Kolloidales Silber. Bild: https://unsplash.com/de/fotos/-xN4QdAn4aJw Kolloidales Silber. Bild: https://unsplash.com/de/fotos/-xN4QdAn4aJw
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Kolloidales Silber unter der Lupe

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Was steckt da drin?

Seit Jahrhunderten zieht ein unscheinbares Metall die Aufmerksamkeit auf sich, das nicht nur in Münzen glänzt, sondern auch in kleinen Fläschchen schwimmt. Kolloidales Silber steht in einer langen Tradition, schürt Hoffnungen und entfacht Diskussionen. Während manche es als wahres Wundermittel anpreisen, warnen andere vor Risiken, die sich hinter der schimmernden Fassade verbergen.

Was kolloidales Silber chemisch betrachtet wirklich ist

Hinter dem wohlklingenden Namen steckt im Grunde eine simple Mixtur: feine Silberpartikel, die in Wasser schweben, ohne sich darin zu lösen. Diese Partikel sind winzig, oft kaum größer als wenige Nanometer, weshalb sie für das bloße Auge nicht sichtbar bleiben. Manche Flüssigkeiten enthalten lediglich gelöste Silberionen, die chemisch betrachtet etwas ganz anderes darstellen, auch wenn Hersteller die Begriffe gern durcheinanderwerfen.

Farblich kann kolloidales Silber von leicht gelblich bis bräunlich schimmern, was häufig auf besonders kleine Partikel hindeutet, während größere Silberteilchen eher für Trübungen sorgen. Eine klare Lösung dagegen entlarvt oft ein Produkt, das lediglich Silberionen enthält und eben kein Kolloid ist.

Ein Blick auf die Herstellungsverfahren

Die Herstellung folgt meist einem Prinzip, das an Chemieunterricht erinnert: Elektrolyse. Hier werden zwei Elektroden aus reinstem Silber in destilliertes Wasser getaucht, durch das Strom fließt. Dadurch lösen sich Silberatome von der einen Elektrode und tanzen als winzige Partikel durch das Wasser. Stromstärke, Dauer und Wasserqualität haben entscheidenden Einfluss auf Größe und Reinheit dieser Partikel.

Weniger verbreitet, doch durchaus existent, ist die chemische Herstellung. Hier kommen chemische Reduktionsmittel ins Spiel, die Silber aus Silbersalzen freisetzen. Manche Hersteller, darunter Meditech Europe, setzen auf spezielle Elektrolyse-Technologien, um besonders feine Partikelgrößen zu erzielen und die Reinheit der Lösung zu sichern. 

Ganz gleich, welche Methode zum Einsatz kommt: Die Reinheit des Wassers und des verwendeten Silbers entscheidet darüber, ob am Ende eine stabile, saubere Lösung entsteht oder ein fragwürdiges Gemisch.

Wofür kolloidales Silber genutzt wird

Schon in der Antike wusste man über die besonderen Eigenschaften von Silber. Trinkwasser wurde durch eingeworfene Silbermünzen länger frisch gehalten und Wunden behandelte man mit silberhaltigen Salben. In der Neuzeit erlebt kolloidales Silber eine Art Renaissance, besonders im Bereich äußerlicher Anwendungen. Hier landet es auf kleinen Hautverletzungen, Pickeln oder entzündeten Stellen, auch wenn es offiziell nicht als Arzneimittel zugelassen ist.

Im Bereich innerer Anwendungen bleibt das Thema heikel. Manche schwören darauf, es gegen Erkältungen, Halsweh oder Magenbeschwerden einzunehmen, obwohl die Wissenschaft bislang keine eindeutigen Belege für eine heilende Wirkung liefert. Rechtlich wird kolloidales Silber in der EU nicht als Nahrungsergänzung oder Arzneimittel anerkannt. 

Was Verbraucher über Konzentrationen und Qualität wissen sollten

Auf Fläschchen kolloidalen Silbers prangen oft kryptische Angaben wie „10 ppm“. Diese Maßeinheit steht für parts per million und bedeutet, dass in einem Liter Wasser zehn Milligramm Silber gelöst oder verteilt sind

Dabei gilt nicht automatisch: viel hilft viel. Hohe Konzentrationen führen oft zu größeren Partikeln, die sich schneller absetzen und weniger stabil in der Schwebe bleiben. Kleine Partikel hingegen bieten eine größere Oberfläche, wodurch sie biologisch aktiver sein können, aber auch tiefer ins Gewebe eindringen können.

Farben liefern Hinweise auf die Qualität. Gelbliche oder bräunliche Töne sprechen oft für besonders kleine Partikel, während trübe oder graue Lösungen größere Partikel verraten. Klare Flüssigkeiten wiederum deuten meist auf reine Silberionen hin, nicht auf echte Kolloide.

Das ist über Sicherheit und mögliche Nebenwirkungen bekannt

Kolloidales Silber bringt eine spannende Geschichte mit, doch auch in Sachen Sicherheit gibt es einen Tipp: Bei maßvollem Einsatz, vor allem äußerlich, gilt es als gut verträglich. Die Silberpartikel können ihre Wirkung entfalten, ohne dass gleich Risiken drohen, solange sie in geringen Mengen und für kurze Zeit angewendet werden.

Bekannt ist die sogenannte Argyrie, bei der sich Silber dauerhaft in Haut und Schleimhäuten einlagern kann, was eine gräuliche Verfärbung hinterlässt. Allerdings tritt dieser Effekt eher dann auf, wenn über längere Zeit hohe Mengen eingenommen werden, was mit den heutigen Anwendungen in moderaten Dosen kaum vergleichbar ist.

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