Der schnelle Eren Dinkci (rechts) könnte auch die Rolle in der Sturmspitze übernehmen. Foto: Nordphoto Nach dem Sieg über Heidenheim wollen Eren Dinkci (rechts) und Werder in Darmstadt einen weiteren Dreier nachlegen. Foto: Nordphoto
Am Böllenfalltor

Gegen die beste Offensive

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2. Liga: Werder mit Personalsorgen vor dem Sonntagsspiel bei Darmstadt 98

„Dieser Weg, wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer“ – so sang einst Xavier Naidoo. Ob er dabei den SV Werder Bremen im Hinterkopf hatte ist eher unwahrscheinlich. Aber dieser Satz würde dennoch gut auf die aktuelle Situation des Erstliga-Absteigers passen, bei dem nach einem knappen Drittel der Saison nicht seriös zu beantworten ist, wohin der Weg in dieser Spielzeit führt. Dazu fehlte nach vier Siegen, zwei Remis und drei Niederlagen schlicht die Konstanz.

Lilien mit 21 Toren in 9 Spielen

Nächste Etappe des Werder-Wegs ist am heutigen Sonntag (13.30 Uhr) das Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 – und die Lilien könnten sich nach Paderborn, Hamburg und Dresden ebenfalls als Stolperstein entpuppen. Die 98er rangieren in der Tabelle zwar einen Punkt hinter den Bremern, haben nach neun Spielen aber bereits 21 Mal getroffen und verfügen somit über die erfolgreichste Offensive der Liga. 6:1 gegen Ingolstadt, 4:0 gegen Hannover, 1:0 gegen Dresden und zuletzt sogar ein 6:1-Auswärtserfolg in Sandhausen – zwar alles Siege gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte, aber mit dem 2:2 beim HSV bewiesen die Darmstädter auch bereits, dass sie mit anderen Kalibern ebenso mithalten können.

Zwei Knipser, schnelle Außen, gefährliche Standards

Phillip Tietz mit 8 Toren auf dem Konto und Luca Pfeiffer (5) zeichnen für mehr als die Hälfte der Tore der Hessen verantwortlich. Tietz trifft im Schnitt alle 91 Minuten, Pfeiffer braucht mit 105 Minuten nur unwesentlich länger. Da wird also einiges zukommen auf Werders Defensive.
„Das sind zwei Spieler, die schwer zu verteidigen sind“, weiß Werder-Trainer Markus Anfang, der zudem die schnellen Außenspieler und gefährlichen Standardsituationen der Lilien hervorhebt und, dass die Darmstädter über eine erfahrene Mannschaft verfügen.

Ducksch zwickt es im Rücken

Da haben die Bremer im direkten Vergleich momentan sicherlich einen Nachteil. Mit Abwehrchef Ömer Toprak und Christian Groß (beide verletzt), Jiri Pavlenka (Infekt) fallen drei Akteure mit viel Erfahrung auf jeden Fall aus. Leonardo Bittencourt konnte zwar schon wieder weite Teile des Trainings mitmachen – ob es heute für ein Comeback reicht, ist aber noch fraglich.
Ja und dann gibt es da noch die Sorge um Torjäger Marvin Ducksch – quasi das Gegengewicht zum Darmstädter Angriffsduo. Ducksch klagte unter der Woche über Probleme mit dem Rücken. Nicht so schlimm, dass er nicht trainieren konnte, aber zumindest so latent, dass er nicht beschwerdefrei ist.
Sollte Ducksch ausfallen, wären Niclas Füllkrug oder Eren Dinkci die beiden naheliegendsten Kandidaten, die dessen Part als Sturmspitze übernehmen könnten.

An Gruev führt kein Weg vorbei

Einer, der hingegen auf jeden Fall am legendären Böllenfalltor in der Startformation stehen dürfte, ist Ilia Gruev. Gerade erst fünf Zweitligaspiele hat der 21-Jährige in seiner Karriere bestritten – sei Debüt in der Startelf ist gerade erst drei Wochen her, Doch so cool und abgeklärt wie er im defensiven Mittelfeld bislang agiert hat, führt am bulgarischen U21-Nationalspieler, der seit vier Jahren auf seine Chance bei Werder gewartet hat, kein Weg vorbei – auch kein steiniger.

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