Wegen Corona hatte die Bundesregierung im Januar die Pflicht zum Home Office eingeführt. Die ist Anfang Juli entfallen, hat aber die Einstellung zur Arbeit verändert.Foto: Pixabay
Home Office

Raus aus dem Büro

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Wie Corona die Arbeitswelt in Bremer Unternehmen verändert.

Die Bedenken sind verschwunden. „Die Firmen im Land Bremen machen sich intensiv Gedanken, wie sie von ihren gesammelten Erfahrungen im Thema Home Office profitieren können“, sagt Cornelius Neumann-Redlin, Geschäftsführer der Bremer Unternehmensverbände. Zwar entfiel Anfang Juli die Pflicht zum Home Office, aber das Interesse daran ist offenbar gestiegen.

Die meisten Auswertungen seien positiv, sagt Neumann-Redlin. „Viele Unternehmen können sich vorstellen, Home Office als festen Bestandteil zu etablieren. Wie genau das umgesetzt wird, ist unterschiedlich.“ Oft sei die Regel, also drei Tage im Büro und zwei zu Hause als Option genannt worden.

Produktivität unverändert hoch

Die Bremer Krankenkasse HKK plant, sogar mehr Home Office zu ermöglichen als vor der Corona-Pandemie. „Eine entsprechende Dienstvereinbarung wird derzeit ausgearbeitet“, sagt HKK-Sprecher Ilja Mertens. Die Produktivität sei nach der Einführung der Home-Office-Pflicht im Januar unverändert hoch geblieben. „Insbesondere Kolleginnen und Kollegen mit betreuungsbedürftigen Kindern haben sich sehr positiv über die Möglichkeit geäußert, im Home Office arbeiten zu können“, sagt Mertens.

Auch beim Energieversorger SWB sind die Rückmeldungen positiv: „Dort, wo es anfangs vereinzelt Vorbehalte und Bedenken hinsichtlich Produktivität gegeben hat, sind sie mittlerweile durch die gute Erfahrung ausgeräumt.“, sagt SWB-Sprecherin Angela Dittmer. Deshalb gelte bei der SWB weiterhin: Wer seine Arbeit auch von Zuhause aus erledigen könne, möge das tun.

Neue Vereinbarungen

Der Logistikkonzern BLG schloss eigens eine neue Betriebsvereinbarung fürs Home Office. Danach dürfen Beschäftigte bis zu vier Tage pro Woche mobil arbeiten. Die neue Vereinbarung gelte zunächst bis Ende des Jahres, sagt BLG-Sprecherin Viola Armbrecht. „Wir sind gespannt, wie dieses Angebot angenommen wird. Wir wollen den Mitarbeitenden, die mobil arbeiten können und vor allem wollen, einen größeren individuellen Gestaltungsspielraum sowie mehr Planungssicherheit bei der Vereinbarkeit von beruflichen und privaten Anforderungen ermöglichen“, betont die BLG-Sprecherin.

Bei der Sparkasse Bremen können die Angestellten wählen, ob sie ins Büro kommen oder mobil arbeiten, soweit dies möglich ist. „Wir haben schon vor der Pandemie entschieden, dass nicht mehr jeder einen eigenen Schreibtisch hat, an dem er oder sie den ganzen Tag sitzt“, sagt Sparkassen-Sprecherin Elke Heussler. „Die Beschäftigten sind jeden Tag in unterschiedlichen Arbeitssituationen, und braucht dann eventuell einen Stillarbeitsplatz, auch an einem anderen Ort.“

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