie eingehen? Grundsätzlich gilt immer: Je größer die mögliche Rendite, desto größer ist auch die Gefahr von Verlusten. So können einzelne Aktien innerhalb von kurzer Zeit hohe Kursgewinne einfahren – aber eben auch abstürzen. Andererseits ist das Geld auf einem Tages- oder Festgeldkonto ausgesprochen sicher platziert, nicht zuletzt dank der europäischen Einlagensicherung, die Spareinlagen bis zu 100.000 Euro schützt. Hier bringt das Geld angesichts eines gegen Null tendierenden Zinsniveaus aber kaum Erträge.

Der richtige Mix macht’s

In der Regel raten Fachleute deshalb zu einem Mix aus verschiedenen Anlageformen. So lässt sich am einfachsten ein ausgewogenes Verhältnis aus Ertragschancen und Sicherheit erzielen. Trotz der niedrigen Zinsen kann ein bestimmter Betrag als Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto geparkt werden. Hier ist er bei Bedarf jederzeit verfügbar. Wenn es darum geht, Erträge zu erzielen, bieten sich dagegen andere Anlageformen an, allen voran Aktien.

Anleger müssen sich hier allerdings klarmachen, dass dabei immer das Risiko von Verlusten besteht – auch, wenn es sich durch eine kluge Anlagestrategie in Grenzen halten lässt. Viele Investoren setzen dazu auf Aktienfonds, die das Geld auf Aktien unterschiedlicher Branchen streuen. Sogenannte ETFs (Exchange Traded Fonds) orientieren sich dabei an bestimmten Indizes, zum Beispiel dem Deutschen Aktienindex (DAX) oder den internationalen Weltaktienindex MSCI World. Mit einer möglichst langfristigen Anlage können Sie das Risiko weiter minimieren. Phasen mit fallenden Kursen lassen sich dann „aussitzen“, wie das Beispiel des DAX gut zeigt: In den vergangenen 20 Jahren ist ein DAX-basierter ETF um mehr als 80 Prozent gestiegen – trotz zwischenzeitlicher Finanz- und Coronakrisen.

Auf Fonds basieren auch zahlreiche Vorsorgeprodukte wie beispielsweise fondsgebundene Rentenversicherungen oder Fondssparpläne. Sie können sinnvoll sein, wenn Anleger sich für ihren Ruhestand absichern wollen. Riskante Anlageformen wie Einzelaktien, digitale Währungen oder komplizierte Wetten auf Rohstoffkurse, Devisen und dergleichen sollten Sie dagegen nur wählen, wenn wirklich Geld „übrig“ ist und Sie auch einen hohen Verlust verschmerzen können.

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