In der Relegation 2020 hatte er mit seinem Club gegen Werder noch den Kürzeren gezogen - jetzt kehrt er zurück ins Weserstadion: FCH-Trainer Frank Schmidt. Foto: Nordphoto Trainer Frank Schmidt lehnte bislang alle Angebote anderer Clubs ab und hat mit dem FCH sogar Liga 1 im Visier. Foto: Nordphoto
Gegen die Provinz

Malocher mit Ambitionen

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2. Liga: Werder erwartet am Freitagabend als Tabellenzehnter den FC Heidendeim, der nach oben schielt.

Es ist zwar eigentlich ein wenig traurig, aber einer der wenigen Höhepunkte der jüngeren Vereinsgeschichte des SV Werder Bremen war die gewonnene Erstligarelegation gegen den FC Heidenheim am Ende der vorletzten Saison. Bezeichnenderweise setzten sich die Grün-Weißen seinerzeit nur dank der Auswärtstorregelung durch zwei Unentschieden – ein 0:0 in Bremen und ein 2:2 in Heidenheim – mit Ach und Krach durch.

Erstes Treffen im Unterhaus

Vielleicht war es der letzte Moment, in dem die Fans der Grün-Weißen einmal richtig erleichtert durchatmen durften und der Traditionsclub gerade noch so mit einem dunkelblauen Auge davongekommen war. Was einmal gutgegangen war, sollte die Bremer aber ein Jahr später dann doch ereilen: Der Abstieg. Und so treffen sich Werder und eben dieser FC Heidenheim nun also am kommenden Freitag auf dem Platz wieder: Anstoß im Weserstadion ist um 18.30 Uhr.

Seit 14 Jahren gemeinsam unterwegs

Heidenheim, das ist mit weniger als 50.000 Einwohnern einerseits Bundesligaprovinz, andererseits auch so etwas wie das Lebenswerk von Frank Schmidt. Seit September 2007, also seit genau 14 Jahren ist der 47-Jährige nun Coach in Heidenheim, da wo er auch geboren ist – zu Beginn noch in der Oberliga, wo er als „vorläufiger Spielertrainer“ übernahm. Und es lief ziemlich gut an für den Ex-Profi. Gleich in seiner ersten Saison gelang der Aufstieg in die Regionalliga – 2009 der Sprung in die 3. Liga und 2014 sogar in die 2. Liga.

Sogar 1. Liga nicht utopisch

Für Schmidt, den akribischen Arbeiter, der seine Malocher-Mentalität auch der Mannschaft eingeimpft hat, scheint trotz kleinem Etat sogar die 1. Liga nicht utopisch. Gegen Werder fehlte vor einem Jahr nur ein einziges Tor und auch jetzt steht der FCH (4 Siege, 3 Remis, eine Niederlage) schon wieder auf Rang 3 der Tabelle, während die Bremer nach dem 0:3-Debakel in Dresden auf Platz 10 zurückgefallen sind.

Mit 30.000 Fans aber ohne Toprak

Gut, dass nun zumindest wieder ein Heimspiel ansteht und aufgrund der 2G-Regelung (geimpft oder genesen) auch wieder 30.000 Fans im Weserstadion erwartet werden. Darunter endlich wieder die Ultras, die dem gebeutelten Erstligaabsteiger nach zwei Pleiten in Folge und magerer Heimbilanz neuen Rückenwind geben sollen. Leo Bittencourt und Felix Agu befinden sich wieder im Mannschaftstraining. Ömer Toprak wird weiterhin ausfallen.

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