Zwei Jahre habe man am Plan für den Ersatzneubau der IGS Osterholz-Scharmbeck gearbeitet, erzählte Architekt Tobias Willers dem Schulausschuss der Kreisstadt auf dessen kürzlicher Sitzung. Nun werde man ihn einreichen. Willers, bei der Partnerschaft Schröder Architekten in Bremen tätig, präsentierte den Politikern sowie der Schulleitung und den weiteren Anwesenden den nun vollendeten Plan für die Schule.
Vor allem eines wurde dabei deutlich: Der Klimawandel ist bei den Architekten in Gänze angekommen und findet bei Projekten Beachtung. Das bestätigten auch Aussagen vom Landschaftsarchitekten Michael Horeis, der das Konzept für den Außenbereich darstellte. „Wir planen die Schule so, dass sie auch in 30 Jahren kühl bleibt“, so Willers.
Kühles Gebäude auch in heißen Zeiten
„Der Ersatzneubau der IGS ist als kompakter zweigeschossiger Baukörper mit einem Staffelgeschoss konzipiert. Dabei wird das bestehende Gebäude der Mehrzweckhalle sowohl städtebaulich als auch funktional und gestalterisch in die Gesamtstruktur des Neubaus integriert“, heißt es von der Architekten-Partnerschaft. Das klingt freilich zunächst nach einem dunklen Gebäude mit dicken Wänden und kleinen Fenstern. Die Ansichten, die Willers während seiner Präsentation vorstellte, sprachen allerdings eine andere Sprache.
Trotz des Ziels, den Innenbereich auch in Zukunft kühl zu halten, lässt sich viel Tageslicht entdecken. Auch der Einsatz einer großen Wärmepumpe dürfte ihren Teil dazu beitragen. Schließlich würde diese nicht nur heizen, sondern in den Sommermonaten auch energieschonend kühlen, sagte Willers. Man habe in dieser Hinsicht schon gute Erfahrungen bei anderen Projekten gemacht.
Was den Außenbereich betrifft, hat Horeis ebenfalls klimatische Änderungen bedacht, so wolle man auf einen Baumbestand setzen, der zukünftigen Klimaszenarien gewachsen sei. Der Pausenhof würde sich indes auf einem leichten Plateau befinden, damit er auch nach Regenereignissen nicht unter Wasser steht.
Der Außenbereich darf nicht vergessen werden
Die aktuell bestehende Graffiti-Wand wird im Zuge der Bauarbeiten abgerissen werden, was schon seit der Einweihung klar war. Als Ausgleich soll künftig eine neue Boulder-Wand dienen, die Fläche für künstlerischen Ausdruck erlauben wird.
Bei den Politikern und der Schulleiterin Margarete Kloppenburg kam die Präsentation insgesamt gut an, an ein oder anderer Stelle wurde allerdings geäußert, dass man die Finanzierung auch für die Außenanlage sicherstellen müsse. Wenn Bauherren das Geld ausgeht, erkenne man dies auch in der Regel an einem Garten, der im Vergleich zum Haus nur noch das absolute Minimum aufbringe, argumentierte man. „Die Außenanlage wird oft zuletzt gedacht“, sagte Jörg Fanelli-Falcke (Grüne).
Erfreut zeigte man sich auch über die Lichtgestaltung der Schule. „Das bessert das Lernklima“, so Frederik Burdorf (SPD). Auf Rückfrage der Schulleiterin Kloppenburg sagte Baudezernent Manuel Reichel: „Der erste Spatenstich soll im dritten oder vierten Quartal 2025 erfolgen.“