Immer was zu sehen - besonders für kleine Baggerfans: Die Baustelle auf dem Jakobsberg. Foto: Lenssen Mit zwei Baggern und einer Walze wird momentan der Untergrund vorbereitet. Etwa vier Wochen werden diese Arbeiten noch dauern und etwa 6.000 Kubikmeter Sand nötig sein, bevor Fundamente gegossen und Versorgungsleitungen verlegt werden können. Foto: Lenssen
Neuer Standort

Bremens größter Sandkasten

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Vor den Sommerferien soll im ehemaligen Eisstadion auf dem Jakobsberg eine Ersatzschule aus Modulen stehen.

Es dürfte wohl der größte Sandkasten sein, den Bremen momentan zu bieten hat. Aber einer, der von Bauzäunen abgeriegelt ist und für den gilt: Betreten verboten. Einzige Ausnahme sind die Mitarbeiter der Firma ATR aus Sottrum, die hier auf dem Jakobsberg das tun, worum sie die meisten kleinen Sandkastenfans beneiden, die immer wieder mit ihren Eltern am Zaun halt machen: Baggerfahren.

Schweres Gerät im Einsatz

Zwei der großen Kettenfahrzeuge und eine Walze sind auf dem Gelände des ehemaligen Eisstadions im Einsatz, von dem für die Bremer nur noch die Erinnerung geblieben ist. Die Tribünen, die alte Anzeigetafel, der charakteristische Regieturm und die Nebengebäude, in denen früher auch eine Gaststätte untergebracht war, waren schon vor Weihnachten abgerissen worden. Auch die Kühltechnik, die im Boden des ehemals schmucken Stadions für Eislauf- und Rollsport-Fans verbaut war, wurden bereits aufwendig herausgeschnitten. Am Rand der Baugrube liegt noch ein großer Haufen Metall- und Elektroschrott. Nur der Rest, denn zwei große Container davon wurden bereits abtransportiert.

Keine Alternative zum Abriss am Alten Postweg

Sonst gibt es hier Sand so weit das Auge reicht, teilweise meterhoch und der muss nun gleichmäßig in der Grube verteilt und das Gelände baugerecht vorbereitet werden. Denn genau an dieser Stelle soll bis zum kommenden Sommer der Ausweichstandort der Grundschule Alter Postweg entstehen. Ihr bisheriges Gebäude war wegen Einsturzgefahr im vergangenen Jahr vorübergehend gesperrt worden. Zwar sind die Schüler zum Unterricht wieder zurückgekehrt in das optisch imposante Haus nahe der Malerstraße, aber zu einem kompletten Abriss und anschließendem Neubau gibt es keine Alternative.

Containerdorf für 200 Schüler

So werden die rund 200 Schüler mit allem, was die Schule besitzt, in sechs Monaten wohl für mehrere Jahre auf den Jakobsberg umziehen, wo ein Containerdorf für sie errichtet wird. „Aus insgesamt 140 Modulen wird hier ein zweigeschossiges Gebäude entstehen. Ein neues Domizil für 200 Schüler mit ausreichender Anzahl an Räumen plus Mensa“, erklärt Peter Schulz von der städischen Immobiliengesellschaft Immobilien Bremen. Was die Sportmöglichkeiten angeht, sei ja gleich nebenan das Vereinsgelände des BSC Hastedt mit großer Sporthalle und Kunstrasenfußballplatz.

Übergangslösung für fünf Jahre

Was die Länge der Übergangslösung angeht, kursierte zwischenzeitlich mal ein Zeitraum von zwei Jahren, doch das kann der Mann von Immobilien Bremen nicht bestätigen. Alleine der Abriss am Alten Postweg mit Hauptgebäude, Nebengebäude und der alten Turnhalle dürfte ein gutes Jahr dauern. Entsprechend könne man sich vorstellen, wie lange dann die Fertigstellung einer neuen Schule dauern werde. „Das ist ein großes Projekt, sagt Schulz. Daher plane man mit dem Containerstandort sicherheitshalber auch für fünf Jahre.

Sieben Millionen Euro Miete für 140 Module

Mietkosten für die Module für den Zeitraum knapp sieben Millionen Euro. Was die weiteren Kosten angehe, könne man derzeit noch keine Prognose abgeben. Übrigens ganz im Gegensatz dazu, wie viel Sand noch angeliefert werden muss. „Wir benötigen schätzungsweise noch die dreifache Menge dazu“, berichtet einer der Arbeiter und wird deshalb in den nächsten Wochen vielleicht noch mehr von den kleinen Zuschauern beneidet werden.

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