Oft mit Raps verwechselt: das Jakobskreuzkraut. Sein Gift wird über die Haut aufgenommen, gelangt in die Leber und greift diese dann an. Foto: Füller Oft mit Raps verwechselt: das Jakobskreuzkraut. Sein Gift wird über die Haut aufgenommen, gelangt in die Leber und greift diese dann an. Foto: Füller
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Gefahr in Gelb

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In Bremen breitet sich das giftige Jakobskreuzkraut extrem aus. Die Pflanze ist für Mensch und Tier gefährlich

„Ein großes Problem ist das Jakobskreuzkraut“, sagt Kirsten Köster von der Verwaltung des Parks links der Weser. „Es hat sich extrem ausgebreitet. Unsere Ehrenamtlichen versuchen, es zu ziehen. Aber wir kommen nicht mehr dagegen an.“

Das Problem: Das Kraut ist giftig, denn es enthält sogenannte Pyrrolizidin-Alkaloide. Gelangen diese in den Körper, greifen sie die Leber an. Der Körper ist nicht in der Lage, das Gift wieder abzubauen.

Nicht nur im Park links der Weser wuchert das gefährliche Jakobskreuzkraut, wie Kerstin Doty vom Umweltbetrieb Bremen berichtet. „In unseren Grünanlagen der Stadt Bremen wird das Jakobskreuzkraut durch eine zweimalige Mahd im Jahr entfernt“, sagt Doty. Aber „Maßnahmen, die darüber hinaus gehen wie das Ausgraben einzelner Pflanzen sind extrem aufwendig und nicht leistbar“, bedauert Doty.

Kinder Umgang mit Giftpflanzen beibringen

Auch im Park links der Weser versucht die Verwaltung, „bestimmte Flächen ständig zu mähen und kurz zu halten. Das ist eigentlich gegen unser Prinzip, denn wir wollen ja die Wiesen natürlich belassen“, sagt Köster von der Parkverwaltung. „Viele Menschen pflücken das Kraut als Strauß, doch das Gift überträgt sich über die Haut.“

„Darum sollte schon Kindern ein bewusster Umgang mit Giftpflanzen beigebracht werden, „Es ist wichtig zu wissen, keine Pflanzenteile zu pflücken oder in den Mund zu stecken“, sagt Doty vom Umweltbetrieb Bremen.

Gefährlich für Tiere

Nicht nur für Menschen ist das gelb blühende Kraut gefährlich, sondern auch für die Tiere, besonders für Pferde und Kühe. „Solange das Jakobskreuzkraut wächst, ist es kein Problem“, sagt Bio-Landwirt Ullrich Vey. Die Tiere erkennen die Bitterstoffe und fressen die Pflanzen nicht. „Nach dem Mähen verlieren die Pflanzen allerdings ihre Bitterstoffe, doch das Gift bleibt“, erklärt Biobauer Vey. Im Heu könnten seine Tiere die Pflanze nicht mehr erkennen. Ab einer bestimmten Menge kann das Kraut sogar zum Tod führen.

Die Blüten fliegen lange Strecken, ähnlich wie Löwenzahn. So verteilt sich die Pflanze sehr schnell“, sagt der Landwirt. Auch im Park Links der Weser weiden Kühe und Pferde.

Als Bio-Landwirt will Vey keine Spritzmittel gegen das Kraut einsetzen. „Blutbär-Raupen fressen das Jakobskreuzkraut. Deren Zucht dauert allerdings bis zu vier Jahre. Wenn wir wollen, dass kein Gift benutzt wird, müssen die Leute mithelfen, es nicht im Vorgarten anpflanzen, sondern mit Handschuhen samt Wurzel pflücken und entsorgen.“

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