Seit 1986 befindet sich das Staatsarchiv am Präsident-Kennedy-Platz. Die Lagerflächen im Archiv sind bald voll, ein Erweiterungsbau soll Platz für weitere Jahrzehnte schaffen. Foto: Schlie Seit 1986 befindet sich das Staatsarchiv am Präsident-Kennedy-Platz. Die Lagerflächen im Archiv sind bald voll, ein Erweiterungsbau soll Platz für weitere Jahrzehnte schaffen. Foto: Schlie
Innenstadt

Platz für weitere Jahrzehnte

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Erweiterung des Staatsarchives beginnt 2026 / Baumfällarbeiten bereits ab Februar

Mindestens 800 Jahre verwahren das Staatsarchiv und seine Vorgänger bereits Schriftstücke und wichtige Artefakte der Bremer Geschichte. Seit 1968 ist es am Präsident-Kennedy-Platz ansässig. Ab Februar sollen die Vorbereitungsarbeiten für den Erweiterungsbau beginnen.

Staatsarchiv ist nahezu voll

„Die Räume am Kennedy Platz waren auf 35 bis 60 Jahre Materialzuwachs ausgelegt“, erklärt Konrad Elmshäuser, Leiter des Staatsarchives. Jährlich würde das Staatsarchiv rund 150 Regalmeter an Dokumenten einlagern, so Elmshäuser: „Und solange analoge Erhaltung noch etwas zählt, geht das auch so weiter.“

Trotz der Anmietung von Lagerflächen am Dobben sind die Bestände fast voll: „Wir haben nur noch für sechs Jahre Platz“, betont Elmshäuser. Der Erweiterungsbau sei deswegen dringend nötig.

14,4 Millionen Euro für Staatsarchiv

Aufgrund der engen Bebauungslage und der Grenzen bei der Höhe blieben den Architekten nur zwei Möglichkeiten, erklärt Stadtplaner Marek Schreckenberg. Der vierstöckige Erweiterungsbau wird auf dem bisherigen Parkplatz des Staatsarchives errichtet, der Großteil des neuen Archivs wandert unter die Erde. Der Senat veranschlagt für die Bauarbeiten rund 14,4 Millionen Euro. Diese werden große Einschränkungen für den Fuß- und Radverkehr mit sich bringen.

Ab kommenden Februar beginnen im Park entlang des Imre-Nagy-Weges die Baumfällarbeiten. Insgesamt 28 Bäume, darunter acht geschützte, müssen weichen. Währenddessen wird der Weg für Passantinnen und Passanten gesperrt. „Wir sind uns bewusst, wie wichtig dieser Weg für den Radverkehr ist, aber es geht nicht anders“, so Schreckenberg. Sobald der Tiefbau startet, voraussichtlich Mitte 2026, wird eine provisorische Umleitung eingerichtet.

Geothermie für die Kühlung

So könnte der Erweiterungsbau des Staatsarchives aussehen. Konzept Foto: Büro Bruno Fioretti Marquez GmbH

So könnte der Erweiterungsbau des Staatsarchives aussehen. Konzept Foto: Büro Bruno Fioretti Marquez GmbH

„Wir gehen davon aus, dass es im kommenden September richtig zur Sache geht“, meint Schreckenberg. Die Baugrube wird rund vier Meter tief, in sie sollen zunächst das Staatsarchiv und später die historischen Bestände der Stadt eingelagert werden. Beheizt wird das Gebäude mit Geothermie, erklärt Schreckenberg. Das habe neben umwelttechnischen auch praktische Gründe: „Wir brauchen in den Räumen konstant 16 Grad Celsius, um alles im perfekten Zustand zu halten.

 

Es wäre massiv energieaufwendig, im Sommer einen riesigen Kühlschrank zu betreiben“, so Elmshäuser. Binnen 18 Monaten soll der Erweiterungsbau errichtet sein, sodass er spätestens 2028 bezugsfertig ist, betont Schreckenberg.

Baustellenlogistik wird noch geklärt

Über die Baustellenlogistik werde derzeit noch gesprochen, meint Schreckenberg. Klar ist jedoch: Ein- und Abfuhr ausschließlich über das Fedelhörn steht außer Frage. Auch das Contrescarpe werde dafür genutzt werden müssen. Der Park rund um den Imre-Nagy-Weg soll anschließend zudem umgestaltet werden. „Die Fuß- und Radwegführung ist dort ohnehin nicht optimal, das können wir dann beheben und gleichzeitig mehr Sicherheit und Aufenthaltsqualität schaffen“, schließt Schreckenberg.

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