Es regnet. Es stürmt. Es ist sommerlich warm – das Wetter spielt aber keine Rolle: Designerin Roxana Milokost und ihre Landsleute aus der Ukraine stehen an jedem Donnerstag am Dom, um für einen gerechten Frieden, für Freiheit und Selbstbestimmung ihres Landes zu demonstrieren. Mit Musik sowie selbst genähten Ukraine- und EU-Fahnen findet ihre Mahnwache seit dem 28. Dezember 2023 statt – fast ein Jahr lang.
Frank Imhof (CDU) und Helga Trüpel (Grüne) sprachen zu den Protestierenden
Bekannte Unterstützer wie CDU-Fraktionschef Frank Imhoff oder die grüne Europa-Politikerein Helga Trüpel haben im Rahmen der Mahnwache schon Reden gehalten. Teilnehmende sprechen von Bomben, Vergewaltigungen, Drohnen, Angriffe auf Strom und Wasser, auf Krankenhäuser sowie Kindergärten in ihrem Land. Um das Leid in der Heimat etwas zu lindern, sammeln sie deshalb mit den BBI Bürgerinnen & Bürger Initiativen Schlafsäcke, Zahnpasta oder Konserven.
Polizei passe gut auf
Bei den Versammlungen gegen Putins Angriffskrieg zeigt Teilnehmerin Olena F. (Name der Redaktion bekannt) aus Voltava oft einen Laptop mit Sätzen wie diesen: „Man kann nicht gewinnen, wenn man sich erpressen lässt.“ Wichtig sei ihr im Augenblick besonders, dass ihre Tochter das Abitur gemacht hat. Milokost ist vom Zuspruch über all die Zeit begeistert. Prima findet sie auch die Atmosphäre am Domshof: „Bisher ist alles friedlich geblieben – die Polizei passt gut auf uns auf.“
Generalkonsulin und Bürgermeister luden zum „Abend der Begegnung“
Die die erkrankte ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka und Bürgermeister Andres Bovenschulte luden am Donnerstag ins Rathaus zur Veranstaltung „Gemeinsam für die Ukraine: Ein Abend der Begegnung“. Das ist eine weitere Veranstaltung für die Menschenrechte, die Freiheit und Demokratie in der Ukraine. Konsulatssprecher Alexander Blümel vertrat Tybinka aus Hamburg: „Die Ukraine steuert einem harten Winter entgegen.“ Das belege schon die immer neuen „Rekorde für die Anzahl abgefeuerter Flugkörper auf die ukrainischen Städte“. Deswegen organisierten die Stiftung Solidarität Ukraine und die Bremische Evangelische Kirche eine Weihnachtsbeutelaktion für Kinder in der Ukraine. Tausende Turnbeute wurden von Ehrenamtlichen mit Geschenken gepackt.
Die letzte Demonstrationen in diesem Jahr
Die voraussichtlich letzten Proteste am Neptunbrunnen 2024 finden am 12. und 19. Dezember, jeweils von 17 bis 19 Uhr am unteren Domshof vor dem „Alex“ statt. Wer mehr über die Demos und Hilfsaktionen wissen möchte: bb-initiativen.org.