Das „Internationale Grünkohl-Kochbuch“ ist im Kellner-Verlag erschienen und für 16,90 Euro im Buchhandel erhältlich. Darüber hinaus gibt es eine Ausgabe in englischer Sprache, die zudem Informationen über Bremen enthält. Foto: Konczak
Kochbuch

Pflanze mit Migrationshintergrund

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Grünkohl-Kochbuch stellt 50 Rezepte aus 27 Ländern vor, liefert spannende Fakten und viel Unterhaltsames

Henning lud zum Grünkohlessen in das zur Feuerwache gehörende Hafencasino. Foto: Konczak

Beim Grünkohl denken Buten- und Binnenbremer unweigerlich an Braun- beziehungsweise Grünkohl mit Salz- oder Bratkartoffeln, Pinkel, Kochwurst und Kassler. Wenig bekannt in Norddeutschland ist, dass das traditionelle Wintergemüse ursprünglich gar nicht hier beheimatet ist, sondern einen Migrationshintergrund hat. Ursprünglich stammt es aus dem Atlasgebirge in Nordafrika und diente den Berbern als Schmuckpflanze und Viehfutter. 800 bis 900 nach Christi sollen Wikinger bei ihren Raubzügen durch die Mittelmehrregion den Grünkohl samt Wurzelwerk mit in die Heimat verschleppt haben.

Wie der Grünkohl letztendlich nach Bremen sowie in die Kohltourhauptstadt Oldenburg kam, ist zwar nicht bekannt. Der Bremer Autor Henning Lühr bietet in seinem „Internationalen Grünkohl-Kochbuch“ aber eine mögliche Lösung an. Dass er gut erzählen kann, hat er mit seinem jüngst erschienen Kinderbuch über die Katzen Mizi und Miguel bewiesen. Für das Kochbuch hat er sich ein Märchen ausgedacht, wie zwei Grünkohlpflanzen in Bremen sowie Oldenburg landeten.

10.000 verkaufte Exemplare

Das restliche Werk beruht auf Fakten, ist aber nicht weniger spannend, informativ und unterhaltsam geschrieben. Und so wundert es nicht, dass der Kellner-Verlag bislang rund 10.000 Exemplare verkaufte und kürzlich die sechste Auflage herausgegeben hat. Unterstützt wurde der leidenschaftliche Hobbykoch Henning Lühr von Jan Janning. Der kocht professionell und betreibt gemeinsam mit Claudia Janning ein Restaurant in der Hansestadt.

Karl-Josef Krötz, bis 2022 Ratskellermeister in Bremen, steuerte Weinempfehlungen bei und Helga Bürster recherchierte über Kohlfahrten.

Der handliche 132-Seiten-Band bietet jede Menge Tipps für Einkauf, Lagerung, Vor- und Zubereitung von klassischen und internationalen Grünkohlgerichten. 50 Rezepte aus 27 Ländern werden vorgestellt und zwar sowohl in Deutsch als auch in der jeweiligen Landessprache. Aquarelle lockern die Seiten auf.

Von Pesto und Suppe bis Grünkohlmarmelade und Grünkohl-Parfait

Die Rezepte sind jeweils für vier Personen gedacht und reichen von Grünkohlsuppen unter anderem aus Portugal, Finnland und Schweden über einen Grünkohleintopf aus Äthiopien bis hin zu Pizza, Quiche und Lasagne mit Grünkohl als Zutat. Auch exotisch klingende Rezepte für Grünkohlmarmelade, Grünkohl-Parfait an Macadamianüssen und Chilischokolade sowie Grünkohl-Wasabi haben es ins Buch geschafft.

Das „Internationale Grünkohl-Kochbuch“ ist im Kellner-Verlag erschienen und für 16,90 Euro im Buchhandel erhältlich. Darüber hinaus gibt es eine Ausgabe in englischer Sprache, die zudem Informationen über Bremen enthält.

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