Am Welt-AIDS-Tag soll unter anderem Aufklärung betrieben werden, um das Stigma und die Diskriminierung von Betroffenen zu beenden. Foto: Pixabay
Gesellschaft

Welt-Aids-Tag

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Am heutigen Donnerstag, dem 1. Dezember ist der Welt-Aids-Tag. Der Tag steht im Zeichen der Aufklärung.

Was ist Aids eigentlich?

AIDS entsteht infolge einer HIV-Infektion (Humanes Immundefizienz-Virus), infolgedessen eine Zerstörung von bestimmten Zellen der Immunabwehr stattfindet. Das Immunsystem ist zu geschwächt für die Bekämpfung von Bakterien, Viren und Pilze, die für eine gesunde Person oftmals unkompliziert sind. Im schlimmsten Fall treten dadurch lebensbedrohliche Krankheiten auf, wie zum Beispiel eine Lungenentzündung. In diesem Fall wird von Aids (Acquired Immune Deficiency Syndrome/ Erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom) gesprochen.

Wen betrifft das?

Im Prinzip kann es jeden betreffen. Ungeschützter Sex und Drogenkonsum ohne Schutzmaßnahme ist die Hauptursache bei der Übertragung. Zu diesem Zweck gibt es Kampagnen, die über „safer sex“ (sicheren Sex) und „safer use“ (sicherer Benutzung) aufklären. Im normalen Alltag kann die Krankheit nicht übertragen werden. Das bedeutet: Küssen (HIV kann nicht über Speichel übertragen werden), Umarmen, Anhusten, das Trinken aus einem gemeinsamen Glas und Co. führen nicht zu einer Übertragung. Die Übertragungswege sind folgende: Blut, Muttermilch, Sperma und Scheidenflüssigkeit.

Dank heutigem Forschungsstand und bei der Behandlung mit Tabletten, kann das Virus nicht beim Sex oder von der Mutter bei der Geburt des Kindes übertragen werden.

Was macht die Wissenschaft?

Wie bereits erwähnt, gibt es Medikamente für Betroffene. Diese werden täglich eingenommen, wodurch eine ungewollte Verbreitung unterbunden wird. Außerdem gibt es HIV-Tests, mit denen herausgefunden werden kann, ob man positiv ist. Die Forschung sorgt dafür, dass die Behandlungsmaßnahmen immer besser werden. Eine Heilung ist derzeit jedoch noch nicht möglich.

Woran ist eine Erkrankung zu erkennen?

Die Symptome sind individuell und können sich zum Beispiel durch Fieber, Abgeschlagenheit, Durchfall oder Lymphknotenschwellung ausdrücken. Diese Symptome treten kurz nach der Infektion auf, danach kann es eine lange Phase ohne Symptome geben. Ohne die frühzeitige Erkennung kann es zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung kommen. Alle genannten Symptome treten auch bei anderen Krankheiten auf, deswegen ist ein HIV-Test sinnvoll. Das Niedersächsische Sozialministerium fördert für dieses und nächstes Jahr zusätzlich 636.000 Testkampagnen und den Ausbau von Testangeboten. Testungen können in Niedersächsischen Aidshilfen, örtlichen Gesundheitsämtern und Arztpraxen stattfinden. Es ist außerdem möglich sich Tests online zu bestellen.

Wieso ist so ein internationaler Tag der Aufklärung wichtig?

Am heutigen Welt-Aids-Tag soll an jene gedacht werden, die an AIDS und HIV gestorben sind. Es soll daran erinnert werden, dass der Kampf gegen HIV und die Ausgrenzung von Betroffenen durch mangelnde Aufklärung weiterhin anhält.

Aids und HIV sind heute nicht mehr automatisch eine tödliche Bedrohung, wie noch in den 1980er Jahren. Laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts leben in Niedersachsen ungefähr 3.650 Menschen mit einer HIV-Infektion. In Niedersachsen gab es in 2021 schätzungsweise 120 Menschen, die sich neu mit dem HI-Virus infiziert haben. „85 % der Gesamtbetroffenen wissen von ihrer Infektion und können sich aufgrund dieses Wissens in medizinische Behandlung begeben. Bei erfolgreicher Therapie gelten die Infizierten als nicht mehr infektiös. Eine Weitergabe des Virus ist somit ausgeschlossen“, erklärt das  Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung.

Wo kann man sich weitergehend informieren?

Die deutsche Aidshilfe bietet auf ihrer Webseite hilfreiche Informationen. Zusätzlich bietet die Caritas online Beratungen an.

Ebenfalls kümmert sich der Fachdienst für Gesundheit in Delmenhorst in der Langen Straße 1A um AIDS-Beratung. Hierfür ist ein Termin erforderlich. Die Tests finden dort kostenlos und anonym statt.

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